Gelebte Heimat beim närrischen „Sing mött“
In der restlos ausverkauften Erkelenzer Stadthalle stimmten sich die Besucher beim närrischen Gemeinschaftssingen „Sing mött“auf Karneval ein.
„All dat es Heimat“sang die Gruppe Hätzblatt – und alle sangen mit beim großen „Sing mött“in der Erkelenzer Stadthalle. Für sie alles war das, was sich im Saal und auf der Bühne abspielte, gelebte Heimat, friedliches Zusammenleben und das Gefühl, gemeinsam eine schöne Zeit zu haben.
Rappelvoll mit kostümierten, karnevalistisch gestimmten Menschen war die Stadthalle, in der nach vierjähriger Pause und dem Umzug vom Kino an den Franziskanerplatz das beliebte Gemeinschaftssingen wieder stattfand. „Erkelenz ist bunt, nicht braun“, stellte Moderator und Sänger Markus Forg fest, der mit den bekannten Erkelenzer Karnevalslieder von Kallo Kallenthin und Heinz Forg für den stimmungsvollen Auftakt sorgte. Ob bei „Dreimol Maak Mött“oder „Blau und Weiß sind unsere Farben“– da hatte die Begeisterung im Saal schon längst den ersten Höhepunkt erreicht, als zum Auftakt alle Nachwuchsgarden der EKG aufmarschiert waren und die Bühne füllten. Ein Gänsehautmoment jagte den nächsten. „Nie mehr Fastelovend“von Querbeat, gesungen von Timo Tiggeler, hieß es etwa im übertragenen Sinne für den musikalischen Leiter des Abends, Stephan Jopen, der nach der Session die Stöcke an den Nagel hängt und nicht mehr als Schlagzeuger bei den „Kölsche Adler“mitmacht. Mit ihm sorgten Keyboarder Michael Sommer, Gitarrist Jens Jansen und Bassist Tobias Jansen als „Hausband“für die Musik bei den Auftritten der Sänger.
Für Katja Forg war es das erste Mal, dass sie bei einer karnevalistischen Veranstaltung auftrat. „Ich bin begeistert vom Publikum und der Stimmung“, meinte sie in der Pause. Bei „Leev Marie“von den Paveier oder „Stääne“von den Klüngelköpp konnte sie sich auf die stimmgewaltige Unterstützung des begeisterten Publikums freuen. Sollte tatsächlich einer textlich unsicher sein, so half der Liedtext auf der Leinwand auf die Sprünge. Aber eigentlich war die Unterstützung gar nicht erforderlich. Das Publikum sang immer lauthals.
Katja Forg war fast schon die „Prinzessin“ von den Höhnern, die zuvor Ralf Gerighausen besungen hatte. Die Begeisterung nahm kein Ende, als „rein zufällig“ein Dudelsackspieler der Mackenzie Pipe Band aus Golkrath in Begleitung eines Trommlers die Bühne enterte und die passende Begleitung bei „Du bes die Stadt“von den Bläck Fööss, gesungen von Hätzblatt-Sänger Reiner „Jenno“Jennissen, bot. Da glaubte jeder im Saal, noch mehr Stimmung und Gefühl könne es nicht mehr geben.
Der „Stammbaum“von den „Fööss“, gesungen von Katja Forg, Reiner Jennissen, Ralf Gerighausen und Timo Tiggeler jagte den nächsten Schauer über den Rücken, bevor Forg mit Theo Schlägers „Du ming Stadt“das Singen beendete.