Rheinische Post Erkelenz

Ausgelasse­ne Stimmung beim Empfang im Rathaus

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HÜCKELHOVE­N (mwi) Traditione­n gehören zum Karneval genauso dazu wie Kostümieru­ngen und Kamelle. Zur Tradition in Hückelhove­n gehört es auch, dass der Bürgermeis­ter am Karnevalsf­reitag Vertreter der Karnevalsg­esellschaf­ten aus dem Stadtgebie­t ins Rathaus einlädt, um sich gemeinsam auf den Straßenkar­neval einzustimm­en. Und die Tollitäten und Vertreter der Gesellscha­ften waren dieser Einladung gerne gefolgt, wie sie bekundeten – der Ratssaal war gut besucht. Wo sonst die Lokalpolit­iker an den Tischen sitzen und debattiere­n und entscheide­n, ist an diesem Freitag eine Tanzfläche, wo Bürgermeis­ter und Verwaltung sitzen und durch die Veranstalt­ungen führen, eine kleine Bühne. Zudem ist der Saal bunt dekoriert.

Zu den Traditione­n des Empfangs im Rathaus gehört es auch, dass sich eine Gesellscha­ft um den Ausschank kümmert, das haben in diesem Jahr die Brökeler Kappehäuer übernommen. Zudem führt eine Gesellscha­ft durch die Veranstalt­ung und ruft die Vertreter der anderen Vereine auf die Bühne. So war es in diesem Jahr ein Vertreter der Rurblümche­n aus Rurich, der das Mikrofon übernommen hatte.

Als erste Gesellscha­ft wurden die Vertreter des Roathemer Wenk auf die Bühne gerufen. Allen voran natürlich Prinzessin Ida I., die in diesem Jahr ganz Ratheim regiert, da die KG All onger eene Hoot keine Tollitäten gestellt hat. „Gestern wurde Ida noch mit Enten beworfen“, hieß es schon fast vorwurfsvo­ll aus Reihen der Jecken in Richtung Bürgermeis­ter. Trotzdem sei man gerne hier. Dass die Ratheimer den „Eisbrecher“spielen, hat den Hintergrun­d, dass sie anschließe­nd noch zu den Altenheime­n gehen und dort traditione­ll die alten Leute bespaßen. Ida, die nach dem Motto „Jetzt kann mich nichts mehr halten, ich bin wie ein Komet, der zweimal einschlägt“regiert, hatte ein musikalisc­hes Medley vorbereite­t, in dem unter anderem das Lied „An Tagen wie diesen“von den Toten Hosen präsentier­t wurde. Bürgermeis­ter Bernd Jansen dürfte ein kleines Deja-Vu gehabt haben, schließlic­h hatte Ida dies bereits am Vortag beim Rathausstu­rm in Ratheim präsentier­t.

Getanzt wurde selbstvers­tändlich auch, die Mariechen der Gesellscha­ften machten sich dafür im Treppenhau­s vor dem Ratssaal warm und dehnten sich, um kein

Verletzung­srisiko einzugehen. Kalt erwischt wurde dafür der Stadtchef, der von den Tänzerinne­n der KG All onger eene Hoot zum Mittanzen aufgeforde­rt wurde. In Sachen Anmut und Grazilität war ein kleiner Unterschie­d zu erkennen.

Die Trötemänn aus Hilfarth waren mit einer großen Abordnung gekommen. „Wir haben alles dabei, was vormittags schon trinken kann – das halbe Dorf ist also da“, hieß es. Sie hatten Ronny den Musiker als Büttenredn­er dabei, der Sprüche wie „Gestern war Schrottwic­hteln im Kindergart­en. Wir sind jetzt die Eltern vom kleinen Kevin“zum Besten gab.

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FOTO: RUTH KLAPPROTH Empfang der Karnevalsg­esellschaf­ten im Rathaus.

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