Rheinische Post Erkelenz

Die märchenhaf­te Magie der Musik

Der Musikverei­n Eintracht Birgelen entführte die Besucher des Jahresauft­aktkonzert­es in der Hückelhove­ner Aula in fantastisc­he Welten – vom höchsten Berg bis in die Tiefen des Meeres.

- VON KURT LEHMKUHL

„Es war einmal …“, so beginnen nicht nur viele Märchen, mit diesen Worten begrüßte auch Marcel Keller im Namen des Vorstands die vielen Besucher, die zum Jahresauft­aktkonzert des Musikverei­ns Eintracht Birgelen in die Hückelhove­ner Aula gekommen waren. „Es gab einmal einige Menschen, die jeder für sich alleine mit ihren Instrument­en spielten“, so erzählte er. Erst als sie zusammenfa­nden, entstand aus dem einsamen Spiel des Einzelnen die Magie der Musik. So war es auch vor 99 Jahren, als sich der Musikverei­n in Birgelen gründete – die Magie der Musik hält an und spielt auch im neuen Konzert des Blasorches­ters eine große Rolle. Inhaltlich und musikalisc­h magisch geht es zu bei „Märchen, Mythen und Sagen“, mit denen die Musiker, deren Verein 2025 Jubiläum feiert, ihre Zuhörer in den Bann ziehen.

Den Auftakt bestritt das Jugendorch­ester, das schon seit 1994 von Michael Dilsen geleitet wird. Moderiert von den „Märchentan­ten“Lena und Judith Liebens, die auf einem Lehnstuhl neben dem Orchester auf der Bühne Platz nahmen, nahm sich der „Nachwuchs“anspruchsv­olle Werke vor, die er gut meisterte. Ob bei „Alice im Wunderland“von Danny Elfman, „The Avengers“von Alan Silvestri oder bei Höhepunkte­n aus Harry Potter von John Williams – das Jugendorch­ester wusste zu überzeugen und

kam daher selbstvers­tändlich nicht ohne Zugabe von der Bühne. Die Magie der untergegan­genen Titanic würde spürbar bei „When my heart will go on“von James Horner.

Für die Moderation des Hauptorche­sters setzte sich Ruth Jansen auf den Platz der Märchenerz­ähler. Sie berichtete einfühlsam von „Valhalla“, der Halle der vestorbene­n Helden – einer Kompositio­n von James Hosay, die die Musiker beeindruck­end darboten. Es war ein mitreißend­er Einstieg in das Konzert und zugleich die gelungene Premiere für den musikalisc­hen Leiter Alexander Sojka. Der Lehrer für Musik an einer Gesamtschu­le in Köln und musikalisc­her Leiter mehrerer Orchester hat im Jahr 2023 den Musikverei­n als Dirigent übernommen und trat mit diesem Konzert zum ersten Mal öffentlich in Hückelhove­n in Erscheinun­g. „Musik erlebbar zu machen und

Menschen immer wieder neu für Musik zu begeistern, macht er zu seiner Hauptaufga­ben“, sagt Ira Hahn, Vereinsspr­echerin über Sojka. Das rund 50-köpfige Ensemble machte es dem neuen Leiter leicht und folgte exakt seinen Anweisunge­n.

Von der Halle der Helden aus der griechisch­en Mythologie entführte das Orchester das Publikum auf den Berg der Drachen „Pilatus“. Der Kampf und die Versöhnung der Drachen mit den Menschen wurden in der Musik von Steven Reinecke erlebbar. Gleiches galt, als die Musiker die Besucher von den Höhen des Bergs mitnahmen in die Tiefen des Meeres, als das versunkene und verscholle­ne „Atlantis“, ein Werk von Alexander Räuber, thematisie­rt wurde.

Von den Mythen und Sagen ging es nach der Pause weiter zu den Märchen, zu denen Mitglieder des Musikverei­ns im Vorfeld eigene kleine Videofilme konzipiert und aufgezeich­net hatten. Die „Bremer Stadtmusik­anten“nach der Musik von Hayato Hirose, bei denen Judith Leibens die Sprecherin­nenRolle übernahm, marschiert­en in die Hückelhove­ner Aula ein, Aladdins

Wunderlamp­e leuchtete bei „Aladdin“von Alan Menken auf. „Schneewitt­chen“nach der Musik von Thomas Doss durfte nicht fehlten und erwachte aus ihrem todesähnli­chen Schlaf. Mit dem „Zauberer von Oz“von Harold Arlen verzaubert­e das Orchester das Publikum noch ein letztes Mal.

Aber es wäre kein märchenhaf­ter Abend in der Aula gewesen, wenn es nicht doch noch einmal „Es war einmal …“geheißen hätte. Ohne Zugabe kamen die Musiker und ihr Leiter nicht von der Bühne. Die märchenhaf­te Kaiserin Sissi wurde lebendig mit dem „KaiserSiss­i-Marsch“von Timo Dellweg und schon traditione­ll endetet das magische Konzert des Musikverei­ns Eintracht Birgelen mit einem Werk, das einfach in der ehemaligen Zechenstad­t Hückelhove­n dazu gehört: mit dem traditione­llen Steiger-Marsch.

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FOTO: RUTH KLAPPROTH Das große Orchester des Musikverei­nes Birgelen präsentier­te unter dem neuen musikalisc­hen Leiter und Dirigenten Alexander Sojka ein hörenswert­es Programm rund um Märchen, Mythen und Sagen.

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