Baustelle Neukrapohl ruht weiter
Damit es weitergehen darf, muss der Bauherr der Stadt verschiedene Dinge vorlegen.
Die Baustelle auf der Straße Neukrapohl liegt still. Seit dem Einsturz einer Kellerwand hat sich wenig getan. Verstreut in der Baugrube liegen Ziegelsteine. Die Krangewichte sind auf der Fahrbahn „geparkt“, auf ihnen liegen Metallträger. An ein Durchkommen für den Autoverkehr ist weiterhin nicht zu denken, Fußgänger werden auf den schmalen Bürgersteig verwiesen – vorbei an Bauzäunen und den rot-weißen Barken.
Wann sich an dieser Situation etwas ändert, ist unklar. Wie ein Rathaussprecher auf Anfrage mitteilt, ist die „Baustelle Neukrapohl 10/14“seit Ende November 2022 stillgelegt – „aufgrund der unsachgemäßen Aushebung der Baugrube“. Die hatte zur Folge, dass sich Risse durch das angrenzende Wohnhaus mit der Nummer 4 gezogen haben und die Standsicherheit des Gebäudes nicht mehr gewährleistet werden konnte. Also musste es abgerissen werden, was trotz der Stilllegung der Baustelle daneben möglich war.
Bevor die Arbeiten an der „Baustelle Neukrapohl 10/14“wieder aufgenommen werden können, muss der
Bauherr dem Rathaussprecher zufolge mehrere Dinge erledigen: Er muss einen „qualifizierten Bauleiter“benennen und die „Vorlage des geprüften Standsicherheitsnachweises für den Verbau“, die „Vorlage der geprüften Statik für den Aufstellort des Krans“sowie die „Vorlage des geprüften Standsicherheitsnachweises für den Keller des Gebäudes Neukrapohl 4“vorlegen. Der Keller sollte nach dem Wohnhaus abgebaut werden. Doch dann kam es zum Einsturz einer Wand, was laut der Bauordnung der Stadt an den Krangewichten lag, die „auf der statisch nicht dafür ausgelegten Kellerdecke gelagert wurden“.
Dem Stadtsprecher zufolge ist das Bauordnungsamt noch immer „regelmäßig vor Ort, um zu überprüfen, dass die Stilllegung eingehalten wird.“Bei der Frage nach etwaigen Verstößen gegen Arbeitssicherheitsaspekte verweist die Stadt an die Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Aufsichtsbehörde. Die hat Anfragen unserer Redaktion zum Arbeitsschutz auf der Baustelle auch auf erneute Rückfrage unbeantwortet gelassen.
Eine Anwohnerin legte Fotos von den Abrissarbeiten des Altbaus mit der Hausnummer 4 vor, die junge Männer zeigen, die ohne Helm oder erkennbare Sicherung auf dem Dach des Gebäudes stehen und dessen Mauern mit einer Brechstange zerlegen. Sie habe den Umstand gemeldet. „Wenn jemand zu Schaden gekommen wäre und ich vorher von den Umständen wusste, hätte ich mir das nicht verzeihen können“, erklärte sie. Es sei schnell reagiert worden. Welche Folgen das für den Bauherren hatte, bleibt aber unbekannt.