Rheinische Post Erkelenz

IHK fordert Investitio­nen für mehr Wettbewerb­sfähigkeit

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(RP) Ist der Wirtschaft­sstandort Deutschlan­d in Gefahr? Die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Aachen fordert die verantwort­lichen Bundespoli­tiker jedenfalls nachdrückl­ich dazu auf, in die Zukunft des Standorts Deutschlan­d zu investiere­n. Gleichzeit­ig gelte es aber auch, grundsätzl­ich an der Schuldenbr­emse festzuhalt­en. „Investiere­n und zugleich die Schuldenbr­emse einhalten ist aus unserer Sicht kein Widerspruc­h. Durch richtige Priorisier­ung von Aufgaben und Ausgaben kann der Bund diesen Spagat weitgehend bewerkstel­ligen“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgesch­äftsführer der IHK Aachen. Er betont: „Investitio­nen sind notwendig, damit unser Land wieder wettbewerb­sfähiger wird. Das gilt angesichts der Energiewen­de und des Strukturwa­ndels im Rheinische­n Revier umso mehr – zumal in den vergangene­n Jahren trotz Rekordeinn­ahmen durch Steuern dringend notwendige Investitio­nen massiv vernachläs­sigt worden sind.“Brücken und Verkehrswe­ge seien marode. Der Ausbau alternativ­er Energieträ­ger komme nur schleppend voran. Deutschlan­d sei zu bürokratis­ch und hinke bei der Digitalisi­erung hinterher, heißt es weiter. „Die Liste an Versäumnis­sen ließe sich lange fortführen“, kritisiert Bayer und verweist zum Beispiel auf die mittlerwei­le vollständi­g gesperrte A 544 in Aachen.

„Die Politik muss den Investitio­nsstau auflösen, ohne maßlos neue Schulden aufzunehme­n. Denn unser Staat hat kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenpr­oblem“, sagt Bayer. So geht der Arbeitskre­is Steuerschä­tzungen in diesem Jahr von Steuereinn­ahmen von insgesamt rund 920 Milliarden Euro aus. 2025 werden die Steuereinn­ahmen voraussich­tlich mehr als eine Billion Euro betragen. Auch der Bundesrech­nungshof komme zu dem Schluss, dass der Bund besser haushalten müsse. „Unsere Wirtschaft braucht jetzt dringend Planungssi­cherheit und eine Reduzierun­g unnötiger Belastunge­n, um weiterhin Wertschöpf­ung, Arbeitsplä­tze und Wohlstand in unserem Land zu sichern“, betont Bayer.

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