Die Verhandlungstermine im Mordfall Dorota stehen fest
(cpas) Der Mordfall Dorota wird ab Montag, 19. Februar, vor dem Landgericht Aachen verhandelt. Das bestätigte ein Sprecher des Gerichts auf Anfrage unserer Redaktion. Vorgesehen sind nach ersten Planungen für die Verhandlungen nicht einmal vier Wochen. Bereits am Freitag, 15. März, könnte ein Urteil fallen.
Dringend tatverdächtig ist der Ehemann der damals 29-jährigen, Manfred G. Nach einem Streit mit ihrem Ehemann war Dorota am Abend des 18. Oktober 2018 spurlos aus dem gemeinsamen Haus in Süsterseel im Selfkant (Kreis Heinsberg) verschwunden. Bis zum vergangenen Sommer fehlte jede Spur von der Frau. Der Fall galt als Cold Case, heiße Spuren hatte es seit dem Verschwinden der damals 29-Jährigen vor sieben Jahren nicht mehr gegeben. Aufwendige Ermittlungsarbeiten waren ins Leere gelaufen, Dutzende Male hatte die Polizei Wälder, Grundstücke und Seen in der Umgebung durchkämmt, auch Hubschrauber, Spürhunde und Taucher eingesetzt.. Die Suche hatte in der Öffentlichkeit für großes Aufsehen gesorgt. Manfred G. galt die ganze
Zeit über als Hauptverdächtiger, nachgewiesen werden konnte ihm allerdings nichts.
Das änderte sich im vergangenen August, als der Polizei der entscheidende Schlag gelang: Im Schuppen eines Hauses in Geilenkirchen-Gillrath, das Manfred G. mittlerweile mit dem Sohn bewohnte, den er gemeinsam mit Dorota hat, fanden Ermittler in einem Sack die Leichenteile einer Frau. Schnell stand fest, dass es sich um die Überreste Dorotas handelte, Manfred G. wurde festgenommen. Oberstaatsanwalt Wilhelm Muckel wirft ihm Mord vor, damit droht dem Ehemann eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Dass Muckel auf Mord plädieren will, hatte er bereits bei einer Pressekonferenz im August erklärt: „Wir gehen davon aus, dass ihr Ehemann Dorota G. am 18. Oktober 2016 durch Einwirkung gegen den Hals heimtückisch getötet hat. Sie war unvorbereitet und hat keinen Angriff ihres Ehemanns erwartet“, sagte Muckel. Wie sehr ihn die lange erfolglose Suche mitgenommen hatte, verriert der Oberstaatsanwaltschaft ebenfalls: „Es war für mich sehr unbefriedigend. Man weiß, ein Mensch ist getötet worden. Man weiß eigentlich auch, wer es war. Aber man kann trotzdem keine Anklage erheben.“
Die Ermittler können mittlerweile gut nachvollziehen, wie die Tat an einem Sonntagabend abgelaufen sein muss. Sie gehen davon aus, dass ihr Ehemann Dorota aus Eifersucht tötete, nachdem sie ihm kurz zuvor eröffnet hatte, dass sie einen neuen Freund in den Niederlanden habe und mit ihm und ihrem Sohn nach Süddeutschland ziehen wolle. Als er dann gegen 22.30 Uhr mitbekam, dass Dorota ihrem neuen Freund Fotos in Unterwäsche schickte, soll er sie erwürgt haben.