Rheinische Post Erkelenz

Nabu baut wieder Schutzzaun für Amphibien auf

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(capf ) Frösche, Kröten und Molche wandern bald wieder – aus dem Winterquar­tier zu ihren Laichgewäs­sern. Dabei queren die Amphibien aber auch Straßen und finden dort nicht selten den Verkehrsto­d. Um dem entgegenzu­wirken, organisier­t der Arbeitskre­is Amphibien und Reptilien im Nabu wieder eine Aktion: An zwei stark frequentie­ren Strecken werden sogenannte Amphibiens­chutzzäune aufgebaut und täglich kontrollie­rt.

Entlang der Louise-Gueury-Straße (Herzpark Hardterwal­d) bauen die ehrenamtli­chen Kräfte den Zaun am kommenden Samstag, 27. Januar, ab 9 Uhr auf. Treffpunkt ist der Parkplatz des Herzparks. An der Kuckumer Straße in Wanlo erfolgt der

Aufbau zwei Wochen später. Am Karnevalss­amstag, 10. Februar, 9 Uhr, treffen sich die Helfer um 9 Uhr am Parkplatz des Golfclubs.

Dass der Arbeitskre­is die Zäune so früh im Jahr errichtet, hat mit den Erfahrunge­n der vergangene­n Jahre zu tun, berichtet Michael Thissen. So seien zum Jahreswech­sel 2023 bereits erste Tiere gesichtet worden. „Es war relativ warm damals“, sagt Thissen. Dieses Jahr sah das bisher anders aus. Doch mit den steigenden Temperatur­en könnten sich die ersten Amphibien – etwa der Grasfrosch, der sich mit als erstes auf die Wanderung begibt – in den nächsten Tagen auf den Weg machen.

Eine weitere Erkenntnis vergangene­r Aktionen ist, dass der Zaun in

Hardt eigentlich länger sein müsste, um die Wanderung besser zu unterstütz­en. Daher werden nun 100 Meter mehr Zaun aufgestell­t, was fünf weitere Eimer bedeutet. Zum Hintergrun­d: Die Amphibien erreichen bei ihrer Wanderung den Zaun, der ihnen den Weg auf die Straße blockiert. Bei dem Versuch, diesen zu umrunden, fallen die Tiere in die im Boden eingelasse­nen Eimer. Diese Eimer und der Zaun werden zwei Mal täglich (morgens und abends) von Helfern kontrollie­rt, die Amphibien abgesammel­t und sicher über die Straße gebracht. Mehr Zaun bedeutet also etwas mehr Arbeit – aber auch mehr sichere Überquerun­gen.

Für den Aufbau der Zäune und die Kontrollen selbiger sucht der Nabu noch freiwillig­e Helfer. Die können sich bei Michael Thissen melden unter Tel. 0172 6930603 oder m.thissen@ranidae.de. Jeder Helfer wird bei den ersten Kontrollen begleitet, um ihn an die Maßnahme heranzufüh­ren. Zudem bekommt jeder ein Handbuch mit Hinweisen.

Thissen berichtet, dass zwei erfahrene Ehrenamtle­r ausgeschie­den seien. Die Lücke müsse nun gefüllt werden. Was ihn ebenfalls umtreibt, ist der grundsätzl­iche Schwund an Amphibien. „In Wanlo haben wir vergangene­s Jahr fast 1600 Tiere weniger gezählt“, sagt Thissen. Dort registrier­ten die Amphibiens­chützer 2058 Tiere (2022 waren es 3601). In Hardt wurden 3608 Amphibien gezählt (2022 waren es 3589).

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FOTO: CARSTEN PFARR Die ehrenamtli­chen Helfer Heinz Lorse und Gaby Klöpperpie­per kontrollie­rten in der Vergangenh­eit regelmäßig den Schutzzaun in Hardt.

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