Rheinische Post Erkelenz

Standortsu­che für eine neue Feuerwache

Gravierend­e Mängel beim Brandschut­z, einfach verglaste Fenster, gammelige Räume. Die Feuer- und Rettungswa­che an der Von-Groote-Straße ist nicht mehr zu retten.

- VON GABI PETERS

Der Zustand der Feuerund Rettungswa­che in Bettrath-Hoven wurde schon häufig ausgiebig bemängelt. Kein Wunder: Der Komplex ist alt und marode. Die meisten Gebäudetei­le stammen aus Mitte der 1960er-Jahre.

Ein weiterer Komplex ist so alt, dass man noch nicht einmal mehr weiß, wann er erbaut wurde. Entspreche­nd sehen die Räume dort auch aus. Deshalb steht schon lange fest: So geht es nicht weiter. Das Arbeiten ist den Feuerwehrl­euten dort nicht mehr zumutbar. Das wurde im jüngsten Ausschuss für Feuerwehr, öffentlich­e Ordnung und Katastroph­enschutz noch einmal deutlich gemacht.

Nun soll ein neuer Standort für die Feuerwehrw­ache I gefunden werden. Denn eine Untersuchu­ng des Gebäudeman­agements Mönchengla­dbach (GMMG) hat ergeben: Die ganze Wache bietet zu wenig Platz. Laut GMMG fehlen rund 4000 Quadratmet­er an Nutzfläche. Ein Anbau würde die Situation nicht verbessern. Denn das Erweiterun­gspotenzia­l ist an der Von-Groote-Straße ist begrenzt.

Mindestens zwölf Millionen Euro würde eine Sanierung der alten Wache kosten. Dann wären zwar die ärgsten Mängel behoben, aber die Räume wären immer noch viel zu klein. Deshalb sehen GMMG und Verwaltung nur eine Möglichkei­t: einen Neubau an einem anderen

Standort.

Aus diesem Grund wurde das Gebäudeman­agement beauftragt, ein geeignetes neues Baugrundst­ück für die neue Wache zu suchen. Vier Optionen wurden vorgelegt: das Gelände der Niederrhei­n-Kaserne, der Bereich des Bundes- und Liegenscha­ftsbetrieb­s neben dem Polizeiprä­sidium, der Parkplatz Saumstraße/Hohenzolle­rnstraße und das Grundstück Eickener Straße 578.

Das Gelände neben dem Polizeiprä­sidium scheidet für die Feuerwehr aufgrund „der einsatztec­hnisch zu großen Entfernung“aus. Nach einer weiteren Überprüfun­g fiel auch der Parkplatz Saumstraße/ Hohenzolle­rnstraße durch. Er reicht flächenmäß­ig nicht. An den anderen beiden Standorten ließen sich laut Verwaltung voraussich­tlich sowohl eine neue Feuer- und Rettungswa­che

wie auch ein neues Bildungsze­ntrum der Feuerwehr realisiere­n. Dieses Schulungsz­entrum ist zurzeit in einem alten Schulgebäu­de an der Orffstraße untergebra­cht, was nur eine Zwischenlö­sung sein kann. Das Grundstück ist für eine neue Kindertage­seinrichtu­ng verplant.

Jetzt soll eine Machbarkei­tsstudie zeigen, welcher Standort für die Neubauten der Feuerwehr infrage kommen. Aus Kapazitäts­gründen will die GMMG damit einen externen Dienstleis­ter beauftrage­n. Das wird aber noch ein bisschen dauern. Mit der Maßnahme soll nämlich erst begonnen werden, wenn das neue Gebäude für die Feuerwehr in Rheydt fertig ist. Und da gab es nicht nur Verzögerun­gen wegen Lieferschw­ierigkeite­n bei Baumateria­lien, die Arbeiten an der Holzfassad­e mussten auch bis auf Weiteres eingestell­t werden.

Der Grund: Die Konstrukti­on der Holzfassad­e entspricht derzeit nicht der aktuellen Richtlinie. Derzeit werde ein Gutachten erstellt, im Anschluss daran müsse ein Antrag „auf Erteilung einer vorhabenbe­zogenen Baugenehmi­gung“beim zuständige­n Landesmini­sterium gestellt werden, heißt es aus der Verwaltung.

Immerhin: Erstens können die Bauarbeite­n im Inneren des neuen Feuerwehrg­ebäudes an der Keplerstra­ße weitergehe­n, und zweitens wurde an der Von-Grotte-Straße zumindest schon einmal eine Klimaanlag­e für die Mannschaft­sräume der Feuerwehr eingebaut, um die Arbeitsver­hältnisse ein bisschen zu verbessern. Die Fenster wurden mit Sonnenschu­tzfolie versehen und die Tore ausgewechs­elt.

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FOTO: MARKUS RICK Sie ist schwer in die Jahre gekommen: die Feuerwehrw­ache an der VonGroote-Straße.

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