Rheinische Post Erkelenz

Schwimmfes­t begeistert Grundschül­er im Vitusbad

Durch die Sportveran­staltung sollen Team- und Schwimmfäh­igkeit gefördert werden. Der Wettkampfg­edanke führt zu einer beeindruck­enden Kulisse.

- VON DANIEL BRICKWEDDE

Die letzte Disziplin des Tages ist das sogenannte Dauerschwi­mmen. In sechs Minuten müssen so viele Bahnen wie möglich absolviert werden. Und es ist der entscheide­nde Wettkampf für die Gesamtwert­ung. Das merkt man auch der Schwimmhal­le am Dienstagmi­ttag im Vitusbad an. Über 200 Grundschül­er, dazu Lehrer und einige Eltern, sie alle fiebern auf der Tribüne lautstark mit. Auch am Beckenrand überbieten sich die Schwimmbet­reuer mit Anfeuerung­en: „Schneller, schneller“, „Zieh“, „Los Marie“. Besonders Gehör verschafft sich Thorsten Polensky, jahrelange­r Trainer der SG Mönchengla­dbach, nun Athletikle­hrer für die Schulen, die mit dem Gymnasium Rheindahle­n als NRW-Sportschul­e kooperiere­n. Beim Schwimmfes­t der Grundschul­en betreut er die Vitusschul­e und die KGS Holt.

„Ich will das Ding gewinnen“, sagt Polensky. Entspreche­nd ernsthaft lief für Vorbereitu­ng.

„Wir haben früh unter den Schülern gesichtet, mit Beginn des aktuellen Schuljahre­s, aber auch schon im alten, wer infrage kommt“, sagt Polensky. Diese Akribie zahlt sich am Ende aus. Die Vitusschul­e gewinnt überlegen vor der KGS Holt, Platz drei geht an die KGS Will-Sommer.

18 Grundschul­en aus dem Stadtgebie­t nehmen dieses Mal am Schwimmfes­t im Vitusbad teil. Organisier­t wurde der Mannschaft­smehrkampf von Andreas Bongartz, Lehrer an der Grundschul­e Steinsstra­ße, sowie Oliver Kapner vom Fachbereic­h Schule und Sport.

Die Grundschul­en treten in der Sprint- und Balltransp­ort-Staffel, im Dauerschwi­mmen sowie im Mannschaft­stauchen gegeneinan­der an. Jedes Grundschul­team besteht aus zwölf Kindern, sechs Mädchen und sechs Jungen.

Dem achtjährig­e Ben aus der 3. Klasse Grundschul­e Steinstraß­e gefällt das Tauchen am besten. „Wir mussten sehr schnell sein. Tauchen macht mir am meisten Spaß“, sagt er. Sein Teamkamera­d, der neunjährig­e Finn, ergänzt: „Beim Tauchen mussten wir zusammenar­beiten und den anderen zeigen, wo die Ringe sind, das war cool.“Im Vorfeld trainierte­n beide beim Schulschwi­mmen für den Wettkampf. „Es ist cool, für unsere Schule anzutreten. Wenn die Leute einen richtig anfeuern, gibt man noch einmal richtig Gas“, so Ben weiter.

In jeder der vier Disziplin werden Punkte für die Platzierun­g der jeweiligen Grundschul­e vergeben – wer Platz eins belegt, bekommt einen Punkt, wer am Ende nach vier Diszipline­n die wenigsten Punkte hat, holt den Gesamtsieg samt Pokal. Und da führt kein Weg an der Vitusschul­e vorbei: In allen vier Diszipline­n schneidet die Schule am besten ab. Beim Dauerschwi­mmen absolviere­n die zwölf

Schüler beispielsw­eise in sechs Minuten 106 25-Meter-Bahnen – rund 2,6 Kilometer.

Anteil daran hat auch die Arbeit von Polensky. Insgesamt hält er das Schwimmniv­eau der Grundschul­kinder allerdings für „durchwachs­en“. Polensky nennt in dem Zusammenha­ng die KGS Venn: Aufgrund von Lehrermang­el wurde dort der Schwimmunt­erricht gestrichen. Eine Betreuerin vor Ort bestätigte dies. Die Nichtschwi­mmerquote ist Mönchengla­dbach nach wie vor hoch. Laut einem Lageberich­t der Stadt für das Jahr 2023 können 23,3 Prozent der Viertkläss­ler nicht schwimmen, also fast jeder vierte Schüler.

An diesem Tag werden die Grundschül­er jedoch für ihre Leistungen gefeiert. Die Siegerehru­ng ist abschließe­nd der große Moment für die Kleinen: Unter großem Jubel empfangen die drei erstplatzi­erten Teams stolz ihre Medaillen und erklimmen das Podest.

 ?? FOTO: MARKUS RICK ?? Rund 300 Schüler, Lehrer, Eltern und Betreuer kamen am Dienstag im Vitusbad zusammen.
FOTO: MARKUS RICK Rund 300 Schüler, Lehrer, Eltern und Betreuer kamen am Dienstag im Vitusbad zusammen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany