Neue Radspur soll Unfälle vermeiden
Über die „Protected Bike Lane“auf der Hohenzollernstraße wurde wegen Autounfällen nach deren Eröffnung emotional diskutiert. Für die Rheydter Straße ist nun eine umgestaltete Variante in Planung. Die soll auch bald umgesetzt werden.
Für Radfahrer wird es an der Rheydter Straße auf Höhe des Math.-Nat.-Gymnasiums eng: In Fahrtrichtung Fliethstraße müssen sie einen 90 Zentimeter schmalen Radstreifen nutzen. Links bleibt kaum Abstand zum Autoverkehr, rechts befindet sich eine hohe Bordsteinkante. Aus Sicht der Stadt ist das eine „unbefriedigende“und gefährliche Verkehrssituation, die bald „deutlich verbessert“werden soll. Geplant ist eine neue „Protected Bike Lane“, also ein geschützter Radstreifen, wie er vergangenes Jahr an der Hohenzollernstraße eingerichtet wurde. Im Detail unterscheidet sich das Modell auf der Rheydter Straße jedoch von der teils scharf kritisierten Vorgängervariante.
Wie soll sich die Straße verändern?
Auf dem gut 300 Meter langen Streckenabschnitt zwischen Kronprinzenstraße und Fliethstraße entsteht dem Plan nach ein rund drei Meter breiter Radstreifen auf der Rheydter Straße. Aktuell verläuft der Autoverkehr dort zweispurig. Um Platz für die neue Radspur und einen rund 85 Zentimeter breiten Sicherheitsstreifen inklusive Trennelemente zu schaffen, sollen Pkw bald nur noch die linke Fahrbahnseite nutzen können. Das geht aus einer Beratungsvorlage der Stadtverwaltung hervor. Demnach reiche eine Spur für Pkw, Busse und Lkw aus, um die Verkehrsmenge im betreffenden Abschnitt bewältigen zu können. An der Kreuzung zur Fliethstraße soll ein „überbreiter“Straßenabschnitt für Linksabbieger entstehen, auf dem zwei Autos nebeneinander halten können. Rechtsabbieger kreuzen laut Plan allerdings den Radweg, was auf den ersten Blick Gefahrenpotenzial birgt. Hierbei handle es sich um eine „vorübergehende“Lösung, weil der Knotenpunkt im Verlauf der Umgestaltung der Fliethstraße später überplant wird, heißt es aus dem Rathaus.
Welche Abgrenzungssteine werden verwendet?
Nach der Eröffnung der „Protected Bike Lane“(PBL) auf der Hohenzollernstraße im Sommer 2023
wurde viel über die Trennsteine zwischen Rad- und Autospur diskutiert. In den Tagen nach der Eröffnung der PBL kollidierten wiederholt Pkw mit den weißen Blöcken zwischen weißen Linien und wurden teils schwer beschädigt. Die Stadtverwaltung setzt bei der geschützten Radspur an der Rheydter Straße laut Vorlage nun auf andere Steine: Die Kanten, anders als an der Hohenzollernstraße, abgeschrägt. Zudem sollen die flachen Trennelemente durch ihre „helle und rote“Farbgebung gut sichtbar sein. Eine Warnbake vor dem ersten Abgrenzungsstein und sogenannte „Leitboys“weisen Autofahrer zusätzlich auf die geänderte Verkehrsführung hin. Auf der Hohenzollernstraße wurden solche Baken erst nach der Eröffnung aufgestellt.Zudem sind
die Steine auf der Rheydter Straße deutlich länger (zwischen fünf und zehn Meter) als bei der ersten PBL. Auch sie werden aber von Lücken unterbrochen, damit Regenwasser abfließen kann. Zudem ist eine durchgezogene Linien zwischen den Spuren vorgesehen, die nicht überfahren werden darf.
Wie teuer wird das Ganze? Die Kosten für die Einrichtung des geschützten Radstreifens auf der Rheydter Straße belaufen sich laut Stadt auf insgesamt 141.000 Euro. Die Markierungen schlagen dabei mit 46.000 Euro und die Trennsteine mit 95.000 Euro zu Buche. Umgesetzt werden könne die neue PBL voraussichtlich „ab Mitte des Jahres“. Der Plan wird unter anderem Anfang Februar zur politischen
Beratung dem Ausschuss für Umwelt und Mobilität vorgelegt.
Welche geschützten Radstreifen sind noch geplant?
Die Stadtverwaltung stellte im Herbst 2023 einen Umsetzungsstand zum Masterplan Nahmobilität vor. Zu den kurzfristigen Maßnahmen, die voraussichtlich 2024 politisch beraten werden, zählt demnach die Einrichtung von „Protected Bike Lanes“und Radwegen auf der Roermonder Straße (zwischen Vorster Straße und Poether Weg). Ab 2025 soll unter anderem über Radfahrstreifen oder „Protected Bike Lanes“auf der Hindenburgstraße sowie an der Hermann-Piecq-Anlage beraten werden. Für deren Planung wurden in den aktuellen Haushalt entsprechend noch keine Mittel eingestellt.