Protest bei Papst über Kirchenreform
Per Dekret hat Bischof Helmut Dieser verkündet: Aus elf GdG werden sechs pastorale Räume.
Die katholische Kirche in Mönchengladbach befindet sich mitten im Umbruch. Kurz vor dem Jahreswechsel hat Aachens Bischof Helmut Dieser per Dekret die Zuschnitte der künftigen pastoralen Räume verkündet, auf die sich die Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) in Mönchengladbach zuvor verständigt hatten. Vor dem Dekret hatten auch der Priesterrat und der Diözesanpastoralrat des Bistums mit breiter Mehrheit zugestimmt, aus den bistumsweit 71 GdG 44 pastorale Räume zu schaffen. Für die Region Mönchengladbach bedeutet dies, dass aus elf GdG nun sechs pastorale Räume geformt werden.
Das sind die pastoralen Räume: Mönchengladbach-Mitte/Nordost mit 31.048 Katholiken auf 29,4 Quadratkilometern (GdG Mönchengladbach-Mitte, GdG Neuwerk und der GdG Ost), der Pastorale Raum Mönchengladbach-Süd/ Südwest mit 14.095 Katholiken auf 56,1 Quadratkilometern (Pfarrei St. Matthias in der GdG Süd und den Pfarreien St. Rochus und St. Helena in der GdG Südwest), der Pastorale
Raum Rheydter Gürtel mit 45.103 Katholiken auf 56,8 Quadratkilometern (Pfarrei St. Benedikt von Nursia in der GdG Südwest, Pfarrei St. Laurentius in der GdG Süd, GdG Giesenkirchen, GdG Rheydt-Mitte und GdG Rheydt-West) und der Pastorale Raum MönchengladbachNord/West mit 17.305 Katholiken auf 32,3 Quadratkilometern (Pfarrei St. Mariä Heimsuchung in der GdG Südwest und GdG St. Peter). Die pastoralen Räume Korschenbroich und Jüchen bleiben identisch mit den bisherigen GdG.
Nun geht es an die Umsetzung: Wo die bisherigen GdG identisch mit den neuen pastoralen Raum sind, gilt dies ab dem 1. Juli dieses Jahres. Wo Pfarreien aus bisherigen GdG herausgenommen und mit neuen Nachbarn zusammenkommen, wird der pastorale Raum zum 1. Januar 2025 gebildet. Auch über die Namen der pastoralen Räume wird dann noch einmal beraten. „Und zukünftig müssen Körperschaften öffentlichen Rechts gebildet werden, die in der Regel deckungsgleich mit dem jeweiligen pastoralen Raum sind“, sagt Regionalvikar Ulrich Clancett. Dabei geht es dann auch daraum, die Verwaltungs- und Vermögensstrukturen der Pfarreien zu organisieren. Es soll ein rechtssicheres Konstrukt umgesetzt werden, das dann personelle und finanzielle Ressourcen verteilt.
Allerdings regt sich Widerstand gegen die neue Struktur: Zwei kirchliche Initiativen innerhalb des Bistums haben in Briefen an Papst Franziskus darum gebeten, den Reformprozess im Bistum Aachen zu stoppen, wie das „Domradio“berichtete, aus Sorge um das Seelenheil der Katholiken und um den Kontakt der Menschen zur Kirche.