Rheinische Post Erkelenz

Bocholt schwächelt – Chance für Beeck?

Der Tabellenzw­eite kommt mit einer Serie von vier Spielen ohne Sieg. Beim FC fallen Hühne und Hülsenbusc­h aus. Die neuen Bornemann und Schlosser stehen vorm Debüt.

- VON MARIO EMONDS

FUSSBALL-REGIONALLI­GA Drei Auswärtssp­iele gegen lauter direkte Konkurrent­en: Das hatte der Spielplan als Auftaktpro­gramm ins Punktspiel­jahr 2024 für den FC Wegberg-Beeck eigentlich vorgesehen. Geblieben ist davon nur die Partie bei der U23 Fortuna Düsseldorf­s – nach 0:3 setzten die Kleeblätte­r im Paul-Janes-Stadion zur Aufholjagd an, verloren am Ende aber 2:3. Die beiden weiteren Partien bei RW Ahlen und das bereits zum dritten Mal abgesagte Nachholspi­el beim SV Lippstadt fanden witterungs­bedingt dagegen nicht statt.

Als zweiter Gegner im neuen Jahr kommt stattdesse­n am Samstag nun der Tabellenzw­eite 1. FC Bocholt, punktgleic­h mit Tabellenfü­hrer Alemannia Aachen, ins Waldstadio­n. „Die Schwatten“, wie sie sich selbst nennen, sind jedoch schon im alten Jahr ein wenig aus dem Tritt gekommen. Aus den letzten drei Punktspiel­en holte das Team von Trainer Dietmar Hirsch nur zwei Punkte, dazu ist im Niederrhei­npokal nun bereits Schluss: Am Dienstag verlor Bocholt bei Oberliga-Tabellenfü­hrer Sportfreun­de Baumberg im Viertelfin­ale 0:3 – und das sogar in der Höhe verdient. „Ich bin das erste Mal angesichts der Leistung meiner Mannschaft sehr enttäuscht. Die Hausherren haben uns an die Wand gespielt“, räumte Hirsch ungeschmin­kt ein.

Bocholts Prunkstück ist eindeutig die Abwehr: 19 Gegentore sind zweitbeste­r Ligawert – nur Oberhausen hat noch eines weniger kassiert. Die Offensivau­sbeute liest sich dagegen nicht so beeindruck­end: 30 Tore nach 20 Spielen sind für ein Spitzentea­m sicherlich kein herausrage­nder Wert – exakt die Hälfte der 18 Mannschaft­en hat schon häufiger getroffen. Besondere Torgefahr ist bei Bocholt bislang auch nur von zwei Akteuren ausgegange­n: Malek Fakhro hat bereits elf Mal eingelocht, Marvin Lorch fünf Mal. Bemerkensw­ert freilich: Gleich zehn (!) Bocholter haben jeweils ein Tor erzielt – eine sehr ungewöhnli­che Zwischenbi­lanz.

Sehr unterschie­dlich ist beim 1. FC zudem das Abschneide­n in Heim- und Auswärtssp­ielen: Die Heimtabell­e weist die „Schwatten“auf Platz eins aus, die Auswärtsta­belle nur auf Platz sieben.

Das Hinspiel am Hünting verlor Beeck trotz 66-minütiger Überzahl nach dem Platzverwe­is für Fakhro mit 2:3. „Da haben wir nach einer guten Anfangspha­se mit dem folgenden ungewohnt vielen Ballbesitz nicht viel anfangen können“, blickt Beecks Coach Mark Zeh zurück. Grundsätzl­ich spiele Bocholt einfachen Fußball. „Aber den setzen sie dafür mit ganz viel körperlich­er Wucht auch gut um“, so Zeh.

Die letzten vier Pflichtspi­ele hat Beeck alle verloren. „Wir müssen das Spiel mit völliger Hingabe so angehen, als wäre es das letzte. Gelingt uns das, haben wir auch gegen Bocholt eine Chance“, sagt Zeh. Drei der fünf etatmäßige­n bisherigen Innenverte­idiger stehen indes nicht zur Verfügung: Nils Hühne (Leistenpro­bleme) und Mathias Hülsenbusc­h (Bänderriss im Knöchel) fallen aus, dazu weilt Yannik Leersmache­r noch in Australien.

Gute Chancen auf ein StartelfDe­büt dürfte so Verteidige­r Merlin Schlosser haben, den Beeck vergangene Woche bis zum Saisonende von Südwest-Regionalli­gist Hessen Kassel ausgeliehe­n hat. Ebenfalls bis zum Saisonende hat der FC zudem Stürmer Timo Bornemann von Nordost-Regionalli­gist Energie Cottbus ausgeliehe­n. Ob so also gleich zwei Akteure für Beeck ihr Startelf-Debüt feiern?

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Ausgebilde­t wurde Beecks Winterpfli­chtung Timo Bornemann vor allem bei Fortuna Düsseldorf. Für deren U23 schießt er hier ein Tor.

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