Hockey-EM vor Rückkehr nach Gladbach
Der Deutsche Hockey-Bund hat sich mit Mönchengladbach für die Europameisterschaft 2025 beworben. Die Aussichten auf einen Zuschlag sind gut, das Problem ist jedoch die Finanzierung. Alles hängt nun von der Stadt Mönchengladbach ab.
Die Hockey-Europameisterschaft 2023 in Mönchengladbach ist gerade einmal sechs Monate her, da richtet sich der Blick bereits auf eine Neuauflage. Denn 2025 könnte die EM bereits in den Hockeypark zurückkehren. Zumindest hat der Deutsche HockeyBund (DHB) seine Bewerbung für Mönchengladbach als Spielort bei den zuständigen Verbänden eingereicht, wie DHB-Sportdirektor Martin Schultze bestätigt: „Wir haben uns erneut beworben. Nun warten wir auf das Ergebnis der europäischen Gremien.“
Grund für die erneute Bewerbung sei die geringe Anzahl an Mitbewerbern für das EM-Turnier 2025. „In den Folgejahren wird es deutlich schwieriger, den Zuschlag für die EM zu bekommen. Da wir nun die Chance haben, und aufgrund der Erfahrungen 2023, haben wir gesagt: Wir sind mutig genug, uns wieder zu bewerben“, sagt Schultze.
Die Bewerbung gilt dann erneut für das Turnier der Männer und Frauen. Einziges Problem ist derzeit noch die Finanzierung. Denn im Juli 2025 finden in NordrheinWestfalen die Weltspiele der Studentinnen und Studenten statt. In Düsseldorf, Essen, Bochum, Duisburg und Mülheim an der Ruhr messen sich die bis zu 10.000 Athletinnen und Athleten aus über 170 Nationen in 18 verschiedenen Sportarten. Das verschlingt laut Schultze bereits viele Fördermittel.
Zwar hat der DHB vom Land eine Zusage zur Förderung der Europameisterschaft, allerdings fällt diese nun geringer als für das Turnier 2023 aus. Das bringt die Stadt Mönchengladbach ins Spiel. Laut Beratungsvorlage aus dem Sportausschuss ist „seitens der Stadt eine Förderung in Höhe von maximal 150.000 Euro erforderlich“. Das Geld soll aus dem Haushalt 2025 kommen. Die Stadt hat das Ziel ausgegeben, durch einige Sponsoren die Summe noch um „mindestens 50.000 Euro zu reduzieren und somit die Belastung für den städtischen Haushalt zu verringern“.
Ob das Geld zur Verfügung gestellt werden kann, muss schließlich der Rat in seiner Sitzung am 28. Februar bestimmen. Zuvor wird das Thema ebenfalls im Sport- und Finanzausschuss besprochen. Für DHB-Sportdirektor Martin Schultze ist die finanzielle Unterstützung der Stadt jedoch unabdingbar, um den Zuschlag zu bekommen: „Das ist Grundvoraussetzung und muss nun formal geklärt werden. Ansonsten müssen wir die Finger davon lassen.“
Zum Abschluss der Europameisterschaft
2023 hatte sowohl der DHB als auch die Stadt ein positives Fazit des Turniers gezogen. An drei der zehn Tagen, inklusive des Eröffnungs- und Abschlusstages, war das Turnier im Hockeypark mit 9500 Tickets ausverkauft, und an allen weiteren Tagen auf den Tribünen zumindest gut gefüllt. Insgesamt waren laut DHB 70.000 Leute an den zehn Tagen im Hockeypark. Die EM war damals das erste große Hockey-Turnier in Mönchengladbach seit 2011.
Auch die Stadt geht in der Beratungsvorlage auf die Vorzüge eines erneuten Sport-Großereignisses ein, beispielsweise als „Plattform, die zu einer Bekanntheit Mönchengladbachs“beiträgt – regional wie auch überregional. „Eine erneute Bewerbung hätte zahlreiche Vorteile, da das aufgebaute Wissen und die Lernerfahrungen im Zusammenhang mit der abgelaufenen EM unmittelbar eingesetzt werden könnten“, heißt es in der Vorlage.
Nur sportlich fiel die Bilanz aus deutscher Sicht bei der EM im Vorjahr dünn aus. Beide Mannschaften schieden im Halbfinale aus, die Frauen erreichten immerhin Platz drei, die Männer landeten auf Platz vier. Vielleicht gibt es kommendes Jahr bereits die Chance, es besser zu machen.