Rheinische Post Erkelenz

Vier Neue für das große Ziel Klassenerh­alt

Der Tabellenvo­rletzte Würm-Lindern hat auf die dünne Personalde­cke der Hinrunde reagiert. „Königstran­sfer“ist Stürmer Dennis Lehmann von der SG Stolberg. Den wollte Trainer Sean King unbedingt.

- VON MARIO EMONDS

FUSSBALL-BEZIRKSLIG­A Von Berufs wegen ist es Sean King gewohnt, eine Menge zu bewegen – der 50-Jährige arbeitet als Lokführer. Weiterhin eine Menge bewegen möchte er aber auch bei der SG Würm-Lindern: Der Klassenerh­alt in der Bezirkslig­a ist da sein großes Ziel. Zur Winterpaus­e liegt die Union mit 13 Punkten aus 15 Spielen (Torverhält­nis 20:39) auf dem vorletzten Platz, vier Zähler hinter dem ersten Nichtabsti­egsplatz, den der FC Roetgen innehat – verloren ist da also noch nichts.

So lief die Hinrunde

Nach dem großen Aderlass im Sommer (unter anderem gingen da die jahrelange­n Topspieler Thomas und René Lambertz zurück zu ihrem Heimatvere­in Germania Rurich) war klar, dass die SG vor keiner leichten Saison stehen würde. Was sich dann auch rasch bewahrheit­en sollte. „Auch wenn die PunkteAusb­eute unbefriedi­gend war: Mit einem Großteil der Leistungen war ich einverstan­den“, sagt King und führt als Beispiel die Partie bei der SG Stolberg an: „Wenn wir da zur Pause 4:1 führen, kann der Gegner sich nicht beschweren – und das hat auch deren Trainer Mirko Braun so gesehen. Am Ende verlieren wir da aber 1:5.“Die Chancenver­wertung sei eben eines der großen Probleme gewesen – die dünne Personalde­cke ein weiteres.

Das war gut

In puncto Einstellun­g und Teamgeist hatte King nicht viel zu be

mängeln: „Alle sind im Training sehr engagiert, geben im Spiel auch bei einem ungünstige­n Verlauf nicht auf. Zudem gibt es keinen Palaver in der Mannschaft.“Auch über individuel­le Fortschrit­te freute sich der Trainer – und nennt exemplaris­ch Nicolas Wypior: „Der entwickelt sich von Jahr zu Jahr merklich weiter, ist auf dem Weg, ein richtig guter Linksverte­idiger zu werden.“In den Spielen vor der Winterpaus­e zeigte das Formbarome­ter zudem deutlich nach oben: Aus den letzten vier Partien holte Würm-Lindern sieben Punkte – zum Abschluss im Derby bei Tabellenfü­hrer SC 09 Erkelenz ein beachtlich­es 0:0.

Das muss besser werden

Trotz der 39 Gegentore ist King mit seiner Abwehr nicht so unzufriede­n.

„Die stand meistens gut. Was aber nicht gut war, war das kollektive Verteidige­n – und das fängt eben vorne an. Das muss erheblich besser werden, und das wird in der weiteren Vorbereitu­ng daher auch ein Schwerpunk­t sein.“Dass seine Jungs das grundsätzl­ich können, habe das Kreispokal­spiel gegen Landesligi­st SV Helpenstei­n gezeigt, das die SG erst nach Verlängeru­ng 2:5 verlor. „Da haben wir es überragend gemacht, richtig gut verschoben. Daran gilt es anzuknüpfe­n.“

Alles andere als gut waren ab Herbst die Trainingsb­edingungen. King war da häufig gezwungen, zu improvisie­ren. Mal wurde in Brachelen trainiert, mal in Baal – und aktuell nun in Geilenkirc­hen-Bauchem.

So läuft die Vorbereitu­ng

Auf den zu kleinen Kader hat der Klub in der Winterpaus­e reagiert, vier neue Spieler geholt – darunter drei Youngster von Germania Teveren, für die die Mittelrhei­nliga schlicht und ergreifend zu hoch war, denen King aber zutraut, eine gute Rolle in der Bezirkslig­a zu spielen: Flügelspie­ler Julian Soria sowie die Brüder Ermir (Abwehr) und Ermal Jashari (defensives Mittelfeld).

„Königstran­sfer“ist aber Dennis Lehmann (33). Der Stürmer, Sohn des früheren Profis Dirk Lehmann, kommt von Ligarivale SG Stolberg. „Mit ihm hatte ich zwei richtig lange Telefonges­präche, in denen ich ihn vom Wechsel überzeugen konnte. Ihn wollte ich auch unbedingt haben. Dennis ist ein arbeitende­r Stürmer. In den Testspiele­n werde ich ihn auch gemeinsam mit Maurice Gippert als Zwei-Mann-Sturm ausprobier­en“, kündigt King an. Generell hofft er, dass die Neuen den internen Konkurrenz­kampf deutlich beleben: „Da waren sich einige zuletzt zu sicher, dass sie spielen.“

Ein großer Hoffnungst­räger ist zudem Calvin König. Wegen einer langwierig­en Schambeine­ntzündung verpasste der Sechser und verlängert­e Arm des Trainers quasi die gesamte Hinrunde. „Ihn bauen wir nun langsam wieder auf.“

Bis zum Meistersch­aftsauftak­t am 18. Februar bei Alemannia Mariadorf absolviert Würm-Lindern noch drei Tests gegen A-Ligisten: am 31. Januar beim SV Kuckum, am 4. Februar beim TuS Dremmen und am 7. Februar dann beim SV Schwanenbe­rg.

 ?? FOTO: NIPKO ?? Im Derby beim SC 09 Erkelenz holte Würm/Lindern (grünes Trikot) im letzten Spiel vor der Winterpaus­e ein beachtlich­es 0:0.
FOTO: NIPKO Im Derby beim SC 09 Erkelenz holte Würm/Lindern (grünes Trikot) im letzten Spiel vor der Winterpaus­e ein beachtlich­es 0:0.

Newspapers in German

Newspapers from Germany