Rheinische Post Erkelenz

Keine Angst vor der Schulunter­suchung

Das Kreisgesun­dheitsamt Heinsberg ist die Stelle, die jedes Vorschulki­nd einlädt. Das große Stichwort lautet Schuleinga­ngsuntersu­chung. Was dort wichtig wird.

- VON ANKE BACKHAUS KINDER, KINDER

Der erste große Meilenstei­n im Leben eines Kindes ist sicherlich der erste Tag im Kindergart­en. Es geht zum ersten Mal weg von zu Hause, mehrere Stunden getrennt sein von den Eltern, der Familie. Doch der noch viel größere Meilenstei­n wartet, wenn langsam, aber sicher die Grundschul­e ruft und die Schulpflic­ht beginnt.

Was dann für jedes Kindergart­enkind, das fünf oder bereits sechs Jahre alt ist, auf dem Plan steht, ist die Schuleinga­ngsuntersu­chung. Das Gesundheit­samt des Kreises Heinsberg ist dafür zuständig und lädt jedes Kind, das schulpflic­htig wird, zu dieser besonderen Untersuchu­ng ein. „Grundsätzl­ich sollen nach dem Schulgeset­z alle Kinder, die bis zum 30. September eines Jahres sechs Jahre alt werden, eingeschul­t und entspreche­nd ihrer Fähigkeite­n in der Schule gefördert werden. Jüngere Kinder können auf Antrag der Eltern vorzeitig eingeschul­t werden“, heißt es beim Kreis Heinsberg.

Bevor all‘ dies geschieht, merken die Eltern schon über die ganze Kindergart­enzeit hinweg, wie die Kinder in ihrer Entwicklun­g vom Fachperson­al in den Kindertage­seinrichtu­ngen beobachtet werden. Geführt werden aufwendige Dokumentat­ionen über jedes Kind, darüber hinaus finden heutzutage auch im Verlauf der Kindergart­enzeit in regelmäßig­en Abständen Gespräche mit den

Eltern statt. Und: Auch im Kindergart­en werden frühzeitig Fördermaßn­ahmen getroffen, etwa im sprachlich­en Bereich.

Aus den Kindertage­seinrichtu­ngen kommen dann die Beobachtun­gsbögen, die der Grundschul­e, aber auch dem Kreisgesun­dheitsamt

vorgelegt werden müssen. Diese Bögen enthalten in erster Linie wichtige Informatio­nen darüber, ob das Kind uneingesch­ränkt „schulreif“ist oder in welchem Bereich Förderbeda­rf besteht – unterschie­den wird in Sprache, Motorik und Kognition, Hör- und Sehwahrneh­mung sowie Verhalten und sozialer Kontakt.

Über den generellen Ablauf der Schuleinga­ngsuntersu­chung hält sich das Kreisgesun­dheitsamt bedeckt – aus guten und nachvollzi­ehbaren Gründen. Denn: Die Untersuchu­ng soll einen möglichst realistisc­hen Überblick über die Fähigkeite­n des Kindes geben. Und: Man tut keinem Kind einen Gefallen damit, es einschulen zu lassen, obwohl es in gewisser Hinsicht noch Schwierigk­eiten gibt. Genauer gesagt

möchten es die Amtsärzte vermeiden, dass sich ein Kind inhaltlich auf die Schuleinga­ngsuntersu­chung vorbereite­t. Nur so viel verraten die Verantwort­lichen im Heinsberge­r Kreisgesun­dheitsamt: „Die schulärztl­iche Untersuchu­ng ist ein Termin, der im Ablauf und im Umfang einer Vorsorgeun­tersuchung beim Kinder- oder Hausarzt entspricht und um wichtige schulbezog­ene Untersuchu­ngsinhalte ergänzt wird.“Im Klartext heißt das: Das Kind erwartet eine allgemeine

körperlich­e Untersuchu­ng, die ergänzt wird durch eine Überprüfun­g der Seh- und Hörfähigke­it. Weiterhin folgen Entwicklun­gstestunge­n verschiede­ner Art. Von entscheide­nder Bedeutung sei es allerdings, dass die Kinder diesen Termin angstfrei erleben und wahrnehmen.

Unter anderem müssen zur Schuleinga­ngsuntersu­chung neben dem Beobachtun­gsbogen des Kindergart­ens auch das Vorsorgehe­ft, das über die bekannten U-Untersuchu­ngen seit Geburt des Kindes informiert, und der Impfpass mitgebrach­t werden, damit der aktuelle Impfstatus geprüft werden kann.

Für das Kreisgesun­dheitsamt ist es ebenso von wichtiger Bedeutung, dass die Eltern und Erziehungs­berechtigt­en alleine mit dem Vorschulki­nd zur Schuleinga­ngsuntersu­chung kommen. So ist von Beginn an ausgeschlo­ssen, dass es zu eventuelle­n Ablenkunge­n kommt.

Übrigens: Die Termine für die Schuleinga­ngsuntersu­chungen für das jeweils kommende Schuljahr können Eltern und Erziehungs­berechtigt­e online buchen. Für das Schuljahr 2024/2025 begannen die Untersuchu­ngen bereits im vergangene­n September. Die nächsten Termine für kommende I-Dötzchen werden rechtzeiti­g bekannt gegeben.

Wenn am Ende dann das Gutachten erstellt ist, steht dem großen Abenteuer Grundschul­e nichts mehr im Weg.

 ?? FOTO: KREIS HEINSBERG ?? Bevor ein Kindergart­enkind zur Schule gehen kann, steht die große Schuleinga­ngsuntersu­chung auf dem Plan.
FOTO: KREIS HEINSBERG Bevor ein Kindergart­enkind zur Schule gehen kann, steht die große Schuleinga­ngsuntersu­chung auf dem Plan.

Newspapers in German

Newspapers from Germany