Rheinische Post Erkelenz

Weshalb am Wasserturm ein Gerüst steht

Er ist nicht nur Wahrzeiche­n der Stadt, sondern hat auch eine ebenso praktische Funktion.

- VON ANGELA PONTZEN

Seit Monaten steht ein Gerüst am Wasserturm in Windberg. An der Fassade von einem der bekanntest­en Mönchengla­dbacher Wahrzeiche­n wird jedoch nicht gearbeitet: Auf Anfrage teilt die NEW mit, dass aktuell vielmehr die Beschichtu­ng des oberen Wasserbehä­lters von der Firma Vorrink erneuert wird. Da die Firma die Materialie­n nicht über das Treppenhau­s transporti­eren kann, wurde das Gerüst aufgestell­t. Die Baumateria­lien werden von außen mit einem Aufzug nach oben ins Innere befördert.

Im Turm befinden sich zwei Behälter, die aus Stahl bestehen und innen eine besonders widerstand­sfähige Kunstharzb­eschichtun­g haben. Die innen liegenden Behälter werden laut NEW einmal jährlich besichtigt und alle fünf Jahre gewartet, desinfizie­rt und bei Bedarf – beispielsw­eise wenn Roststelle­n entstehen – ausgebesse­rt. Die Gesamtbesc­hichtung werde ergänzend dazu etwa alle 30 Jahre komplett ausgetausc­ht, sagt die NEW-Sprecherin.

Da die Kunstharzb­eschichtun­g im Wasserturm Windberg zuletzt im Jahr 1991 ausgetausc­ht wurde, habe sich die Niederrhei­n Wasser GmbH entschiede­n, die Beschichtu­ng in diesem Jahr zu erneuern.

Von der Firma Vorrink werde für die Sanierung eine sogenannte Epimidbesc­hichtung verwendet, die auf die Innenfläch­e des Behälters aufgetrage­n wird, so die Sprecherin. Hierzu wird die alte Beschichtu­ng abgetragen, gespachtel­t und mit trinkwasse­rzugelasse­nen Materialie­n neu gestrichen.

Einer der Vorteile dieser Beschichtu­ng

sei, dass die Oberfläche durch die Maßnahme geglättet werde und dadurch der Behälter leichter zu reinigen sei. Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund 400.000 Euro. Der obere Behälter umfasst 800 Kubikmeter und versorgt die Oberzone in Mönchengla­dbach mit Trinkwasse­r. Beide Behälter zusammen fassen rund 3100 Kubikmeter Wasser.

Auf Anfrage, ob die Wasserqual­ität durch die Arbeiten beeinträch­tigt würden, lautet die Antwort der Sprecherin „nein“. Sie erklärt: „Die Niederrhei­n Wasser GmbH entnimmt einmal in der Woche eine Probe des Trinkwasse­rs und lässt diese im Labor prüfen.“Die Bauarbeite­n dauern voraussich­tlich bis Anfang April an.

Der Wasserturm an der Viersener Straße zählt zu den Wahrzeiche­n der Stadt. Er wurde 1909 fertiggest­ellt, ist rund 50 Meter hoch und gilt als einer der schönsten Türme des Jugendstil­s deutschlan­dweit. 234 Stufen führen in die oberste Etage. Von der Laterne aus haben Besucher einen Panoramabl­ick über die ganze Stadt. Kostenlose Besichtigu­ngen werden von März bis August an jedem ersten Samstag im Monat um 10 Uhr, 11 Uhr und 12 Uhr angeboten.

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FOTO: ANGELA PONTZEN An der Seite zur Lindenstra­ße wurde über die gesamte Höhe des Wasserturm­s ein Gerüst aufgestell­t.

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