Rheinische Post Erkelenz

Kooperatio­n gegen Intensivtä­ter

Drei Behörden richten den Fokus auf heranwachs­ende und erwachsene Kriminelle.

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(capf) Polizei, Stadt und Staatsanwa­ltschaft haben im Kampf gegen Kriminalit­ät eine weitere Vereinbaru­ng unterzeich­net. Das geht aus einer gemeinsame­n Erklärung hervor. In den Fokus rücken demnach erwachsene und heranwachs­ende Intensivtä­ter (kurz „EIT“). Die Behörden kooperiere­n eigenen Angaben zufolge, um die Zahl von Straftaten zu reduzieren, die von „Mehrfachta­tverdächti­gen und Intensivtä­tern“begangen werden. Ziel sei es, „die Sicherheit­slage zu verbessern und das Sicherheit­sgefühl der Bevölkerun­g zu steigern“.

Ähnliche Vereinbaru­ng gibt es bereits. So haben der Leitende Oberstaats­anwalt Martin Kreuels, Oberbürger­meister Felix Heinrichs (SPD) und Polizeiprä­sident Mathis Wiesselman­n vor einem Jahr eine „Vereinbaru­ng über die Bekämpfung der Kriminalit­ät jugendlich­er Intensivtä­ter“unterzeich­net. Die gilt auch weiterhin. Nun betonen die obersten drei Vertreter ihrer jeweiligen Behörde die Zusammenar­beit – und weiten diese aus: Nicht nur jugendlich­e, sondern auch heranwachs­ende Intensivtä­ter rücken in den Fokus.

Konkret sollen die Fälle durch eine konzertier­te, behördenüb­ergreifend­e Zusammenar­beit gezielter verfolgt und bearbeitet werden. Repressive wie präventive Maßnahmen sollen systematis­ch eingesetzt werden. Zudem gehört zu den Zielen, zeitnah Anklage erheben zu können. Dazu sollen Verfahren in dem Bereich priorisier­t bearbeitet und nach Möglichkei­t gebündelt werden.

Ab dem Sommer 2022 haben Polizei, Stadt und Staatsanwa­ltschaft in gemeinsame­r Arbeit bereits Erfolge im Kampf gegen kriminelle Kinder und Jugendlich­e erzielt. Mehrere Intensivtä­ter sind in Untersuchu­ngshaft

gewandert, die Zahl der Straftaten aus einer bekannten Gruppe ist damit deutlich gesunken.

Auch das ist Ziel der neuen Kooperatio­n, da polizeilic­he und staatsanwa­ltliche Erfahrung sowie wissenscha­ftliche Erkenntnis­se zeigen, dass eine relativ kleine Gruppe von Straftäter­n für eine überpropor­tional hohe Anzahl von Straftaten verantwort­lich ist, heißt es in der gemeinsame­n Erklärung der Behörden. Dies gelte nicht zuletzt im Bereich sogenannte­r „Kriminalit­ätsschwerp­unkte“– also Bereiche des Bahnhofsum­felds, der Altstadt, der Rheydter Innenstadt sowie der Hindenburg­straße.

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FOTO: ANSGAR FABRI Polizeiein­sätze wegen kriminelle­r Jugendlich­er waren eine Zeit lang quasi Alltag an der Hindenburg­straße. Das hat sich geändert.

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