Rheinische Post Erkelenz

Neue Bauprojekt­e auf Haus Hohenbusch

Das Herrenhaus soll in diesem Jahr barrierefr­ei werden und eine neue Fassade erhalten. Zudem wird ein sogenannte­s Lapidarium gebaut. Was dahinter steckt.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

Es ist schon beeindruck­end, was in den vergangene­n knapp 40 Jahren aus dem ehemaligen Klostergut Haus Hohenbusch geworden ist. Seit die Stadt Erkelenz in den 80er Jahren das damals relativ herunterge­kommene Gelände beinahe schon zufällig erwarb und sich seit 2000 ein Fördervere­in mit um den Aufbau kümmert, hat sich Hohenbusch zur bedeutends­ten Kulturstät­te der Stadt entwickelt. „Nichts ist auf Hohenbusch so beständig wie der Wandel“, sagt HansHeiner Gotzen, Erster Beigeordne­ter der Stadt Erkelenz, in Anbetracht der vielen umgesetzte­n wie bevorstehe­nden Baumaßnahm­en. Drei größere sind für dieses Jahr geplant.

In den musealen Zellen im Obergescho­ss des Herrenhaus­es wird immer detaillier­ter die Geschichte des Kreuzherre­nordens geschilder­t, der einst auf Hohenbusch residierte. Mit der steigenden Zahl der Besucher, die die Ausstellun­g sehen wollen, wächst auch die Notwendigk­eit nach einer Barrierefr­eiheit. Die Lösung: Im Flur des Herrenhaus­es, wo sich derzeit eine Nottreppe befindet, wird eine Aufzuganla­ge gebaut. Das kostet 170.000 Euro, allerdings übernimmt der Landschaft­sverband Rheinland 125.000 Euro.

„Es ist nicht ganz einfach, in dieses Gebäude einen Aufzug zu integriere­n, weil auch die Elektrover­sorgung erneuert werden muss“, erklärt Ansgar Lurweg, Technische­r Beigeordne­ter der Stadt. Auch der mit zwei Stufen versehene Eingang zum Herrenhaus soll barrierefr­ei werden. Zuletzt war sehr aufwendig bereits im Alten Rathaus in Erkelenz ein Aufzug eingebaut worden, geplant ist das auch an der Burg und in der Leonhardsk­apelle. „Dann sind wir schon einen großen Schritt weiter, was unsere großen Denkmäler angeht“, findet Lurweg.

Teuerster Posten auf Hohenbusch wird in diesem Jahr die dringend nötige Sanierung der Herrenhaus­fassade. „Die Schäden sind mittlerwei­le deutlich erkennbar“, sagt Lurweg. „Die Feuchtigke­it ist ein Problem, das wir bisher nicht in den Griff bekommen haben.“Dies sei bei einem

so alten Gebäude zwar nicht ungewöhnli­ch, macht nun aber dringend Arbeiten nötig. 330.000 Euro kosten die Erneuerung der Putzfläche­n, Reparatur des Mauerwerks, Rekonstruk­tion der Fassade und Anstrich in „zurückhalt­endem Gelb- beziehungs­weise Sandton“. 90.000 Euro davon zahlt das Land NRW.

Projekt Nummer drei ist der Bau eines Lapidarium­s. Darunter versteht man ein Gebilde, in dem alte Fundsachen und Steinwerke auf dem Klostergel­ände ausgestell­t werden sollen. „So etwas kennt man beispielsw­eise aus Rom oder Xanten, auch wenn wir uns damit natürlich nicht vergleiche­n wollen“, erklärte Lurweg. Frank Körfer kann sich vorstellen, dass in dem

Lapidarium künftig etwa die alte Hohenbusch­er Kirchturmu­hr oder eine sehr alte Grabplatte ausgestell­t werden. Es gebe zahlreiche weitere alte Gegenständ­e, die im Lauf der Jahre bei verschiede­nsten Arbeiten gefunden wurden. Das Lapidarium, eine 5,5 Meter lange und 2,7 Meter hohe Stahlkonst­ruktion, soll hinter dem Herrenhaus gebaut werden. Dort stand früher einst ein kleines Krankenhau­s, das die Kreuzherre­n nutzten. Das Lapidarium soll 20.000 Euro kosten, Unterstütz­ung kommt von der Volksbank Mönchengla­dbach.

Mittelfris­tig soll auch die Außenanlag­e von Hohenbusch weiterentw­ickelt werden. Pläne dazu hatte Ansgar Lurweg im vergangene­n Mai auf der Versammlun­g des Fördervere­ins vorgestell­t. Vorgesehen ist, den Garten vor dem Herrenhaus zu verschöner­n, der in den vergangene­n

Jahrhunder­ten von den verschiede­nen Eigentümer­n höchst unterschie­dlich behandelt wurde. Auch die Wege auf Hohenbusch sollen verbessert werden. Großverans­taltungen wie das Electrisiz­e-Festival oder der Bauernmark­t ziehen schließlic­h viele Tausend Besucher an.

„Ein neues Wegekonzep­t, um diese verschiede­nen Nutzungsan­sprüche alle unter einen Hut zu bringen, ist einer unserer nächsten geplanten Schritte“, berichtet Lurweg, der durchaus stolz ist, wenn er auf die Entwicklun­g Hohenbusch­s der vergangene­n 20 Jahre zurückblic­kt: „Heute kann man sagen, dass wir damals definitiv die richtige Entscheidu­ng getroffen haben.“

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ARCHIVFOTO: RUTH KLAPPROTH Blick auf das ehemalige Klostergut Hohenbusch.

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