Fünf Millionen Euro für Grundschule Schulstraße
Die Einrichtung muss erweitert werden. Die zusätzlichen Räume werden vor allem für den Offenen Ganztag (Ogata) benötigt.
Durch einen dreigeschossigen Anbau soll die Grundfläche der Schule von bisher 428 auf 818 Quadratmeter fast verdoppelt werden. Die Baumaßnahme steht auf der Tagesordnung von sechs Gremien. Die erste Hürde ist geschafft: Die Bezirksvertretung Ost (BV Ost) hat sich einstimmig für die Umsetzung des Projekts ausgesprochen. Zur Größe und zu den geschätzten Kosten von 4,7 Millionen Euro sowie zum Zeitplan waren schon ein paar kritische Fragen gestellt worden. Der endgültige Beschluss wird am 28. Februar im Stadtrat gefasst.
Daniel Sommer und Anastasia Freis vom Gebäudemanagement der Stadt stellten die Planungen vor. Es soll in Hybridbauweise errichtet werden, also mit Holz als wesentlichem Baustoff. Stahlbeton wird es nur im Bereich des Treppenhauses und des neuen Aufzugs geben. Damit folgt der Neubau den Leitlinien zum nachhaltigen Bauen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach des Neubaus soll den Anteil von erneuerbaren Energien am Gesamtenergiebedarf der Schule erhöhen.
Die Schule wird barrierefrei, aufgrund des Aufzugs und eines barrierefreien WCs, das auch eingebaut werden soll. Teile des 1960 errichteten und 1996 erweiterten Schulgebäudes sollen abgerissen werden. Während der Bauphase werden für einige der etwa 300 Schüler und 36 Mitarbeiter Container angemietet werden müssen.
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass ab dem Schuljahr 2026/2027 der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Erstklässler, danach bis 2027 für alle Schüler im Grundschulalter gilt, wurde die Maßnahme in der BV Ost nicht in Frage gestellt. Aber die kalkulierten Kosten in Höhe von 5340 Euro pro Quadratmeter erschien einigen BV-Mitgliedern schon sehr hoch – da war von einem „horrenden Betrag“die Rede. Sommer erklärte dazu: „Die Kostensteigerungen sind enorm gewesen. Es wird aber in moderne Technik investiert, so dass die Folgekosten geringer sein werden.“Mona Aranea (Die Basis) wollte wissen, was den Erweiterungsbau so teuer macht: „Ist es die Wärmepumpe, das Holz als überwiegender Baustoff oder das Gründach?“Es sei die Summe von allem, erklärte Sommer. Mit Holz zu bauen sei derzeit in etwa so teuer wie eine herkömmliche Bauweise.
Freis machte auf die hohen Kosten aufmerksam, die durch die Umsetzung der Brandschutzvorschriften entstehen. Robert Baues (CDU) war aufgefallen, dass sich die Fläche im Vergleich zu den früheren Plänen fast verdoppelt habe. „Wir wissen, dass der Etat nicht unendlich ist. Was mit den anderen Schulprojekten sei, wollte
„Wir wissen, dass der Etat nicht unendlich ist“Robert Baues (CDU)
Baues wissen und fragte nach einer Prioritätenliste. „Der Schulentwicklungsplan wird weiter abgearbeitet. Ich kann Ihnen jetzt keinen Zeithorizont nennen, es wird eine Beratungsvorlage kommen“, versprach Sommer.
Die Kosten wären noch stärker gestiegen, wenn die Grundschule eine eigene Mensa bekommen hätte. Zum Essen werden die Schülerinnen und Schüler auch nach der Erweiterung der Grundschule in die benachbarte Realschule Volksgarten gehen müssen. Bezirksvorsteher Volker Küppers (SPD) hätte sich für den Neubau eine schnellere Umsetzung gewünscht. Der Baubeginn ist nach jetzigem Stand im Dezember 2024 geplant, die komplette Maßnahme soll 2026 abgeschlossen sein.