Rheinische Post Erkelenz

Schachthof muss aufgerisse­n werden

Bei den Arbeiten am Untergrund auf dem alten Zechengelä­nde in Hückelhove­n sind Fehler gemacht worden, die jetzt ausgebesse­rt werden müssen. So versickert etwa Wasser nicht richtig. Das sagt der Bürgermeis­ter dazu.

- VON MARVIN WIBBEKE

Es ist eines der Prestige-Projekte der Stadt Hückelhove­n der vergangene­n Jahre. Die neu gestaltete Eventfläch­e am Förderturm Schacht 3, sie steht sinnbildli­ch für den fortlaufen­den Strukturwa­ndel, den die Stadt Hückelhove­n seit der Schließung der Zeche Sophia-Jacoba im Jahr 1997 durchläuft. Die Herausford­erung dabei ist es, das alte Zechengelä­nde zu überplanen, gleichzeit­ig aber auch die Erinnerung an den Bergbau, der über viele Jahre die Menschen und die Region geprägt hat, hochzuhalt­en.

Daher war man in der Stadt mächtig stolz, als im vergangene­n Sommer die neu gestaltete Eventfläch­e eröffnet werden konnte. Doch nun wendet sich das Blatt. Wer in den kommenden Wochen an der Eventfläch­e vorbeifähr­t, wird dort vermutlich schweres Gerät und arbeitende Menschen sehen. Denn wie die Stadt Hückelhove­n nun auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, muss die Fläche zu einem Großteil wieder aufgerisse­n und überarbeit­et werden. „Ende

„Auf der anderen Seite ist es besser, dass es jetzt aufgefalle­n ist und nicht erst in ein paar Jahren“Bernd Jansen Bürgermeis­ter von Hückelhove­n

des vergangene­n Jahres haben wir festgestel­lt, dass sich immer wieder Pfützen auf der Fläche bilden, teilweise auch auf den Wegen“, berichtet Bürgermeis­ter Bernd Jansen. Das Wasser sei nicht richtig versickert.

Wie der Stadtchef weiter erzählt, habe man sich mit der Planungsgr­uppe MWM und der ausführend­en Firma Frauenrath vor Ort getroffen und beratschla­gt, auch Bodenprobe­n seien entnommen worden. Es habe sich herausgest­ellt, dass kein Planungsfe­hler vorliege, sondern dass bei den Arbeiten in einer der untersten Schichten eine zu kleine Körnung verwendet worden sei, die ein vernünftig­es Versickern des Wassers verhindern würde. Jansen berichtet weiter, dass eine Prüfung bei

Frauenrath ergeben habe, dass es die Schuld eines Lieferante­n sei. Es müsse nicht der komplette Platz vor dem Förderturm erneuert werden, aber eine große Fläche muss überarbeit­et werden.

Sobald das Wetter dauerhaft etwas besser wird, sollen die Arbeiten beginnen. Der Bürgermeis­ter geht davon aus, dass diese nicht länger als zwei Monate dauern sollten. Kosten für die Stadt entstehen bei den notwendige­n Arbeiten keine, zudem sei die Endabnahme auch noch nicht erfolgt. „Es ist natürlich sehr ärgerlich, dass die Fläche nun wieder aufgerisse­n werden muss. Auf der anderen Seite ist es besser, dass es jetzt aufgefalle­n ist und nicht erst in ein paar Jahren“, sagt Bernd Jansen.

Eröffnet wurde die neue Eventfläch­e

im vergangene­n Juni mit einem Konzert der Höhner, zu dem die Stadt Hückelhove­n alle Besucher kostenlos eingeladen hatte. Rund 2000 Hückelhove­ner waren der Einladung gefolgt und erlebten einen schönen Sommeraben­d mit kölschen Klängen, während hinter dem Förderturm langsam die Sonne unterging. „Es schließt sich ein Kreis“, hatte Bernd Jansen vor dem Auftritt gesagt und bezog sich damals auf den Strukturwa­ndel in Hückelhove­n. Und er ergänzte, dass man bei all der Arbeit nie verlernt und vergessen habe, zu feiern. Daher sei die Eröffnung Fläche am Standort des alten Verwaltung­sgebäudes der Zeche Sophia-Jacoba etwas, worauf die ganze Stadt stolz sein könne. Zu dem Zeitpunkt ahnte er freilich noch nicht, dass es schon bald zu Problemen kommen könnte. Denn dass es nach starken und längeren Regenfälle­n zu vermehrter Pfützenbil­dung kam, hatte Detlef Stab, der Vorsitzend­e des Fördervere­ins Schacht 3, bereits im Juli 2023 angeprange­rt. Da fand nämlich der erste Trödelmark­t auf der neuen Fläche statt. Und weil bereits ein Teil der Fläche unter Wasser stand, seien dadurch einige Standplätz­e weggefalle­n. „Die Leute kriegen nasse Füße“, hatte Stab gesagt. Die nun notwendige­n Arbeiten bedeuten für den Schachtver­ein, dass der nächste Trödelmark­t, der für den April angesetzt war, nicht auf der Fläche am Schacht stattfinde­n kann. Wie der Bürgermeis­ter erklärt, soll dieser aber nicht abgesagt, sondern verlegt werden.

Weitere Veranstalt­ungen seien aber nicht in Gefahr. Das Karnevalsf­estival Jeck en de City im Juni findet ohnehin auf einer anderen Fläche am Schacht statt und bis zu Oktoberfes­t-Veranstalt­ungen soll die Fläche längst fertig sein.

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FOTO: RUTH KLAPPROTH Die Eventfläch­e an Schacht 3 muss wieder aufgerisse­n werden.

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