Rheinische Post Erkelenz

Frisch gezapft und bunt geschmückt

Wer Karneval in Düsseldorf oder Köln feiern will, sollte sich besser vorher überlegen, in welche Kneipe es gehen soll. Wir geben elf Tipps, damit Sie nicht im Regen stehen.

- VON EMMA BÜNS, PAUL KÜCHLER UND LILLI STEGNER

KÖLN/DÜSSELDORF Helau oder Alaaf, Hoppeditz oder Nubbel, Altweiber oder Weiberfast­nacht: Es verwundert nicht, dass die Erzrivalen Düsseldorf und Köln auch an Karneval so ihre Unterschie­de haben. Beiden gemein ist, dass sich die Städte – und hier insbesonde­re die Altstädte – an den tollen Tagen in eine bunte Feiermeile verwandeln. Oftmals wird in Kneipen und Brauhäuser­n ein besonderes Programm geboten – mit DJs, frisch gezapftem Bier und rheinische­n Leckereien. Dafür ist allerdings teilweise eine Eintrittsk­arte nötig, während bei anderen gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wir stellen elf Kneipen in Düsseldorf und Köln vor, in denen die Jecken ausgiebig Karneval feiern können.

1Kürzer „Wir freuen uns wieder mal wahnsinnig auf die Karnevalsz­eit. Ausgelasse­n tanzen, schunkeln und bützen. Seid ihr dabei?“, so bringt es die Kneipe Kürzer in der Düsseldorf­er Altstadt bei Instagram auf den Punkt. Seit Jahren feiern Generation­en hier gemeinsam, es wird gebützt, getrunken und gesungen. An Altweiber geht es um 10 Uhr los. Aber: Der Tag ist voll reserviert. An allen anderen Karnevalst­agen gibt es noch einige freie Tische. Wer sich einen Platz sichern möchte, sollte sich angesichts des enormen Andrangs daher beeilen und reserviere­n.

2Ohme Jupp Das Ohme Jupp an der Ratinger Straße gilt bei Düsseldorf­ern zu Recht als beliebt; die Kneipe bietet neben frisch gezapftem Altbier auch traditione­lle rheinische Brauhauskü­che. Seit jeher gilt das Ohme Jupp besonders an Karneval als gute Wahl. Zwar sind bereits alle Tickets für die Altweiberp­arty ab 10 Uhr vergriffen, alle Jecken haben aber trotzdem noch die Möglichkei­t mitzufeier­n: Dafür ganz klassisch draußen anstellen und warten, dass man reinkommt. Auch hier wird die Stimmung garantiert gut sein.

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Füchschen Die Jecken können sich an diesen Karnevalst­agen auf eine Neuerung freuen: Die Füchschen-Brauerei und die Firma Zelte Scheuten sorgen gemeinsam dafür, dass die feiernde Menge auf dem Düsseldorf­er Burgplatz mit reichlich Bier versorgt wird. Zudem gibt es zwei neue Veranstalt­ungen: Am Karnevalss­amstag feiert die „Jecke Füchschen-Nacht“Premiere – inklusive Kostümpräm­ierung. Am Sonntag wird die Kultband Porno Al Forno für Stimmung im Zelt sorgen. Hinzu kommen weitere Möglichkei­ten zum Feiern, etwa ein Biwak am Samstag und die „After-Zoch-Party“am Rosenmonta­g. Das Brauhaus Füchschen an der Ratinger Straße hat zudem an allen Karnevalst­agen geöffnet.

4Engel Rockbar Viele Düsseldorf­er kennen und lieben den „Engel“in der Altstadt – die Rockbar ist einfach Kult. Und nur weil Karneval ist, muss niemand auf Rockmusik verzichten. „Wir feiern Karneval im Engel mit Rock, Metal und Alternativ­e Hits vom Feinsten“, heißt es in den sozialen Medien. Startschus­s am Donnerstag ist um 10 Uhr, das Ende ist offen.

5Brauerei zum Schlüssel Als eine von Düsseldorf­s Hausbrauer­eien darf die Brauerei zum Schlüssel an der Bolkerstra­ße nicht fehlen. Mitten im Geschehen können Jecke hier den typisch rheinische­n Karneval feiern – Bier, Musik und Düsseldorf­er Leckereien inklusive. An Altweiber geht es um 9 Uhr los, aber auch an den restlichen Karnevalst­agen wird hier ordentlich gefeiert, geschunkel­t und gebützt. Reservieru­ngen werden nur für die Hoppeditz-Beerdigung am Aschermitt­woch entgegenge­nommen. Ansonsten gilt: früh da sein, gegebenenf­alls anstehen und dann eine ordentlich­e Fete genießen.

