Bitteres Ende nach gutem Start
Im Abstiegskampf hat Borussia Mönchengladbach am Wochenenden gegen Schlusslicht SG Langenfeld mit 24:25 verloren. Dabei lief die erste Halbzeit nahezu optimal, doch dann ließen die Kräfte nach. Ein enormer Rückschlag.
Borussia Mönchengladbach hat am Freitagabend einen empfindlichen Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt erhalten: Gegen Schlusslicht SG Langenfeld setzte es eine 24:25 (15:9)-Niederlage. Damit bleibt Borussia mit 10:24-Punkten Drittletzter in der Regionalliga. Wie viele Mannschaften letztendlich aus der Spielklasse absteigen, ist noch nicht gänzlich geklärt und hängt auch davon ab, ob eine Mannschaft aus der 3. Liga in die Regionalliga Nordrhein absteigt. Das sind Dinge, die sicherlich in dem einen oder anderen Kopf herumspuken – wichtiger aber ist, sportlich die nötigen Punkte zu holen. Und dabei hapert es derzeit bei Borussia Mönchengladbach.
Dabei sah es nach wenigen Minuten eher danach aus, als würden die Hausherren aus Gladbach den Gegner überrennen – die ersten 25 Minuten liefen nahezu perfekt für das Team von Ronny Rogawska. Torhüter Matthias Hoffmann entpuppte sich einmal mehr als starker Rückhalt zwischen den Pfosten, aber auch die Abwehr wusste zu glänzen: Die Spieler waren sehr schnell auf den Beinen, der Gegner wurde frühzeitig attackiert und es wurde viel miteinander kommuniziert, zur Ballseite verschoben und untereinander geholfen.
So wurde Langenfeld immer wieder zu Fehlern gezwungen, die dann durch stark vorgetragene Tempogegenstöße auch stets zu Treffern der Borussia führten. Im gebundenen Angriffsspiel lief ebenfalls zunächst fast alles nach Wunsch: Der Ball lief schnell durch die eigenen Reihen und es wurde ein enormer Druck auf den gegnerischen Deckungsverband ausgeübt. Dadurch wurde nicht nur der eine oder andere Siebenmeter generiert, sondern auch Zeitstrafen bei Langenfeld provoziert, weil sie sich nur durch überhartes Spiel zu helfen wussten. So ging es über ein 6:0 bis hin zu einem 14:5-Vorsprung in der 26. Minute. Allerdings kassierte Borussia bis zum Pausenpfiff noch vier Gegentreffer, allerdings schien eine 15:9-Führung zur Pause mehr als vielversprechend.
„In der Halbzeit habe ich meine Mannschaft davor gewarnt, diesen Vorsprung nur zu verwalten, sondern sie müssen weiter Gas zu geben, auch wenn mir bewusst war, dass es so nicht weitergehen konnte“, sagte Trainer Ronny Rogawska nach Spielende.
In den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nichts, doch dann fielen die Hausherren in ein tiefes Loch. All die Dinge, die sie in der ersten Halbzeit so erfolgreich vorgetragen haben, waren urplötzlich verschwunden. In der Abwehr fehlte der nötige Biss und im Angriff war von Tiefe auch nichts mehr zu erkennen. Zwar wurde noch die eine oder andere gute Chance erarbeitet, aber auch die Trefferquote ließ einige Wünsche offen. In der 41. Minute kam es zum ersten Gleichstand (19:19) in dieser Begegnung und Mitte der zweiten Halbzeit lagen die Gäste erstmals mit 21:20 in Front. Was folgte war dann alles andere als spielerischer Leckerbissen: Beiden Teams ist kämpferisch sicherlich kein Vorwurf zu machen, aber es sah dann doch alles sehr verkrampft aus. Die Borussen gingen dann zwar noch einmal mit in Front, erzielten in den letzten drei Minuten aber keinen weiteren Treffer mehr. Stattdessen traf Langenfeld noch zweimal und sicherte sich den Sieg.
„Das war eine harte Woche für die Spieler und am Ende hat meines Erachtens die nötige geistige Frische gefehlt. Wir werden jetzt nicht die Köpfe in den Sand stecken, sondern weiterhin kämpfen und an unseren
Fehlern arbeiten“, so Rogawska. Zu allem Überfluss haben sich in dieser Partie auch noch Domenic Roth (auf die Schulter gefallen) und Oliver Nix (das Knie verdreht) verletzt. „Die Karnevalspause kommt uns jetzt sehr gelegen, ich hoffe dann in zwei Wochen eventuell noch mehr Alternativen zur Verfügung zu haben.“
Aufstellung und Tore: Matthias Hoffmann, Johannes Lyrmann - Thomas Prinz, Daniel Panitz (1), Niklas Weis (8/1), Manuel Bremges (4), Jord Weisz (3/1), Paul Wolf, Gabriel Westhofen (2), Oliver Nix (2), Marko Markovic, Luis Kubik (1) und Domenic Roth (3).