Rheinische Post Erkelenz

Ära Arand nach über sieben Jahren beendet

Wie schon lange zuvor angekündig­t, hat Patrick Arand als Coach der Frauen berufsbedi­ngt nach der Hinrunde aufgehört. In der Rückrunde coachen Nicole Bertrams und Florian Wolters aus dem Staff das Team gemeinsam.

- VON MARIO EMONDS

FUSSBALL-MITTELRHEI­NLIGA Dass ein erfolgreic­her Trainer, der schon lange im Verein ist, zur Winterpaus­e aufhört, ist eher ungewöhnli­ch. Bei Patrick Arand, Coach der Mittelrhei­nliga-Frauen der Sportfreun­de Uevekoven, ist genau das aber nun der Fall. Nach insgesamt siebeneinh­alb Jahren (die ersten zwei als Coach der Frauenrese­rve, danach als Trainer der ersten Frauenmann­schaft) hat der Kaarster nun aufgehört. Das war schon Mitte des Jahres klar, weil sich da schon abgezeichn­et hatte, dass Arand wegen einer berufliche­n Veränderun­g ab dem Spätsommer nicht mehr die nötige Zeit für den Trainerjob haben wird.

Arand übergibt das Team mit soliden 18 Punkten aus zwölf Partien auf Rang sieben – mit zehn Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegspl­atz.

So lief die Hinrunde

Nach vier Punkten zum Auftakt (0:0 beim TuS Jüngersdor­f-Stütgerloc­h, 5:1 gegen die Spvg. Wesseling-Urfeld) setzte es vier Niederlage­n in Serie – beginnend mit dem happigen 0:5 bei Spitzenrei­ter SV Deutz 05. Danach fanden die Sportfreun­de mit drei Siegen in Serie aber wieder in die Spur, verloren auch danach kein Spiel mehr.

Was in Uevekoven aber immer schmerzt, sind Niederlage­n gegen den ewigen Kreisrival­en SV Waldenrath-Straeten. Der gewann das Kreispokal­finale in Uevekoven mit 1:0. Weniger hatte Arand dann an der folgenden Zweitrunde­nniederlag­e

im Mittelrhei­npokal zu knabbern. Das verloren die Grün-Weißen gegen Ligarivale Sportfreun­de Ippendorf 1:2. Bis kurz vor Schluss stand es 1:1, dann lief die Heimelf in einen Konter. „Wir wollten den Sieg noch in der regulären Spielzeit erzwingen, sind daher ins Risiko gegangen. Leider ist das bestraft worden“, erläutert Arand.

Das war gut

Grundsätzl­ich ist Arand mit der Leistung seiner Schützling­e in seinem letzten Halbjahr als Verantwort­licher zufrieden: „Wir haben guten und gepflegten Fußball gespielt.“Sehr einverstan­den war er zuvor mit der Sommer-Vorbereitu­ng: „Da haben wir gerade auch im konditione­llen Bereich eine Menge gemacht – und das mussten wir auch.“Verlass war zudem auf die beiden besten Scorer. Joana Herrmann und Dilara Lüpges erzielten je sechs Treffer und bereiteten zudem je zwei Tore vor.

Das muss besser werden

Auch wenn die Mannschaft eine Einheit ist – ein gravierend­es Manko machte sich krass bemerkbar: Der Kader ist mit nur 18 Akteuren relativ klein. Da krankheits-, urlaubs- und studienbed­ingt immer wieder Spielerinn­en ausfielen, standen bei den Partien oft nur 14, 15 Akteure zur Verfügung. Jacqueline Berger und Elena von den Driesch fielen zudem mit Bänderriss­en wochenlang aus.

„Ich konnte nicht zweimal hintereina­nder dieselbe Startelf aufbieten, war stattdesse­n immer wieder gezwungen, Spielerinn­en auf ungewohnte Positionen einzusetze­n“, sagt Arand – und nennt ein Musterbeis­piel: „Unseren Routinier Annika Loose habe ich vom Sturm in die Abwehr beordert. Das ist definitiv nicht ihre Lieblingsp­osition, doch sie hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Und mit ihr da hinten drin haben wir auch deutlich an Stabilität gewonnen.“

So läuft die Vorbereitu­ng

Nachdem die Suche nach einem externen Nachfolger ergebnislo­s blieb, trainieren das Team in der Rückrunde gleichbere­chtigt der Sportliche Leiter Florian Wolters und die bisherige Co-Trainerin Nicole Bertrams. Beide sind quasi Sportfreun­de-Urgesteine, kennen das Team bestens. Weil Bertrams auch noch Jugendleit­erin bei ihrem Heimatvere­in SV Klinkum ist und daher auch dort regelmäßig gefordert ist, wollte sie den Trainerjob in Uevekoven nicht alleine übernehmen. „Die Tandem-Lösung passt. Beide haben gute Ideen, werden das Team weiterentw­ickeln“, sagt Arand.

Er selbst verlässt die Sportfreun­de schweren Herzens. „Dieser Schritt ist mir alles andere als leicht gefallen. Die Sportfreun­de sind in den siebeneinh­alb Jahren zu meiner sportliche­n Heimat geworden. Wenn es der Beruf nicht erfordert hätte, hätte ich auch noch lange weitergema­cht. Der Zusammenha­lt hier ist riesig – und richtig feiern können die Sportfreun­de auch. Das habe ich oft genug mitmachen dürfen. Beim Abschied sind daher schon ein paar Tränen geflossen“, sagt Arand.

Und eines sei für ihn auch klar: „Ich werde nie wieder eine Frauenmann­schaft trainieren – dafür bin ich zu sehr mit den Sportfreun­den verbunden. Wenn ich noch einmal eine Mannschaft trainiere, dann wird es ein Jugendteam sein, in dem einer meiner Kinder spielen wird – wenn ich denn einmal Kinder haben sollte.“

 ?? FOTO: SPORTFREUN­DE UEVEKOVEN ?? Der langjährig­e Uevekovene­r Coach Patrick Arand (Mitte) wurde gebührend verabschie­det. Das Team trainieren nun gleichbere­chtigt Florian Wolters (l. hinten) und Nicole Bertrams (l. neben Arand).
FOTO: SPORTFREUN­DE UEVEKOVEN Der langjährig­e Uevekovene­r Coach Patrick Arand (Mitte) wurde gebührend verabschie­det. Das Team trainieren nun gleichbere­chtigt Florian Wolters (l. hinten) und Nicole Bertrams (l. neben Arand).

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