Der Plan für die ehemalige Britensiedlung
Vom „Lost Place“im Nordpark ist nichts mehr übrig. Nun hat die Bezirksvertretung einen entscheidenden Beschluss zur Lilienthalstraße gefasst.
Ein Bauzaun sperrt Brachflächen ab. Entlang der Lilienthalstraße standen einst Häuser. Verlassene Häuser, die einsturzgefährdet waren und abgerissen wurden. Seither ist nichts übrig von der „Britensiedlung“– nur die Bauzäune, etliche Bäume und die ins Leere führenden Straßen. Das soll sich ändern.
Britensiedlung Zuletzt waren die Häuser ein „Lost Place“, der von einem Sicherheitsdienst kontrolliert werden musste, da er eine Faszination ausstrahlte, aber gefährlich für illegal eindringende Besucher war. Die Entwicklungsgesellschaft Mönchengladbach (EWMG) hat die Grundstücke angekauft und alle Gebäude – 84 Einfamilienhäuser, zwei Mehrfamilienhäuser und 24 Garagen – zurückgebaut.
Die Fläche ist seither weiter abgesperrt.
Plan Das Areal soll zu einem Büround Dienstleistungsstandort entwickelt werden. Damit schließt es künftig an die Gewerbeflächen an, die in den umliegenden Bereichen des Nordparks geschaffen wurden, und wo auf mehreren Grundstücken Neubauten errichtet werden.
Straße
Eine Besonderheit bei diesem Plan sind die Lilienthalstraße und die Hugo-Eckener-Straße, an denen einst die Britenhäuser standen. Die Hugo-Eckener-Straße war rein rechtlich immer eine Privatfläche, war also nie gewidmet und gehörte nicht zum öffentlichen Straßenraum. Dort kann also einfach gebaut werden. Die Lilienthalstraße ist hingegen gewidmet und muss in der Folge „eingezogen“werden, damit sie der neuen Nutzung zugeführt werden kann. Deshalb ist in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) West über das „Einzugsverfahren“des Teilstücks ab der Belgrader Straße bis Bauende abgestimmt worden. Dieser Abschnitt hat laut Stadt „keine Verkehrsbedeutung mehr“.
Beschluss Der Einzug ist in der BV einstimmig beschlossen worden. Die Bezirksvertreter hatten einzig Detailfragen oder Anmerkungen. So gab Erik Jansen (Linke) der Verwaltung
mit, dass ein Weg zum Friedhof für den Fuß- und Radverkehr auch bei der neuen Bebauung gewährleistet sein sollte. Letztlich zuständig für die Planung ist die EWMG.
Einspruch Obwohl die Einziehung ein rein formaler Akt ist, ist er mit dem Beschluss in der BV noch nicht abgeschlossen. Zunächst muss die „Teileinziehungsabsicht“öffentlich bekannt gegeben werden. Das erfolgt über das Amtsblatt der Stadt Mönchengladbach – also voraussichtlich Mitte Februar.
Ab dann dürfen für drei Monate Anmerkungen und Einsprüche eingereicht werden. Passiert das nicht, kann die endgültige Einziehung erfolgen.
Bebauung Aktuell gibt es für das Gebiet keinen Bebauungsplan. Nach aktueller Planung ist das auch nicht nötig, wie aus der Beratungsvorlage hervorgeht. Darin wird auf das Baugesetzbuch und die „Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile“verwiesen. Damit soll die Bebauung und Nutzung der Fläche auch ohne Bebauungsplan möglich sein.