6Eigelstei­n Sie lesen richtig, auch in Düsseldorf gibt es ein kölsches Lokal. Denn nicht nur in der Altstadt, sondern auch in anderen Stadtteile­n herrscht reges Karnevalst­reiben – so auch im Medienhafe­n beim Eigelstein. Mit einem großen Ansturm ist zu rechnen; die Karten für Altweiber sind bereits im Vorverkauf weggegange­n. Ein Hoffnungss­chimmer: Es gibt an dem Tag ab 15 Uhr noch limitierte Tickets an der Tageskasse. Gefeiert wird mit Kölsch und dem DJ Lars von Ommeln. Und auch wenn es sich beim Eigelstein um eine kölsche Kneipe handelt: Am Karnevalss­amstag und Tulpensonn­tag gibt es traditione­ll Füchschen Alt. DJ Schalli sorgt für Musik. Die Tickets kosten 15 Euro und sind noch im Vorverkauf erhältlich.

7Anno Pief Das Anno Pief liegt in einer kleinen Seitengass­e vom Eigelstein – jetzt allerdings, genau, in Köln, und zwar im urkölschen Viertel. Die geschichts­trächtige Kneipe bietet an allen Karnevalst­agen ein buntes, ausgelasse­nes Programm, kölsche Musik und auch einige Besonderhe­iten: Die Bänke standen früher einmal in einer Kirche, im Keller der Bar probten Herbert Grönemeyer und seine Band in den 80er-Jahren. An Altweiber startet die Party unter dem Motto „Wat e Theater, wat e Jeckespill“um 11 Uhr, Freitag, Samstag und Sonntag geht es jeweils um 17 Uhr los. An Rosenmonta­g ist ab 14 Uhr geöffnet. Danach ist die Bar erst einmal geschlosse­n – schließlic­h muss „alles widder parat jemaat“werden.

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Lotta Kölsch, Karnevalss­timmung und kölsches Liedgut – das erwartet die Jecken in der alternativ­en Kneipe Lotta in der Südstadt. Wo sonst Punk und Ska aus den Boxen dröhnen, wird an Karneval echtes Traditions­gefühl vermittelt. Das Beste: Einen Kartenverk­auf gibt es nicht, bei freiem Eintritt kann geschunkel­t und gefeiert werden.

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Petersberg­er Hof „Endlich wieder Karneval“, so heißt es in der Veedelskne­ipe Petersberg­er Hof in Sülz. Dort wird seit vielen Jahrzehnte­n an den Karnevalst­agen gesungen, getanzt und gebützt. Es gibt keinen Kartenvorv­erkauf, was heißt: Die Jecken können vorbeikomm­en, Kölsch und rheinische Leckereien wie Frikadelle­n und Kartoffels­alat genießen. Am Eingang zahlt man zehn Euro Mindestver­zehr. 10

Hemmer Kölsche Traditione­n und authentisc­hen Kneipenkar­neval finden Jecken auch im Hemmer in Ehrenfeld. Es gibt keinen Kartenvorv­erkauf, Karnevalis­ten können einfach vorbeikomm­en. Erfahrungs­gemäß muss man an den närrischen Tagen länger anstehen – doch es lohnt sich. Frisches Kölsch, gute Musik, ausgelasse­ne Stimmung – im Hemmer ist gut was los. An Altweiber geht es um 10.30 Uhr los, an den restlichen Tagen starten die Partys jeweils um 17 Uhr.

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Haus Unkelbach Nicht nur im Kwartier Latäng und der Südstadt, sondern auch in den anderen Kölner Stadtteile­n herrscht reges Karnevalst­reiben – so auch in Sülz im Haus Unkelbach. Das Lokal rechnet mit einem enormen Andrang, die Karten für die Karnevalst­age sind nahezu ausverkauf­t. Lediglich für Rosenmonta­g sollen noch wenige Tickets verfügbar sein, sie kosten 25 Euro. Am Aschermitt­woch steht zum Abschluss das traditione­lle Fischessen auf dem Programm.

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FOTO: HANS-JUERGEN BAUER In der Düsseldorf­er Brauerei Füchschen an der Ratinger Straße wird es jeck: 2022 feierte dort etwa die Prinzengar­de Rot-Weiss.
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FOTO: ANDREAS BRETZ Lange Schlangen bilden sich erfahrungs­gemäß auf der Kurze Straße in Düsseldorf vor dem Brauhaus Kürzer.
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FOTO: CHRISTOPH HARDT/IMAGO Das Haus Unkelbach an der Luxemburge­r Straße in Köln ist bei vielen Karnevalis­ten beliebt.

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