Feuerwehr: Mehr Einsätze 2023 als im Vorjahr
Die Hückelhovener Feuerwehr hat eine Bilanz gezogen. Die Aufgaben werden vielfältiger. Das sind die spektakulärsten Einsätze gewesen.
Auch im vergangenen Jahr 2023 hatte die Feuerwehr in Hückelhoven alle Hände voll zu tun. Insgesamt rückten die Wehrleute zu 730 Einsätzen aus. Das sind deutlich mehr als noch im Jahr zuvor, als insgesamt 672 Einsätze zu verzeichnen waren. Der Wert aus dem Jahr 2021 liegt allerdings auch noch mal deutlich über dem vom vergangenen Jahr, was sich damit erklären lässt. dass im Jahr 2021 im Sommer durch das Hochwasser eine länger andauernde Notsituation vorlag.
Bei den 730 Einsätzen gab es insgesamt 178 verletzte Personen, 58 Menschen mussten gerettet werden, zwei Menschen haben ihr Leben verloren. Sechs Tiere hat die Feuerwehr 2022 retten müssen, sieben Tiere wurden bei Einsätzen verletzt, für drei Tiere kam allerdings jede Hilfe zu spät.
Der Aufgabenbereich der Feuerwehr hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr gewandelt. Sie ist nicht mehr nur für das
reine Löschen von Bränden zuständig, auch Hilfeleistungen zählen zum täglichen Aufgabenbereich. Da ist es wenig verwunderlich, dass dieser Bereich auch den größten Anteil der Einsatzbilanz einnimmt.
434 Mal war eine Hilfeleistung der Grund für den Einsatz, zum Beispiel bei Ölspuren (143).
Die eigentliche Kernaufgabe der Feuerwehr, also das Löschen von Bränden, war im Jahr 2023 insgesamt 207 Mal gefordert, wobei diese Zahl noch nichts über das Ausmaß des jeweiligen Feuers sagt. Da zählen kleinere Brände wie ein Mülleimer ebenso dazu wie ein Feuer auf einem Stoppelfeld oder wie ein
Haus, das in Flammen steht.
Zu den spektakulärsten Einsätzen der Hückelhovener Feuerwehr im Vorjahr zählt zweifelsohne der Brand in den Räumen des Traditionsgeschäftes Schibbe, der in einer Nacht Anfang März ausgebrochen war. Augenzeugen hatten zunächst nur von dicken Rauchschwadenberichtet – das änderte sich allerdings schnell, als auf der Fensterfront der Schnorrenbergstrasse die Hitze der Flammen die Schaufenster bersten ließ und die Flammen meterweit aus der Front herausschlugen. Auch Autos, die vor dem Gebäude parkten, sind bei dem Feuer in Mitleidenschaft gezogen worden und wurden mitunter stark beschädigt. „In nur einer Nacht ist alles zerstört, was wir über fünf Jahrzehnte aufgebaut haben“, sagte die Inhaberin damals.
Gleich mehrfach musste die Feuerwehr im Vorjahr zum sogenannten Provinzialhochhaus ausrücken, da es dort mehrfach in den Kellerräumen gebrannt hatte. Es wurde damals vermutet, dass sich ein Feuerteufel in Hückelhoven herumtreibt. Denn in dieser Zeit brannte in einer Nacht auch eine fahrbare Hebebühne auf einer Baustelle, auch eine Absperrbake stand in Flammen. Die Polizei hat in diesen Fällen die Ermittlungen aufgenommen, wie es zu den jeweiligen Bränden gekommen war.
Zum Aufgabenbereich der Feuerwehr zählt auch die Rettung von Tieren. Einen solchen Einsatz erlebten die Wehrleute im April in Hilfarth. Passanten hatten gemeldet, dass ein Biber zwischen zwei Mauern eingeklemmt sei. Die Einsatzkräfte kontrollierten die Lage und konnten das Tier tatsächlich zwischen zwei Mauern ausfindig machen. Dort saß das Tier fest, da ein Holzmast ihn den Weg in die Freiheit versperrte. Mit seinen Zähnen hatte er bereits ein wenig den Mast angenagt, um sich im wahren Sinne des Wortes in die Freiheit zu fressen. Doch so weit musste es nicht kommen. Die Einsatzkräfte konnten das unverletzte Tier einfangen und es anschließend an der Rur wieder in die Freiheit entlassen.