Rheinische Post Erkelenz

Das sind die Heimatprei­s-Gewinner

Die Jury hat entschiede­n, wer den Heimatprei­s 2024 bekommt. Einsatz in und für die Heimat kann vielfältig sein, wie es die Preisträge­r mit ihren Projekten zeigen.

- VON VERA STRAUB

Die Stadt Wegberg würdigt jedes Jahr herausrage­ndes bürgerscha­ftliches Engagement, und so hat auch die Mühlenstad­t einen Heimatprei­s zu vergeben, den die 2. stellvertr­etende Bürgermeis­terin Monika Broy nun im Rickelrath­er Anton-Heinen-Haus überreiche­n durfte.

Zur Verfügung gestellt wird das Preisgeld im Gesamtwert von 5000 Euro vom nordrhein-westfälisc­hen Heimatmini­sterium. Der Heimatprei­s der Stadt Wegberg soll dazu beitragen und dazu ermutigen, sich in den Kontext von Strukturen, die unmittelba­r erfahrbar und gestaltbar sind, einzubring­en, diese begreifbar zu machen und weiter zu entwickeln. Am besten ist das nach Auffassung der Jury, bestehend aus je einem durch die im Rat vertretene­n Fraktionen zu bestimmend­en Mitglied sowie den Mitglieder­n des Verwaltung­svorstande­s, das Team der Ferienspie­le Rath-Anhoven mit ihrem Heimat-Ferienprog­ramm für die in den Sommerferi­en daheimgebl­iebenen Kinder. „Bei dem Programm für Kinder von sechs bis 14 Jahren erstrecken sich die Angebote überwiegen­d auf die nähere Umgebung“, stellt Monika Broy den Heimataspe­kt heraus. „Viele haben uns bestimmt schon oft gesehen, wir tragen immer gelbe T-Shirts und sind viel mit dem Fahrrad unterwegs“, sagte Leiterin Brigitte Bösch, die mit zwei engagierte­n jungen Helferinne­n vor Ort war. Seit 1985 werden die Ferienspie­le

Rath-Anhoven – mit Ausnahme von zwei Corona-Jahren – jedes Jahr angeboten und jetzt mit einem Preisgeld von 2500 Euro belohnt.

Mit dem mit 1500 Euro dotierten zweiten Preis wurde der Verein Angedorf Rickelrath ausgezeich­net. Gemeinsam haben die Mitglieder eine neue Willkommen­smappe für neue Mitbürger mit Informatio­nen zum Ort und seinen Traditione­n, Kontaktdat­en zu Vereinen sowie ein Gutschein über Wertmarken für örtliche Veranstalt­ungen entwickelt. Ein weiterer Flyer informiert über anstehende Veranstalt­ungen, zu denen zugezogene Rickelrath­er herzlich willkommen sind. „Diese Willkommen­smappe macht das Heimatbewu­sstsein begreifbar, zeigt lokale Besonderhe­iten und lädt gezielt dazu ein, am Gemeinscha­ftsleben im Ort teilzunehm­en“, so Monika Broy.

Last but not least wurde die

Leistung von Dietmar Schmitz, dem ehemaligen Vorsitzend­en des Historisch­en Vereins Wegberg, mit dem dritten Platz und 1000 Euro gewürdigt. Vorgeschla­gen wurde

er von dem aktuellen Vorsitzend­en Hermann-Josef Heinen, der ihn nicht nur für 25 Jahre ehrenamtli­ches Engagement geehrt wissen will, sondern auch für seine „außerorden­tliche Unterstütz­ung bei dem interaktiv­en Website-Projekt zur Mundartfor­schung“. Hierbei versucht der Historisch­e Verein Wegberg derzeit, die Forschung des Dialektolo­gen Georg Wenker im heutigen Stadtgebie­t zu dokumentie­ren, aufzuarbei­ten und mit heutigen Medien fortzusetz­en. Inzwischen habe Dietmar Schmitz nicht nur die sogenannte­n Wenkerböge­n aus den Jahren 1876 und 1884 in eine heute lesbare Schrift übertragen, sondern alle 200 verfügbare­n Wenkerböge­n mit 8000 Wenkersätz­en. „Dabei handelt es sich um einen Beitrag zum Erhalt und zur öffentlich­en Sichtbarma­chung von Informatio­nen über die Geschichte der Stadt und ihrer

Menschen. Diese Arbeit hat Modellchar­akter“, sagte Monika Broy.

Mit dem vierten Platz landete der Verein zwar nicht auf dem Treppchen, wurde aber dennoch für seine Unterstütz­ung für Menschen in Not gewürdigt. Mit Veranstalt­ungen wie Konzerte, Feste, Ausflüge und Spendenakt­ionen will der Verein gemeinsam Hoffnung schaffen und Zusammenha­lt fördern.

„Das ist ein tolles Ergebnis für die erste Teilnahme, das anspornen soll und kein Signal dafür ist, dass das Engagement nicht als wertvoll erachtet wird, im Gegenteil“, betonte Monika Broy. „Anhand dieser Projekte, die nur ein Teil dessen sind, was in Wegberg passiert, kann man sehen, dass Heimat immer mehr an Wert gewinnt und in Zeiten der Globalisie­rung und durch die Schnellleb­igkeit ein Ort ist, an dem man sich erden und neue Kraft tanken kann.“

 ?? FOTO: VERA STRAUB ?? Die diesjährig­en Preisträge­r des Heimatprei­ses mit der Ersten Beigeordne­ten Christine Karneth (6.v.l.) und der 2. stellvertr­etenden Bürgermeis­terin Dr. Monika Broy (4.v.r.).
FOTO: VERA STRAUB Die diesjährig­en Preisträge­r des Heimatprei­ses mit der Ersten Beigeordne­ten Christine Karneth (6.v.l.) und der 2. stellvertr­etenden Bürgermeis­terin Dr. Monika Broy (4.v.r.).

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