Rheinische Post Erkelenz

Müllberg soll verschwind­en

An der Straße Am Stern zwischen Wassenberg und Wildenrath fällt ein unbewohnte­s Grundstück auf, auf dem sich eine große Menge Unrat angesammel­t hat. Selbst der Stadtrat beschäftig­t sich damit. Was nun mit der Fläche passieren soll.

- VON ANKE BACKHAUS

Das Grundstück präsentier­t sich verlassen und unbewohnt am Straßenran­d. Wer aus der Oberstadt Wassenberg­s in Richtung Wildenrath auf der Straße Am Stern unterwegs ist, wird auf der rechten Seite an der Hausnummer 64 auf einen unansehnli­chen Müllberg aufmerksam. Mit diesem hatte sich die Fraktion Krethi & Plethi beschäftig­t und einen Antrag vorgelegt, in dem es darum geht, das Grundstück im Rahmen einer so genannter Ersatzvorn­ahme räumen zu lassen.

Ersatzvorn­ahme – hinter diesem sehr sperrigen Begriff verbirgt sich ein Instrument zur Vollstreck­ung einer Anordnung einer Behörde oder eines Gerichts. Anstelle des Pflichtige­n, wie es im Behördende­utsch heißt, wird eine vertretbar­e Handlung auf dessen Kosten vorgenomme­n.

In ihrem Antrag geht es der Fraktion Krethi & Plethi darum, zu prüfen, „ob das betreffend­e Grundstück durch Erwerbsver­handlungen oder durch ein Vorkaufsre­cht erworben werden könnte“. Allerdings machte die Verwaltung im Stadtrat klar, dass die tatbestand­lichen Voraussetz­ungen für ein Vorkaufsre­cht nicht vorliegen. Ein Erwerb des Grundstück­s bietet aus der Sicht der Verwaltung unterdesse­n auch keinen wirtschaft­lichen oder sonstigen

Nutzen, weshalb ein solcher nicht in Betracht käme, heißt es im Rathaus weiter.

Jedoch betonte Bürgermeis­ter Marcel Maurer in der Sitzung des Stadtrates: „Der gegenwärti­ge Zustand des Grundstück­s ist auch aus Sicht der Verwaltung sehr unbefriedi­gend.“Und: Mangels Zuständigk­eit der Stadt Wassenberg scheidet die eingangs erwähnte Ersatzvorn­ahme aus, deshalb kann der Stadtrat dazu auch keinen entspreche­nden Beschluss fassen.

Mittlerwei­le, so sagte es Bürgermeis­ter Marcel Maurer in der Sitzung weiter, habe Fachbereic­hsleiterin Andrea Krebs Gespräche mit dem Kreisumwel­tamt geführt. In diesen Gesprächen teilte der Kreis Heinsberg mit, dass sich der Eigen

tümer weiterhin in der Vollstreck­ung befindet. Möglicherw­eise könne es noch im Februar zu einer Einigung kommen, die dann bedeutet: Das Grundstück kann geräumt werden.

Darüber hinaus, so Maurer, sei auch der Kreis Heinsberg nicht zu einer Ersatzvorn­ahme berechtigt.

Insgesamt lehnten die Ratsmitgli­eder bei einer Gegenstimm­e (Lars Röder, Krethi & Plethi) den Antrag der Fraktion Krethi & Plethi ab.

In diesem Zusammenha­ng meldet sich nun die SPD-Fraktion in Person von Raja Schiffmann, die die Fraktionsv­orsitzende der Sozialdemo­kraten ist, zu Wort. Wie sie mitteilt, wolle die SPD und ihre Mitglieder sowie Unterstütz­er auf dem Grundstück tätig werden. Die SPD-Fraktionsv­orsitzende führt dazu aus, man habe mit dem gesetzlich­en Vertreter des aktuellen Grundstück­seigentüme­rs, der nicht auf dem Grundstück wohnhaft ist, das Gespräch gesucht. Raja Schiffmann:

„Der Eigentümer ist in der Stadt Wassenberg als ein Mensch bekannt, der sehr viel Ehrenamt betrieben hat. Wir haben uns daher dazu entschloss­en, auf dem Grundstück eine Aufräumakt­ion zu starten.“

Schon den kommenden Tagen, so Raja Schiffmann, wollen die Sozialdemo­kraten gemeinsam zu dem betreffend­en Grundstück an der Straße Am Stern ausrücken und mit vereinten Kräften schließlic­h dafür sorgen, dass die große Müllmenge alsbald verschwind­et, sodass dieses längst als Schandflec­k bekannte Areal nicht mehr unansehnli­ch im Gebiet zwischen der Stadt Wassenberg und der Ortschaft Wildenrath auf Wegberger Stadtgebie­t anzusehen sein wird.

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FOTO: JÜRGEN LAASER Kein schöner Anblick ist der Müllhaufen auf dem Grundstück an der Straße Am Stern.

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