Mathe-Talente glänzen bei Wettbewerb
Anna Konoplev und Arne Janssen sind gut im logischen Denken – so gut, dass sie in ihren Altersklassen bei der Stadtrunde der Mathematik-Olympiade jeweils den ersten Platz belegt haben. Wie es bei dem Wettkampf weitergeht und was die beiden machen, wenn si
Elf Jahre ist Anna Konoplev jung, und doch hat sie bereits zum zweiten Mal an der bundesweiten Mathe-Olympiade teilgenommen. „Beim ersten Mal war ich aber nach der ersten Runde raus“, sagt sie mit einem schüchternen Lächeln. Ihre langen blonden Haare trägt sie zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Sie geht in die fünfte Jahrgangsstufe des Gymnasiums Rheindahlen, und die Mathematik liegt ihr. Am liebsten löst sie Multiplikationen oder Divisionen, bei der MatheOlympiade war aber noch etwas mehr gefragt. Zwei der drei Rätselaufgaben seien ihr dennoch leichtgefallen.
Nun geht es Ende Februar für sie zur Landesrunde nach Aachen. Auf die Frage, ob sie sich darauf vorbereitet schüttelt sie verlegen den Kopf.
„Aber im Gymnasium am Geroweiher findet eine Vorbereitungsrunde statt. Dort werden Übungsaufgaben gemacht“, sagt sie. Ansonsten lässt sie sich überraschen und versucht, das Beste daraus zu machen.
Wenn sie nicht gerade in der Schule ist, oder an Mathe-Olympiaden teilnimmt, spielt Konoplev im Verein Tennis. Zwei Mal pro Woche hat sie Training, und das hat sich bereits mehrere Male
ausgezahlt.
Im vergangenen Jahr hat sie mit ihrer Mannschaft bei den Medenspielen den zweiten Platz belegt. Bei der Stadtmeisterschaft holte sie im Doppel sogar den ersten Platz und im Mix und Einzel jeweils den zweiten.
Was sie später einmal machen möchte, darüber ist sich die ElfJährige noch nicht im Klaren. „Eine Weile wollte ich Tierärztin werden, aber dafür braucht man einen sehr guten Schnitt“, sagt sie.
Zum Hintergrund: Die erste Runde der Mathematik-Olympiade wird an der eigenen Schule
durchgeführt, die zweite in der jeweiligen Stadt. An der dritten Runde nehmen die besten Schüler des Bundeslandes teil. In Mönchengladbach waren diesmal insgesamt 260 Schülerinnen und Schüler dabei. Im Januar wurden davon wiederum 29 für die Stadtrunde ausgezeichnet.
Unter ihnen war, neben Anna Konoplev, der 17-jährige Arne Janssen. Auch für ihn geht es weiter zur Landesrunde, die in diesem Jahr an der RWTH Aachen stattfinden wird.
Wer in der Landesrunde der Mathematik-Olympiade weiterkommt,
darf zur vierten und finalen Runde. Dort wird über den besten Mathematiker oder die beste Mathematikerin der Schüler der Bundesrepublik entschieden.
Janssen ist bereits geübt in dem Wettbewerb. „In der fünften Klasse habe ich zum ersten Mal teilgenommen, und seitdem war ich eigentlich jedes Jahr dabei“, sagt er. Einmal habe er es dabei auch schon in die Landesrunde geschafft. Dort sei er dann aber ausgeschieden. Aus den früheren Jahren erinnere er sich noch an Aufgaben, die berechnet werden mussten. „Mittlerweile müssen wir
auch Beweise herleiten“, sagt er.
Beweise durch Gleichungen herzuleiten, komplexere Gleichung und Analysis – all das fällt dem Oberstufenschüler nicht nur leicht, er findet es auch interessant. Aber Mathe zu verstehen, hat für ihn auch mit der Herangehensweise zu tun. „Es ist wichtig, mit der richtigen Einstellung an die Sache zu gehen und nicht von Anfang an zu sagen, Mathe ist ja eh doof“, sagt er. „Natürlich gibt es aber auch immer Leute, denen etwas leichter oder schwerer fällt.“
In seiner Freizeit ist Janssen begeisterter Schachspieler. Er spielt
im Verein und nimmt auch regelmäßig an Turnieren teil. „An den Wochenenden sind häufig Wettkämpfe. Außerdem gibt es auch Meisterschaften, die eine ganze Woche lang gehen. Dort spielt man dann jeden Tag ein oder zwei Partien“, sagt er. Eine Partie könne sich auch mal über mehrere Stunden ziehen. Erste Erfolge kann er auch dort verzeichnen: 2019 war er Bezirksmeister in seiner Altersklasse. Und die Jugendmannschaft sei ebenfalls erfolgreich. „Wir hoffen, nächste Saison in die höchste Klasse aufsteigen zu können“, sagt er. Einen direkten Bezug zur Mathematik sieht Janssen bei seinem Hobby nicht. „Aber die Verbindung zum logischen Denken ist definitiv da.“
In anderthalb Jahren macht Janssen sein Abitur. Was aus ihm einmal wird? „Vermutlich werde ich etwas Naturwissenschaftliches machen“, sagt er, aber ganz genau möchte er sich noch nicht festlegen.