SPD in Erkelenz wagt einen neuen Anlauf für Tiny Houses
(mwi) Die Erkelenzer SPD und die Tiny Houses – die Partei bleibt bei diesem Thema hartnäckig. Trotz der bisherigen Rückschläge lassen sich die Sozialdemokraten nicht von der Idee abbringen, in Erkelenz eine Kleinwohnsiedlung zu realisieren. Mit einem neuen Antrag nehmen sie nun auch einen neuen Anlauf.
Wie die Fraktion mitteilt, sei ein entsprechender Antrag nun auch Bürgermeister Stephan Muckel vorgelegt worden. „Wir fühlen uns verpflichtet und glauben, dass wir jetzt die besten Argumente haben, den Rat zu überzeugen. Denn unsere Umfrage hat den Bedarf nachgewiesen und auch im Kreis Heinsberg ist das Thema positiv aufgenommen worden,“begründet der Fraktionsvorsitzende Michael Tüffers die erneute Antragstellung. Tiny Houses träfen den Zeitgeist eines nachhaltigen Lebens und stünden für ressourcenschonendes Bauen und Wohnen.
Der erste Antrag der SPD-Fraktion vom 20. Juni 2022 wurde im Rat ausführlich diskutiert, ist dann allerdings deutlich abgelehnt worden. Grund für den neuerlichen Vorstoß ist eine Online-Umfrage, die die Partei gemeinsam mit dem Lobbyverein Tinyways im vergangenen Jahr durchgeführt hat. Aus Sicht der SPD spricht das Ergebnis der Umfrage, auch wenn diese nicht repräsentativ ist, eine klare Sprache: 277 Menschen haben geantwortet, für 91 Prozent sind Tiny Houses eine Wohnform, die Erkelenz bereichern würde. 88 Prozent sehen das auch für eine ganze Siedlung so. Und: 49 Teilnehmer haben erklärt, dass sie sofort in eine solche Community ziehen würden. Repräsentativ müsse eine Online-Umfrage aber auch nicht sein, betont Ratsherr Dieter Spalink. „Die Umfrageergebnisse lassen auch darauf schließen, dass mit der Umfrage der richtige Weg zur richtigen
Zeit beschritten wurde, sich mit den Themen Tiny-House und -Siedlung auseinanderzusetzen,“resümiert er.
„Für uns steht fest, dass es uns gelungen ist, einen objektiven Nachweis für den Bedarf nach einer Tiny House-Siedlung zu liefern. Wir wollen damit aber nicht das Wohnungsangebot umkrempeln, sondern nur ein zusätzliches innovatives Wohnmodell realisieren,“hebt Michael Tüffers noch einmal das Motiv für den zweiten Antrag hervor. Die Stadt selbst argumentiert, dass sie gar kein Gegner der Tiny Houses sei. „Wenn jemand in Erkelenz ein Tiny House bauen möchte, dann kann er das sehr gerne tun“, sagte der Technische Beigeordnete Ansgar Lurweg im vergangenen Jahr. Er sehe aber keine Notwendigkeit, als Stadt ein solches Projekt zu vermarkten.
Im benachbarten Hückelhoven soll im Ortsteil Schaufenberg am Bonifatiusweg auf einer städtischen Fläche die erste Tiny-House-Siedlung im Kreis entstehen, Bürgermeister Bernd Jansen sprach im vergangenen Jahr von einer großen Nachfrage. Auch in Wassenberg und Wegberg laufen entsprechende Planungen.