Kultur aus Fernost musikalisch und artistisch präsentiert
(dg) Schwarze Kimonos und weiße Stirnbänder, zarte Bambusflötentöne und kraftvolle Trommelschläge: Das 17-köpfige Ensemble Kokubu aus Osaka bot in der gut besuchten Aula bei seinem Konzert ungewohnte Einblicke in die Kultur Japans. Die Erklärungen kamen vom Band, die Musik mit stimmgewaltigen Gesangseinlagen war live. Kokubu begeisterte auch das Hückelhovener Publikum mit schlagkräftigen Trommel-Stücken sowie atemberaubender Artistik. Bis März ist das japanische Musik-Ensemble,
das vor rund einem Vierteljahrhundert gegründet wurde, noch in ganz Deutschland unterwegs und präsentiert ihr aktuelles Programm mit dem beziehungsreichen Titel „Der Klang des Lebens“in der ehemaligen Zechenstadt.
Mit ihren unterschiedlich großen Röhrentrommeln, die Taikos genannt werden, zogen die japanischen Musiker die zahlreichen Zuhörer in ihren Bann. Dabei kamen neben der Stimme auch andere klassische Instrumente aus dem Land der aufgehenden Sonne zum
Einsatz, zum Beispiel ein traditionelles 13-saitiges Instrument, das Shamise heißt und mit einer Zither vergleichbar ist. Beim Bühnen-Hintergrund wechselte die Farbe, per Band-Ansage erfuhren die begeisterten Besucher, dass die verschiedenen Trommel-Stücke unter anderem den Jahreszeiten gewidmet sind und eindrucksvoll davon erzählen, wie die frostigen Eisblumen des Winters den farbenprächtigen Krokussen Platz machen und die Japaner den milden Frühling erwarten. Und es geht auch um Liebe: der erste Blick, das erste Gespräch, die erste zaghafte Berührung. Atemberaubende Landschaften mit feuerspuckenden Vulkanen, fangfrischen Meeresfrüchten aus dem unendlich erscheinenden Ozean und angenehme Brisen werden bei Kokubu immer wieder thematisiert. Dazu der Wunsch: „Niemals die Hoffnung auf weltweiten Frieden aufgeben“, der gerade jetzt wohl sehr aktuell ist. Das Publikum in der Hückelhovener Aula ging begeistert mit, klatschte im Rhythmus der spektakulären, mit unterarmdicken Stöcken geschlagenen Röhrentrommeln, zollte den weit gereisten Bühnen-Akteuren aus dem fernen Osaka anhaltenden Applaus.
In wechselnden Gruppierungen, zum Teil ergänzt durch Gesangsdarbietungen in farbenfrohen Kimonos, begeisterte die Taiko-Truppe, die bereits seit 1998 besteht. Die Stücke handeln beispielsweise vom Eins-Sein zwischen Körper und Geist, der Lebensfreude, der Natur, der Kraft der Jahreszeiten oder dem Glaubenssatz „vorwärts gehen, ohne zurückzuschauen“.