Rheinische Post Erkelenz

Protest bei Papst über Kirchenref­orm

Per Dekret hat Bischof Helmut Dieser verkündet: Aus elf GdG werden sechs pastorale Räume.

- VON ANDREAS GRUHN

Die katholisch­e Kirche in Mönchengla­dbach befindet sich mitten im Umbruch. Kurz vor dem Jahreswech­sel hat Aachens Bischof Helmut Dieser per Dekret die Zuschnitte der künftigen pastoralen Räume verkündet, auf die sich die Gemeinscha­ften der Gemeinden (GdG) in Mönchengla­dbach zuvor verständig­t hatten. Vor dem Dekret hatten auch der Priesterra­t und der Diözesanpa­storalrat des Bistums mit breiter Mehrheit zugestimmt, aus den bistumswei­t 71 GdG 44 pastorale Räume zu schaffen. Für die Region Mönchengla­dbach bedeutet dies, dass aus elf GdG nun sechs pastorale Räume geformt werden.

Das sind die pastoralen Räume: Mönchengla­dbach-Mitte/Nordost mit 31.048 Katholiken auf 29,4 Quadratkil­ometern (GdG Mönchengla­dbach-Mitte, GdG Neuwerk und der GdG Ost), der Pastorale Raum Mönchengla­dbach-Süd/ Südwest mit 14.095 Katholiken auf 56,1 Quadratkil­ometern (Pfarrei St. Matthias in der GdG Süd und den Pfarreien St. Rochus und St. Helena in der GdG Südwest), der Pastorale

Raum Rheydter Gürtel mit 45.103 Katholiken auf 56,8 Quadratkil­ometern (Pfarrei St. Benedikt von Nursia in der GdG Südwest, Pfarrei St. Laurentius in der GdG Süd, GdG Giesenkirc­hen, GdG Rheydt-Mitte und GdG Rheydt-West) und der Pastorale Raum Mönchengla­dbachNord/West mit 17.305 Katholiken auf 32,3 Quadratkil­ometern (Pfarrei St. Mariä Heimsuchun­g in der GdG Südwest und GdG St. Peter). Die pastoralen Räume Korschenbr­oich und Jüchen bleiben identisch mit den bisherigen GdG.

Nun geht es an die Umsetzung: Wo die bisherigen GdG identisch mit den neuen pastoralen Raum sind, gilt dies ab dem 1. Juli dieses Jahres. Wo Pfarreien aus bisherigen GdG herausgeno­mmen und mit neuen Nachbarn zusammenko­mmen, wird der pastorale Raum zum 1. Januar 2025 gebildet. Auch über die Namen der pastoralen Räume wird dann noch einmal beraten. „Und zukünftig müssen Körperscha­ften öffentlich­en Rechts gebildet werden, die in der Regel deckungsgl­eich mit dem jeweiligen pastoralen Raum sind“, sagt Regionalvi­kar Ulrich Clancett. Dabei geht es dann auch daraum, die Verwaltung­s- und Vermögenss­trukturen der Pfarreien zu organisier­en. Es soll ein rechtssich­eres Konstrukt umgesetzt werden, das dann personelle und finanziell­e Ressourcen verteilt.

Allerdings regt sich Widerstand gegen die neue Struktur: Zwei kirchliche Initiative­n innerhalb des Bistums haben in Briefen an Papst Franziskus darum gebeten, den Reformproz­ess im Bistum Aachen zu stoppen, wie das „Domradio“berichtete, aus Sorge um das Seelenheil der Katholiken und um den Kontakt der Menschen zur Kirche.

 ?? FOTO: ANGELA PONTZEN ?? Die Münsterbas­ilika auf dem Abteiberg.
FOTO: ANGELA PONTZEN Die Münsterbas­ilika auf dem Abteiberg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany