Schwimmfest begeistert Grundschüler im Vitusbad
Durch die Sportveranstaltung sollen Team- und Schwimmfähigkeit gefördert werden. Der Wettkampfgedanke führt zu einer beeindruckenden Kulisse.
Die letzte Disziplin des Tages ist das sogenannte Dauerschwimmen. In sechs Minuten müssen so viele Bahnen wie möglich absolviert werden. Und es ist der entscheidende Wettkampf für die Gesamtwertung. Das merkt man auch der Schwimmhalle am Dienstagmittag im Vitusbad an. Über 200 Grundschüler, dazu Lehrer und einige Eltern, sie alle fiebern auf der Tribüne lautstark mit. Auch am Beckenrand überbieten sich die Schwimmbetreuer mit Anfeuerungen: „Schneller, schneller“, „Zieh“, „Los Marie“. Besonders Gehör verschafft sich Thorsten Polensky, jahrelanger Trainer der SG Mönchengladbach, nun Athletiklehrer für die Schulen, die mit dem Gymnasium Rheindahlen als NRW-Sportschule kooperieren. Beim Schwimmfest der Grundschulen betreut er die Vitusschule und die KGS Holt.
„Ich will das Ding gewinnen“, sagt Polensky. Entsprechend ernsthaft lief für Vorbereitung.
„Wir haben früh unter den Schülern gesichtet, mit Beginn des aktuellen Schuljahres, aber auch schon im alten, wer infrage kommt“, sagt Polensky. Diese Akribie zahlt sich am Ende aus. Die Vitusschule gewinnt überlegen vor der KGS Holt, Platz drei geht an die KGS Will-Sommer.
18 Grundschulen aus dem Stadtgebiet nehmen dieses Mal am Schwimmfest im Vitusbad teil. Organisiert wurde der Mannschaftsmehrkampf von Andreas Bongartz, Lehrer an der Grundschule Steinsstraße, sowie Oliver Kapner vom Fachbereich Schule und Sport.
Die Grundschulen treten in der Sprint- und Balltransport-Staffel, im Dauerschwimmen sowie im Mannschaftstauchen gegeneinander an. Jedes Grundschulteam besteht aus zwölf Kindern, sechs Mädchen und sechs Jungen.
Dem achtjährige Ben aus der 3. Klasse Grundschule Steinstraße gefällt das Tauchen am besten. „Wir mussten sehr schnell sein. Tauchen macht mir am meisten Spaß“, sagt er. Sein Teamkamerad, der neunjährige Finn, ergänzt: „Beim Tauchen mussten wir zusammenarbeiten und den anderen zeigen, wo die Ringe sind, das war cool.“Im Vorfeld trainierten beide beim Schulschwimmen für den Wettkampf. „Es ist cool, für unsere Schule anzutreten. Wenn die Leute einen richtig anfeuern, gibt man noch einmal richtig Gas“, so Ben weiter.
In jeder der vier Disziplin werden Punkte für die Platzierung der jeweiligen Grundschule vergeben – wer Platz eins belegt, bekommt einen Punkt, wer am Ende nach vier Disziplinen die wenigsten Punkte hat, holt den Gesamtsieg samt Pokal. Und da führt kein Weg an der Vitusschule vorbei: In allen vier Disziplinen schneidet die Schule am besten ab. Beim Dauerschwimmen absolvieren die zwölf
Schüler beispielsweise in sechs Minuten 106 25-Meter-Bahnen – rund 2,6 Kilometer.
Anteil daran hat auch die Arbeit von Polensky. Insgesamt hält er das Schwimmniveau der Grundschulkinder allerdings für „durchwachsen“. Polensky nennt in dem Zusammenhang die KGS Venn: Aufgrund von Lehrermangel wurde dort der Schwimmunterricht gestrichen. Eine Betreuerin vor Ort bestätigte dies. Die Nichtschwimmerquote ist Mönchengladbach nach wie vor hoch. Laut einem Lagebericht der Stadt für das Jahr 2023 können 23,3 Prozent der Viertklässler nicht schwimmen, also fast jeder vierte Schüler.
An diesem Tag werden die Grundschüler jedoch für ihre Leistungen gefeiert. Die Siegerehrung ist abschließend der große Moment für die Kleinen: Unter großem Jubel empfangen die drei erstplatzierten Teams stolz ihre Medaillen und erklimmen das Podest.