So jamt der Gospel mit Tine Hamburger
Die Veranstaltung in der Lutherkirche gab einen energiegeladenen Vorgeschmack auf den internationalen ökumenischen Gospelkirchentag im September. Der gilt als Europas größtes Chorfestival.
Die Vorfreude auf den Abend voller Musik in der Lutherkirche ist groß. Daniela vom Mönchengladbacher Gospelchor „Pray Force One“verspricht sich von der Begegnung mit Gospelsängerin und Gesangs-Coach Tine Hamburger jede Menge Spaß, Energie, „coole Musik mit coolen Leuten“wie auch Tipps zu Gesangstechniken. Sie will auf jeden Fall im September beim Internationalen ökumenischen Gospelkirchentag in Essen dabei sein. Ebenso Chorfreundin Megan.
Den Abend in der Lutherkirche werten die jungen Frauen als wichtige und emotionale Vorbereitung auf das dreitägige Festival. Astrid Nowak, Leiterin des im vergangenen Jahr gegründeten Gospelchors „Pray Force One“, empfindet den Workshop als wunderbaren Kick. Sie ist überzeugt, dass der Abend eine wertvolle Bereicherung für die eigene Chorarbeit sein wird. Auch ihre Erwartung an den Internationalen Gospeltag ist groß. „Nirgendwo gibt es so ein erhabenes Bad in der Menge wie bei diesem Festival“, schwärmt Nowak. Die drei Frauen sitzen im Bereich der Sopranstimmen. Karten an den Bankenden zeigen an, wo Sopran, Alt, Tenor und Bass möglichst sitzen sollten. Gospel Jam und Gospelkirchentag werden von der Stiftung Creative Kirche aus Witten veranstaltet.
Workshop-Dozenten Tine Hamburger wird in der Lutherkirche mit herzlichem Applaus begrüßt. „Gospel Jam ist keine Marmelade. Jammen bedeutet, Musik ausprobieren, sich einlassen und auch herausfordern lassen“, sagt sie. Ihre kleine Umfrage
ergibt, dass Mitglieder von Gospelchören wie auch einzelne Sängerinnen und Sänger vor allem aus Mönchengladbach, Krefeld, Brüggen, Wachtendonk und Neersen gekommen sind. Außer erfahrenen Chormitgliedern sind Neulinge dabei, die einfach mal reinschnuppern wollen.
Ein besonderer Dank geht an die Family of Peace Gospel Singers und ihren Chorleiter Gabriel Vealle für die Betreuung des Teams um die Referentin. „Ich glaube, das kriegen wir hin“, verspricht Hamburger, als sie um eine Mischung von guter Laune, schönen Liedern, Spaß wie auch um gesangstechnische Tipps gebeten wird.
Zum Aufwärmen sollen sich erst einmal alle recken und strecken, als
ob sie Äpfel pflücken wollten. Für den Gesang soll die Haltung königlich sein – also der untere Rippenbogen geweitet und der Kopf „straight on“(geradeaus). Beim Einsingen von Konsonanten in auf- und absteigenden Folgen sollen die Teilnehmenden darauf achten, wo sie den Ton spüren. „Guckt, dass ihr den Kiefer anvibriert“, empfiehlt Hamburger für die charakteristische Gestaltung der afrikanisch geprägten Musik. Dann kommt der erste Song, dessen Text auf die Leinwand im Altarraum projiziert wird. Die Chorleiterin hat etliche eigene Songs mitgebracht, die ihr Verständnis von Glauben und Kirche spiegeln. Sie singt vor, lässt einzelne Stimmen und dann wieder den Chor der Teilnehmenden
gemeinsam singen. Die Stimmung ist gut, Sängerinnen und Sänger treten von Anfang an erstaunlich geschlossen und sicher auf. Dafür gibt es viel Lob, auch in Richtung der Chorleiter für deren Vorarbeit.
„Die Jam-Tournee ist die Einstimmung auf den Kirchengospeltag, das größte Gospelfestival in Europa. Wie auch heute werden in Workshops mit internationalen Referenten Songs geübt. Wir werden gemeinsam Gottesdienste und Konzerte feiern, vor allem viel gemeinsam singen“, sagt Organisatorin Franziska Wackerbarth, Mitarbeiterin der ausrichtenden Stiftung Creative Kirche. Willkommen seien auch Konfessionslose, die sich mitreißen lassen.