Schachthof muss aufgerissen werden
Bei den Arbeiten am Untergrund auf dem alten Zechengelände in Hückelhoven sind Fehler gemacht worden, die jetzt ausgebessert werden müssen. So versickert etwa Wasser nicht richtig. Das sagt der Bürgermeister dazu.
Es ist eines der Prestige-Projekte der Stadt Hückelhoven der vergangenen Jahre. Die neu gestaltete Eventfläche am Förderturm Schacht 3, sie steht sinnbildlich für den fortlaufenden Strukturwandel, den die Stadt Hückelhoven seit der Schließung der Zeche Sophia-Jacoba im Jahr 1997 durchläuft. Die Herausforderung dabei ist es, das alte Zechengelände zu überplanen, gleichzeitig aber auch die Erinnerung an den Bergbau, der über viele Jahre die Menschen und die Region geprägt hat, hochzuhalten.
Daher war man in der Stadt mächtig stolz, als im vergangenen Sommer die neu gestaltete Eventfläche eröffnet werden konnte. Doch nun wendet sich das Blatt. Wer in den kommenden Wochen an der Eventfläche vorbeifährt, wird dort vermutlich schweres Gerät und arbeitende Menschen sehen. Denn wie die Stadt Hückelhoven nun auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, muss die Fläche zu einem Großteil wieder aufgerissen und überarbeitet werden. „Ende
„Auf der anderen Seite ist es besser, dass es jetzt aufgefallen ist und nicht erst in ein paar Jahren“Bernd Jansen Bürgermeister von Hückelhoven
des vergangenen Jahres haben wir festgestellt, dass sich immer wieder Pfützen auf der Fläche bilden, teilweise auch auf den Wegen“, berichtet Bürgermeister Bernd Jansen. Das Wasser sei nicht richtig versickert.
Wie der Stadtchef weiter erzählt, habe man sich mit der Planungsgruppe MWM und der ausführenden Firma Frauenrath vor Ort getroffen und beratschlagt, auch Bodenproben seien entnommen worden. Es habe sich herausgestellt, dass kein Planungsfehler vorliege, sondern dass bei den Arbeiten in einer der untersten Schichten eine zu kleine Körnung verwendet worden sei, die ein vernünftiges Versickern des Wassers verhindern würde. Jansen berichtet weiter, dass eine Prüfung bei
Frauenrath ergeben habe, dass es die Schuld eines Lieferanten sei. Es müsse nicht der komplette Platz vor dem Förderturm erneuert werden, aber eine große Fläche muss überarbeitet werden.
Sobald das Wetter dauerhaft etwas besser wird, sollen die Arbeiten beginnen. Der Bürgermeister geht davon aus, dass diese nicht länger als zwei Monate dauern sollten. Kosten für die Stadt entstehen bei den notwendigen Arbeiten keine, zudem sei die Endabnahme auch noch nicht erfolgt. „Es ist natürlich sehr ärgerlich, dass die Fläche nun wieder aufgerissen werden muss. Auf der anderen Seite ist es besser, dass es jetzt aufgefallen ist und nicht erst in ein paar Jahren“, sagt Bernd Jansen.
Eröffnet wurde die neue Eventfläche
im vergangenen Juni mit einem Konzert der Höhner, zu dem die Stadt Hückelhoven alle Besucher kostenlos eingeladen hatte. Rund 2000 Hückelhovener waren der Einladung gefolgt und erlebten einen schönen Sommerabend mit kölschen Klängen, während hinter dem Förderturm langsam die Sonne unterging. „Es schließt sich ein Kreis“, hatte Bernd Jansen vor dem Auftritt gesagt und bezog sich damals auf den Strukturwandel in Hückelhoven. Und er ergänzte, dass man bei all der Arbeit nie verlernt und vergessen habe, zu feiern. Daher sei die Eröffnung Fläche am Standort des alten Verwaltungsgebäudes der Zeche Sophia-Jacoba etwas, worauf die ganze Stadt stolz sein könne. Zu dem Zeitpunkt ahnte er freilich noch nicht, dass es schon bald zu Problemen kommen könnte. Denn dass es nach starken und längeren Regenfällen zu vermehrter Pfützenbildung kam, hatte Detlef Stab, der Vorsitzende des Fördervereins Schacht 3, bereits im Juli 2023 angeprangert. Da fand nämlich der erste Trödelmarkt auf der neuen Fläche statt. Und weil bereits ein Teil der Fläche unter Wasser stand, seien dadurch einige Standplätze weggefallen. „Die Leute kriegen nasse Füße“, hatte Stab gesagt. Die nun notwendigen Arbeiten bedeuten für den Schachtverein, dass der nächste Trödelmarkt, der für den April angesetzt war, nicht auf der Fläche am Schacht stattfinden kann. Wie der Bürgermeister erklärt, soll dieser aber nicht abgesagt, sondern verlegt werden.
Weitere Veranstaltungen seien aber nicht in Gefahr. Das Karnevalsfestival Jeck en de City im Juni findet ohnehin auf einer anderen Fläche am Schacht statt und bis zu Oktoberfest-Veranstaltungen soll die Fläche längst fertig sein.