Rheinische Post Erkelenz

Zuschauerr­ekord ist durch Augsburg-Spiel nicht mehr möglich

- VON HANNAH GOBRECHT

Wer am Sonntag gegen den FC Augsburg spontan noch im Borussia-Park dabei sein wollte, hatte die freie Wahl: In allen Blöcken waren noch zahlreiche Karten zu bekommen, auch im Stehplatzb­ereich. Viele Dauerkarte­ninhaber hatten ihre Tickets auf dem Zweitmarkt angeboten. Letztlich betrug die Zuschauerz­ahl 44.867, die tatsächlic­he Zahl der anwesenden Fans durfte wesentlich geringer gewesen sein - Stichwort No-Show-Rate.

Borussias Zuschauers­chnitt liegt nach zehn Heimspiele­n nun bei 50.488, der Rekord aus der Vorsaison (52.438 Zuschauer) ist selbst dann nicht mehr erreichbar, wenn die restlichen Heimspiele vor vollem Haus stattfinde­n würden, dann hätte Borussia am Ende einen Schnitt von 51.900 Zuschauern. Dass der Wert der Saison 2022/23 nicht getoppt wird, ist in vielerlei Hinsicht erklärbar.

Die Tatsache, dass Borussia in dieser Saison bislang drei Heimspiele an einem Freitagabe­nd hatte, hat den Zuschauers­chnitt nicht gefördert. Zwar wurde gegen Mainz (51.529) und Bremen (50.660) jeweils die 50.000er-Marke geknackt, doch gegen Wolfsburg kamen nur 45.308 Zuschauer. Nun ist Wolfsburg in der Vergangenh­eit bereits kein Zuschauerm­agnet gewesen, doch weniger Zuschauer waren gegen die „Wölfe“zuletzt in der Saison 2012/13 gekommen.

Während Borussia in der vergangene­n Saison durch die Weltmeiste­rschaft in Katar nur fünf Heimspiele zwischen November und Februar hatte, werden es in dieser Saison im gleichen Zeitraum acht Pflichtspi­ele im eigenen Stadion gewesen sein. Dass der Winter diesmal kälter und hartnäckig­er ist, dürfte auch am vergangene­n Sonntag eine Rolle gespielt haben, die späte Anstoßzeit an einem Sonntag tat ihr Übriges. Immerhin: Im Vergleich zu den Januar-Heimspiele­n gegen den FCA in den Jahren 2018 (42.000) und 2019 (42.500), jeweils samstags um 15.30 Uhr, wurden sogar etwas mehr Tickets verkauft.

Wie Heidenheim wurde Augsburg der „Kategorie D“zugeordnet mit den günstigste­n Karten – doch die scheint nur bei einer Terminieru­ng am Samstagnac­hmittag deutlich mehr Zuschauer anzuziehen, als sonst zu erwarten wären. Dass gegen den VfB Stuttgart in der Vorwoche zur gleichen Zeit 53.429 Zuschauer gekommen waren, dürfte zum einen am Gegner und zum anderen an der Tatsache gelegen haben, dass es der Auftakt ins neue Jahr war.

Mit Blick auf die nächsten Heimspiele dürfte sich am Zuschauers­chnitt nicht viel tun. Gegen Darmstadt 98 am Karnevalss­amstag gibt es ebenfalls noch in allen Kategorien des Stadions Tickets. Zwei Wochen später könnte das West-Duell mit dem VfL Bochum – auch wegen eines vollen Gästeblock­s – für über 53.000 Zuschauer sorgen. Mit Sicherheit ausverkauf­t wird im März das Derby gegen den 1. FC Köln sein, im April das Heimspiel gegen

Borussia Dortmund und, je nach Ausgangsla­ge, das letzte Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Darüber hinaus gibt es noch die Spiele gegen den SC Freiburg am Oster-Wochenende und Union Berlin Ende April.

Mehr als der Rekord dürfte Borussia interessie­ren, wie sie bis dahin sportlich abschneide­t. Gegen Augsburg riss die Heimserie, Gladbach kassierte nach zuvor sechs ungeschlag­enen Bundesliga­spielen mal wieder eine Niederlage. Im DFBPokal ist bei einem Weiterkomm­en zudem ein Heimspiel im Halbfinale möglich, das dem Klub wertvolle Zusatz-Einnahmen bescheren würde.

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