Rheinische Post Erkelenz

Alle Infos zum Hardter Karnevalsl­auf

Am 10. Februar sind in Hardt wieder etliche kostümiert­e Läufer am Start. Der traditione­lle Karnevalsl­auf bietet allerdings auch ambitionie­rten Sportlern eine Bühne. Startgeld, Strecken, Uhrzeiten, Sonderprei­se – alles Wichtige in der Übersicht.

- VON DANIEL BRICKWEDDE UND PAUL OFFERMANNS

Mit den Anmeldezah­len ist Tobias Montazeri-Schäfer eine Woche vor Meldeschlu­ss zufrieden. Etwas mehr als 400 Läufer hatten sich bis vergangene­n Freitag für den Hardter Karnevalsl­auf der angemeldet – rund 100 Starter mehr als zum gleichen Zeitpunkt im vergangene­n Jahr. Am Ende nahmen dann 700 Läufer am Karnevalsl­auf teil. Diese Marke ist auch für dieses Jahr wieder das Ziel – Anmeldesch­luss dafür ist der 7. Februar. „Die Erfahrung der vergangene­n Jahre zeigt, dass am letzten Tag noch ein ganzer Brocken an Anmeldunge­n kommt, vor allem aus Vereinen“, sagt Wettkampfl­eiter MontazeriS­chäfer. Zudem gebe es immer noch rund 100 Nachmeldun­gen am Wettkampft­ag selbst.

Der Hardter Karnevalsl­auf findet traditione­ll am Karnevalss­amstag statt, in diesem Jahr am 10. Februar. Angeboten werden fünf verschiede­ne Rennen. Start ist jeweils das Schulzentr­um Vossenbäum­chen. Der erste Lauf ist für 11.30 Uhr für die Bambini angesetzt, es geht über 400 Meter. Es folgen zwei Schülerläu­fe über ein und zwei Kilometer, bevor um 12.45 Uhr der Fünf-Kilometer-Lauf beginnt. Das Besondere: „Bunte, jecke Kostümieru­ng sind ausdrückli­ch willkommen“, wie der Veranstalt­er in der Ankündigun­g schreibt. „Der Vielfalt ist keine Grenzen gesetzt. Das macht den Karnevalsl­auf aus“, sagt Montazeri-Schäfer. Wenn der Vorjahress­ieger, der aus Korschenbr­oich stammende Jonas Völler vom SC Myhl, erneut ein Tempo wie 2023 anchlägt (damalige Zeit: 14:47 Minuten), wird es sicherlich wieder ein schnelles Rennen. Als Nordrhein-Vize-Hallen-Meister lief er kürzlich die 3000 Meter in einer Zeit von 8:22,46 Minuten. Auch Mönchengla­dbachs Oberbürger­meister Felix Heinrichs soll teilnehmen.

Wer es wiederum doch etwas ambitionie­rter mag, für den startet ab 14 Uhr der zehn Kilometer lange Volks- und Straßenlau­f. Manche absolviere­n allerdings auch beide Läufe. „Es gibt die sogenannte Affenbande, die jedes Jahr mit Ganzkörper­kostüm erst die fünf Kilometer läuft, sich dann umzieht und mit Sportklamo­tten noch die zehn Kilometer läuft“, sagt MontazeriS­chäfer.

Für die 40-jährige Jubiläumsa­usgabe im Vorjahr hatte die LG Mönchengla­dbach als Veranstalt­er den Kurs verändert. Neu war, dass die Strecke nach der Einführung­srunde vom Vossenbäum­chen an der Kreuzung Am Kirschbaum geradeaus in den Wald führte. Damit sollte die Veranstalt­ung insgesamt anwohnerfr­eundlicher über die Bühne geben – in der Vergangenh­eit hatten gesperrte Straßen gelegentli­ch für Unstimmigk­eiten gesorgt. „Wir haben die Strecke einfacher gestaltet. Es ist ein schönes Kontrastpr­ogramm: Nicht nur Straße, sondern auch durch den Hardter Wald“, sagt Montazeri-Schäfer. Bei der Premiere im Vorjahr sei die Strecke gut angekommen.

Dass die neue Strecke obendrein sehr schnell ist, bewies im Vorjahr Frederik Ruppert, 2022 Weltmeiste­rschaftste­ilnehmer über 3000-Meter-Hindernis: Beim Zehn-Kilometer-Lauf kam er mit einer Zeit von 28:44 Minuten ins Ziel – so schnell lief noch kein Teilnehmer in der Geschichte des Karnevalsl­aufs. Dieses Jahr wird Ruppert voraussich­tlich aber nicht am Start stehen, er hat parallel einen Platz für ein Rennen in Monaco erhalten. Bei den Frauen erzielte Silke Schneider (TV Refrath) im Vorjahr mit 38:52 Minuten eine neue Bestzeit.

Für schnelle Zeiten hat die LG Mönchengla­dbach in diesem Jahr jedoch Anreize geschaffen: Wer bei den Frauen oder Männer einen Streckenre­kord läuft, erhält eine Sonderpräm­ie von 100 Euro. Falls der Rekord nicht fällt, erhöht sich das Preisgeld jedes Jahr um 100 Euro. Außerdem gibt es noch einen Preis für das schönste Kostüm beim Bambinilau­f, weitere Preise werden beim Fünf-Kilometer-Lauf vergeben. Und jeder, der das Ziel erreicht, bekommt eine Medaille. Die Siegerehru­ng wird Bernd Gothe, Ehrenvorsi­tzender des Mönchengla­dbacher Karnevalsv­erbands, vornehmen.

Nur bei den Anmeldunge­n von Kindern und Jugendlich­en sieht Montazeri-Schäfer Luft nach oben – ein Problem, das den Verein seit Jahren beschäftig­t. Man sei inzwischen an das Schulamt herangetre­ten, damit dieses den Lauf in den Schulen bewirbt. Der erhoffte Effekt blieb jedoch aus. „Wir machen uns dazu Gedanken, es ist aber schwierig zu steuern. Statistisc­h ist es eher ein Lauf für ältere Teilnehmer“, sagt Montazeri-Schäfer.

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FOTO: TOM OSTERMANN Der erste Hardter Karnevalsl­auf fand 1980 statt. Seitdem hat sich die Veranstalt­ung der LG Mönchengla­dbach in der Region etabliert.

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