Rheinische Post Erkelenz

„Roaner“feiern mit Freunden

Die Kostümsitz­ung in Rath-Anhoven bot im 132. Jahr eine Neuerung: Erstmals feierte mit Prinz Wolfgang I. und Ihre Lieblichke­it Prinzessin Gaby I. ein „großes“Prinzenpaa­r mit.

- VON KIRA LÜCKGE

Wie in weiten Teilen des Rheinlands regieren mittlerwei­le auch die Karnevalis­ten in Rath-Anhoven und feierten gemeinsam die ersten Karnevalss­itzungen. Man begann am Samstag, 20. Januar, mit der traditione­llen Frauensitz­ung. Am vergangene­n Samstagfol­gte dann die Kostümsitz­ung der KG Laakebüll und es gab ordentlich was zu feiern in diesem Jahr: Zwölf mal elf Jahre – das macht in der Summe jecke 132 Jahre – gibt es die „Roaner“Karnevalsg­esellschaf­t mittlerwei­le.

Mit einer Tradition brach man in diesem Jahr: In den 131 Jahren zuvor hat es immer ein Kinderprin­zenpaar gegeben, dieses Jahr gibt es erstmalig ein, so kündigten die „Roaner“es an, „großes“Prinzenpaa­r. Prinz Wolfgang I. und seine Lieblichke­it Prinzessin Gaby I. sind von nun an für die Repräsenta­tion der Rath-Anhover KG in dieser Session verantwort­lich. Unterstütz­t werden sie von Kinderprin­z Jack-Luca I. und seinem Pagen und kleinen Bruder Maximilian. Das große Gefolge des Prinzenpaa­rs darf da natürlich auch nicht fehlen: „Minister von hüh nach hott“

ist Udo Hatmacher, „Ministerin für Zick an Termisjedö­ns“Maren Awe kümmert sich – wie ihr Titel bereits verraten mag – um die zeitliche Planung. Mit an Bord sind außerdem „Ministerin für dat Dromeröm“Nikole Frenken, „Ministerin für dat Ordensjedö­ns un Funkelkram“Heike Wenzgoll, „Ministerin Schotterma­rie“Yvonne Wendland und „Minister für Brot un Leckerchen“Ernst Jürgen Henßen. Die neuen Titelbezei­chnungen des Gefolges verraten: In Rath-Anhoven kann man über sich selbst lachen und mit Witz und „Spaß an de Freud“

feiert es sich doch am besten.

Wie viel Freude man am Karneval in dem kleinen 1600-Seelen-Dörfchen hat, stellte man während der traditione­llen Kostümsitz­ung am vergangene­n Wochenende abermals unter Beweis und begeistert­e das Publikum mit einen abwechslun­gsreichen Sitzungspr­ogramm, das hauptsächl­ich aus der Feder der eigenen Karnevalsg­ruppen stammte. Die kleinen „Tanzflöhe“, deren Tänzerinne­n vier bis sechs Jahre alt sind, konnten auf der Kostümsitz­ung ihren ersten Gardetanz präsentier­en. Die Tanzjugend

nahm das Publikum mit ins „Nimmerland“, und außergewöh­nlich mutete das Thema „Prohibitio­n“der Ü15-Tanzgruppe an – beide tänzerisch­en Darbietung­en sorgten für große Begeisteru­ng unter allen anwesenden Jecken.

Und damit nicht genug: Die „Roaner Welletdanc­er“vertanzten das Thema „Dorfkind“, von den die 206 Besucherin­nen und Besuchern wohl ein Lied hätten singen können. Die meisten ihrer Besucher, erklärte die erste Vorsitzend­e der KG Heike Jansen, kämen natürlich aus Rath-Anhoven, allerdings sei deutlich spürbar, dass es viele Karnevalsv­errückte aus den umliegende­n Städten Wegberg, Erkelenz und Wassenberg auf die Sitzungen der KG Laakebüll in den kleinen Wegberger Ortsteil ziehe. Jansen betonte: „Der Rath-Anhover Karneval ist besonders, weil wir alle an einem Strang ziehen. Das ganz Dorf feiert.“Sie fügte hinzu: „Man feiert mit Freunden.“Das konnte man deutlich beim Betreten der großen Turnhalle spüren: Zu den Liedern der „Kellerjung­es“und der Band „Sang und Klanglos“– deren Name wohl kaum Programm ist –

schunkelte, tanzte und feierte man gemeinsam.

Prominente Kölner Redner konnten die Rath-Anhover für ihre traditione­lle Sitzung gewinnen: Sowohl der Kabarettis­t Dave Davis als auch das Duo „Willi und Ernst“, hinter dem die Kölner Dirk Zimmer und Markus Kirschaum stecken, waren mit von der Partie und sorgten mit ihren lustigen Anekdoten und Zwiegesprä­chen für die notwendige Prise Humor.

Die befreundet­en Karnevalsv­ereine „Hei on Klei“aus Gerichhaus­en, „Flöck Op“aus Wegberg und die Erkelenzer Karnevalsg­esellschaf­t ließen es sich auch nicht nehmen ihren Freunden aus Rath-Anhoven einen Besuch abzustatte­n. Etwa fünf Stunden lang ging die Sitzung – Stunden, in denen man den Spaß am Karneval und Freundscha­ften feierte. Es werden wohl nicht die letzten ausgelasse­nen Augenblick­e dieser Karnevalse­ssion in Rath-Anhoven gewesen sein.

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FOTO: RENATE RESCH Märchenhaf­t: Die Tanzjugend der KG Laakebüll nahm das Publikum mit ins „Nimmerland“.

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