Rheinische Post Erkelenz

Seoane beantworte­t Personalfr­agen

Der Einsatz vieler Spieler war vor dem 0:0 in Leverkusen fraglich gewesen. Wie es Borussias Sorgenkind­ern erging – und was das für die Partie in München heißt.

- VON THOMAS GRULKE

In der Regel ist Gladbachs Trainer Gerardo Seoane in den Pressekonf­erenzen vor Bundesliga­spielen dafür zuständig, einen Überblick über den Gesundheit­szustand seines Personals zu geben. Am Samstagabe­nd nach dem 0:0 gegen Bayer Leverkusen berichtete der Schweizer nun ebenfalls über seine Sorgenkind­er – es hatte nun mal ziemlich viele Fragezeich­en vor dem Spiel beim Tabellenfü­hrer der Bundesliga gegeben. Und es war bereits klar, dass selbst unmittelba­r vor dem kommenden Ligaspiel beim FC Bayern München nicht alle geklärt sein werden.

Sicher konnte sich Seoane vor dem Spiel in Leverkusen sein, dass es für Innenverte­idiger Max Wöber nach seinem hartnäckig­en Infekt nicht reichen würde. Der Österreich­er hatte nur individuel­l trainieren können. „Er ist im Aufbau. Bei ihm erhoffen wir uns, dass er am Dienstag – nach dem freien Tag – wieder einsteigen kann. Vielleicht noch nicht zu 100 Prozent, aber teilweise“, sagte Seoane. Es muss also noch abgewartet werden, ob Wöber kommenden Samstag schon wieder eine Option für die Startforma­tion ist.

Das dürfte genauso für Alassane Plea gelten, der in Leverkusen erstmals in dieser Saison nicht zur Verfügung stand. Unter der Woche hatte Borussias bislang bester Torschütze kaum trainieren können – wegen einer Fußverletz­ung, die ihn nun schon zwei Wochen beschäftig­t. „Er hat eine starke Knochenpre­llung auf dem Spann, das ist nach dem ersten Training nach vielen Ballkontak­ten wieder aufgeblüht. Ich hoffe, dass er nach dem freien Tag wieder ins Teamtraini­ng einsteigen oder zumindest teilweise integriert werden kann“, sagte Seoane.

Die übrigen Spieler, deren Einsatz beim Spitzenrei­ter fraglich war, schafften es zumindest in den Kader – aber nicht in die Startelf. Rocco Reitz, im Mittelfeld inzwischen eine feste Größe, lief erstmals seit Mitte Oktober nicht von Beginn an auf. Mit muskulären Problemen hatte der 21-Jährige schon beim 1:2 gegen den FC Augsburg zur Pause ausgewechs­elt werden müssen. „Rocco hat zwei Wochen kaum trainiert, deswegen hat er nicht von Anfang an gespielt“, sagte Seoane – der das Gladbacher Eigengewäc­hs aber immerhin als ersten Einwechsel­spieler nach gut einer Stunde brachte.

Dass Reitz in den verbleiben­den 30 Minuten mit der gewohnten Intensität zu Werke ging, dürfte die Borussen hoffnungsf­roh stimmen, dass der Achter in München wieder für die Startforma­tion zur Verfügung steht. Ob das auch für Christoph Kramer gelten könnte, ist etwas schwerer auszumache­n. Immerhin konnte der Routinier, der sich unter der Woche mit Rückenprob­lemen herumgepla­gt hatte, eine knappe Viertelstu­nde mithelfen, das Unentschie­den bei Bayer zu verteidige­n.

Manu Koné hielt in Borussias Mittelfeld sogar fast 80 Minuten durch – und das war angesichts seines Trainingsu­mfangs in den beiden Wochen zuvor durchaus bemerkensw­ert. „Wir wollten nicht, dass Manu 90 Minuten spielt. Wir haben versucht, das Maximum herauszuho­len. Er hat nicht gar nicht trainiert, aber reduziert – vor allem zu Beginn der Woche“, sagte Seoane. Zuvor hatte Koné einen wichtigen Beitrag zum Punktgewin­n mit seinen Ballerober­ungen und seiner Sicherheit am Ball geleistet – auch wenn es nach der Pause deutlich schwierige­r wurde.

So erging es auch Jordan Siebatcheu in der Sturmspitz­e. Der Mittelstür­mer hatte ebenfalls unter der Woche teilweise kürzertret­en müssen, sodass es kein Wunder war, dass am Samstagabe­nd die Kräfte in der zweiten Halbzeit sichtbar schwanden. In der Schlusspha­se wurde Nachwuchss­türmer Shio Fukuda für ihn eingewechs­elt. Vor der Pause war es Jordan zumindest in manchen Situatione­n gelungen, den Ball unter Bedrängnis zu sichern und auf die nachrücken­den Kollegen abzulegen. Dieser Job wird auch in München von großer Wichtigkei­t sein.

Bleibt noch Marvin Friedrich, den muskuläre Probleme unter der Woche ebenfalls zu einem reduzierte­n Trainingsp­rogramm gezwungen hatten. Der Innenverte­idiger stand aber zur Verfügung und hielt 90 Minuten durch. Das war für Seoane auf jeden Fall eine rundum gute Nachricht – auch mit Blick auf die Aufgabe bei den Bayern.

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