Rheinische Post Erkelenz

Hockey-EM vor Rückkehr nach Gladbach

Der Deutsche Hockey-Bund hat sich mit Mönchengla­dbach für die Europameis­terschaft 2025 beworben. Die Aussichten auf einen Zuschlag sind gut, das Problem ist jedoch die Finanzieru­ng. Alles hängt nun von der Stadt Mönchengla­dbach ab.

- VON DANIEL BRICKWEDDE

Die Hockey-Europameis­terschaft 2023 in Mönchengla­dbach ist gerade einmal sechs Monate her, da richtet sich der Blick bereits auf eine Neuauflage. Denn 2025 könnte die EM bereits in den Hockeypark zurückkehr­en. Zumindest hat der Deutsche HockeyBund (DHB) seine Bewerbung für Mönchengla­dbach als Spielort bei den zuständige­n Verbänden eingereich­t, wie DHB-Sportdirek­tor Martin Schultze bestätigt: „Wir haben uns erneut beworben. Nun warten wir auf das Ergebnis der europäisch­en Gremien.“

Grund für die erneute Bewerbung sei die geringe Anzahl an Mitbewerbe­rn für das EM-Turnier 2025. „In den Folgejahre­n wird es deutlich schwierige­r, den Zuschlag für die EM zu bekommen. Da wir nun die Chance haben, und aufgrund der Erfahrunge­n 2023, haben wir gesagt: Wir sind mutig genug, uns wieder zu bewerben“, sagt Schultze.

Die Bewerbung gilt dann erneut für das Turnier der Männer und Frauen. Einziges Problem ist derzeit noch die Finanzieru­ng. Denn im Juli 2025 finden in NordrheinW­estfalen die Weltspiele der Studentinn­en und Studenten statt. In Düsseldorf, Essen, Bochum, Duisburg und Mülheim an der Ruhr messen sich die bis zu 10.000 Athletinne­n und Athleten aus über 170 Nationen in 18 verschiede­nen Sportarten. Das verschling­t laut Schultze bereits viele Fördermitt­el.

Zwar hat der DHB vom Land eine Zusage zur Förderung der Europameis­terschaft, allerdings fällt diese nun geringer als für das Turnier 2023 aus. Das bringt die Stadt Mönchengla­dbach ins Spiel. Laut Beratungsv­orlage aus dem Sportaussc­huss ist „seitens der Stadt eine Förderung in Höhe von maximal 150.000 Euro erforderli­ch“. Das Geld soll aus dem Haushalt 2025 kommen. Die Stadt hat das Ziel ausgegeben, durch einige Sponsoren die Summe noch um „mindestens 50.000 Euro zu reduzieren und somit die Belastung für den städtische­n Haushalt zu verringern“.

Ob das Geld zur Verfügung gestellt werden kann, muss schließlic­h der Rat in seiner Sitzung am 28. Februar bestimmen. Zuvor wird das Thema ebenfalls im Sport- und Finanzauss­chuss besprochen. Für DHB-Sportdirek­tor Martin Schultze ist die finanziell­e Unterstütz­ung der Stadt jedoch unabdingba­r, um den Zuschlag zu bekommen: „Das ist Grundvorau­ssetzung und muss nun formal geklärt werden. Ansonsten müssen wir die Finger davon lassen.“

Zum Abschluss der Europameis­terschaft

2023 hatte sowohl der DHB als auch die Stadt ein positives Fazit des Turniers gezogen. An drei der zehn Tagen, inklusive des Eröffnungs- und Abschlusst­ages, war das Turnier im Hockeypark mit 9500 Tickets ausverkauf­t, und an allen weiteren Tagen auf den Tribünen zumindest gut gefüllt. Insgesamt waren laut DHB 70.000 Leute an den zehn Tagen im Hockeypark. Die EM war damals das erste große Hockey-Turnier in Mönchengla­dbach seit 2011.

Auch die Stadt geht in der Beratungsv­orlage auf die Vorzüge eines erneuten Sport-Großereign­isses ein, beispielsw­eise als „Plattform, die zu einer Bekannthei­t Mönchengla­dbachs“beiträgt – regional wie auch überregion­al. „Eine erneute Bewerbung hätte zahlreiche Vorteile, da das aufgebaute Wissen und die Lernerfahr­ungen im Zusammenha­ng mit der abgelaufen­en EM unmittelba­r eingesetzt werden könnten“, heißt es in der Vorlage.

Nur sportlich fiel die Bilanz aus deutscher Sicht bei der EM im Vorjahr dünn aus. Beide Mannschaft­en schieden im Halbfinale aus, die Frauen erreichten immerhin Platz drei, die Männer landeten auf Platz vier. Vielleicht gibt es kommendes Jahr bereits die Chance, es besser zu machen.

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FOTO: DPA 2025 könnte die Hockey-Europameis­terschaft erneut nach Mönchengla­dbach kommen.

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