Weshalb am Wasserturm ein Gerüst steht
Er ist nicht nur Wahrzeichen der Stadt, sondern hat auch eine ebenso praktische Funktion.
Seit Monaten steht ein Gerüst am Wasserturm in Windberg. An der Fassade von einem der bekanntesten Mönchengladbacher Wahrzeichen wird jedoch nicht gearbeitet: Auf Anfrage teilt die NEW mit, dass aktuell vielmehr die Beschichtung des oberen Wasserbehälters von der Firma Vorrink erneuert wird. Da die Firma die Materialien nicht über das Treppenhaus transportieren kann, wurde das Gerüst aufgestellt. Die Baumaterialien werden von außen mit einem Aufzug nach oben ins Innere befördert.
Im Turm befinden sich zwei Behälter, die aus Stahl bestehen und innen eine besonders widerstandsfähige Kunstharzbeschichtung haben. Die innen liegenden Behälter werden laut NEW einmal jährlich besichtigt und alle fünf Jahre gewartet, desinfiziert und bei Bedarf – beispielsweise wenn Roststellen entstehen – ausgebessert. Die Gesamtbeschichtung werde ergänzend dazu etwa alle 30 Jahre komplett ausgetauscht, sagt die NEW-Sprecherin.
Da die Kunstharzbeschichtung im Wasserturm Windberg zuletzt im Jahr 1991 ausgetauscht wurde, habe sich die Niederrhein Wasser GmbH entschieden, die Beschichtung in diesem Jahr zu erneuern.
Von der Firma Vorrink werde für die Sanierung eine sogenannte Epimidbeschichtung verwendet, die auf die Innenfläche des Behälters aufgetragen wird, so die Sprecherin. Hierzu wird die alte Beschichtung abgetragen, gespachtelt und mit trinkwasserzugelassenen Materialien neu gestrichen.
Einer der Vorteile dieser Beschichtung
sei, dass die Oberfläche durch die Maßnahme geglättet werde und dadurch der Behälter leichter zu reinigen sei. Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund 400.000 Euro. Der obere Behälter umfasst 800 Kubikmeter und versorgt die Oberzone in Mönchengladbach mit Trinkwasser. Beide Behälter zusammen fassen rund 3100 Kubikmeter Wasser.
Auf Anfrage, ob die Wasserqualität durch die Arbeiten beeinträchtigt würden, lautet die Antwort der Sprecherin „nein“. Sie erklärt: „Die Niederrhein Wasser GmbH entnimmt einmal in der Woche eine Probe des Trinkwassers und lässt diese im Labor prüfen.“Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Anfang April an.
Der Wasserturm an der Viersener Straße zählt zu den Wahrzeichen der Stadt. Er wurde 1909 fertiggestellt, ist rund 50 Meter hoch und gilt als einer der schönsten Türme des Jugendstils deutschlandweit. 234 Stufen führen in die oberste Etage. Von der Laterne aus haben Besucher einen Panoramablick über die ganze Stadt. Kostenlose Besichtigungen werden von März bis August an jedem ersten Samstag im Monat um 10 Uhr, 11 Uhr und 12 Uhr angeboten.