Rechte Burschenschaft nimmt an Jagdmesse teil
Vom 30. Januar bis zum 4. Februar findet in Dortmund die Messe „Jagd & Hund“statt. Neben zahlreichen Ausstellern ist auch der Verband Deutsche Burschenschaft unter den Ausstellern gelistet. Das berichtete zunächst die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“. Knapp 70 einzelne Burschenschaften sind Mitglied in dem rechten Verband. Die Messe Dortmund als Veranstalter kann nicht gegen den Verband als Aussteller vorgehen.
„Die Zulassung von Ausstellern zur Teilnahme an der ‚Jagd & Hund 2024‘ beruht auf der Überprüfung des Teilnahmeantrages“, so ein Messe-Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion: „Das gilt für die Zulassung aller Teilnehmenden, so auch von Verbänden oder Vereinen wie der Deutschen Burschenschaft.“Sofern sich diese im Rahmen geltender Gesetze bewegten, sei die Messe Dortmund gemäß der gesetzlich vorgeschriebenen Gleichbehandlung verpflichtet, deren Teilnahme zuzulassen. Man respektiere die
Grundrechte als die Grundpfeiler der demokratischen Gesellschaft, „selbst wenn dies die Toleranz von Ansichten beinhaltet, die wir selbst nicht teilen“, so der Sprecher weiter.
Die Deutsche Burschenschaft ist ein seit eigener Aussage über 200 Jahre alter Verband verschiedener Burschenschaften des „deutschen Kulturraumes“, wie es auf der Internetseite heißt. Burschenschaften sind allgemeinhin politisch motivierte Studentenverbindungen. Sie werden häufig rechter und rechtsextremistischer Gesinnung zugeordnet. Abgeordnete der Fraktion Die Linke stellten 2019 eine Kleine Anfrage an den Deutschen Bundestag, in dem die mutmaßlich rechtsextremen Verbindungen und Bestrebungen der Deutschen Burschenschaft thematisiert wurden.
Über den Inhalt des Standes bei der Jagdmesse in Dortmund machte der Verband auf Anfrage unserer Redaktion keine Angaben. Der Landesjagdverband NRW, ebenfalls Aussteller bei der Messe, äußerte sich ebenfalls auf Anfrage nicht zur Sache.