Landwirte demonstrieren am Freitag
Dabei soll allerdings nicht der Verkehr blockiert werden, die Landwirte wollen vielmehr Präsenz zeigen.
(mwi) Wenn am Freitag aufgrund des Warnstreiks, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat, kaum Busse fahren, müssen wohl viele Menschen auf das eigene Auto ausweichen. Doch auch auf den Straßen im Kreis Heinsberg könnte es am Freitag etwas länger dauern. Denn wie schon vor ein paar Wochen haben einige Landwirte eine Protestfahrt angekündigt.
Wie die Polizei mitteilt, stellen sich die Fahrzeuge ab 9 Uhr am Morgen in Heinsberg-Dremmen auf. Anschließend soll es eine Fahrt durch den Kreis Heinsberg geben, bevor die Karawane am Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr am Kreishaus in Heinsberg zu einer Abschlusskundgebung erwartet wird. Wie die Polizei weiter mitteilt, seien 80 Fahrzeuge von den Veranstaltern für diese Demonstration angemeldet.
Veranstalter sind in diesem Fall die Vereine Land sichert Versorgung NRW (LSV ) und Freie Bauern. Anna Cipek, die die Veranstaltung im Kreis Heinsberg organisiert, rechnet mit etwa 120 Teilnehmern, weil im Verlauf der Fahrt in Erkelenz am Gelände von Gelände von RWG Rheinland am Rande des Erkelenzer Gewerbeparks Gipco noch weitere Fahrzeuge aus Erkelenz sowie aus Viersen und Niederkrüchten dazustoßen sollen. Über Hückelhoven soll es zunächst nach Erkelenz gehen, bevor die Fahrt dann wieder nach Heinsberg führt. Die Sprecherin versichert, dass es sich nicht um eine Blockadeaktion handeln soll, wie sie in der Aktionswoche Anfang Januar angekündigt waren. „Wir wollen niemanden ärgern, sondern mit dieser Präsenzaktion auf unsere Probleme aufmerksam machen“, sagt sie.
Um den Wegfall der Subventionierung des Agrardiesels gehe es den Landwirten im Kreis Heinsberg schon lange nicht mehr. Das sei nur der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe, sagt Cipek. „Wir wollen Planungssicherheit und den Abbau von Bürokratie“, betont sie. An dem
Agrardieselgesetz könne man nichts mehr ändern. Für die kommenden Wochen sind weitere Aktionen geplant, wie etwa das Aufstellen von Strohpuppen als Mahnmal. Man wolle mit den Menschen ins Gespräch kommen.
Vor knapp drei Wochen wollten bereits Dutzende Landwirte auf dem Kreisgebiet zu einer Sternenfahrt aufbrechen. Viele hatten sich bereits versammelt, als sie dann doch unverrichteter Dinge wieder den Heimweg antreten mussten. Die Polizei hat den Demonstrationszug nicht genehmigt. Grund dafür war eine E-Mail, die nach Angaben der Polizei an eine nicht existierende Adresse geschickt wurde.
Demonstrationen jeglicher Art müssen bei der Polizei nämlich spätestens 48 Stunden vor Beginn angemeldet werden. „Wir als Polizei müssen uns vorbereiten und die Sicherheit der Veranstaltung und des Straßenverkehrs gewährleisten“, erklärte Polizeisprecherin Angela Jansen damals unserer Redaktion. Die fristgerechte Anmeldung ist den Landwirten dieses Mal offenbar geglückt.