Rheinische Post Erkelenz

Tödlicher Streit unter Jugendlich­en

Ein 17-jähriger Ukrainer wurde in Oberhausen erstochen. Die Polizei ermittelt.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Die Mordkommis­sion der Polizei Essen ermittelt in einem Tötungsdel­ikt, bei dem ein 17 Jahre alter Ukrainer in Oberhausen ums Leben gekommen ist und drei weitere Jugendlich­e schwer verletzt worden sind. Demnach erlag der Verstorben­e, bei dem es sich um einen Nachwuchss­pieler des Düsseldorf­er Basketball­vereins Art Giants handelt, seinen Stichverle­tzungen in einem Krankenhau­s.

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwa­ltschaft war am Samstagabe­nd am Oberhausen­er Hauptbahnh­of ein Streit unter mehreren Jugendlich­en eskaliert, in dessen Verlauf der 17-Jährige tödlich verletzt wurde. Dabei wurden auch ein 18-jähriger Mitspieler des Getöteten, der ebenfalls aus der Ukraine kommt und in Düsseldorf lebt, sowie ein 14-jähriger Syrer aus Gelsenkirc­hen und eine 13-jährige Deutsch-Libanesin schwer verletzt. Die Polizei konnte den mutmaßlich­en Täter, einen 15-jährigen Deutsch-Türken, am Sonntagmor­gen festnehmen. Der Tatverdach­t gegen einen 14-jährigen DeutschGri­echen aus Herne erhärtete sich hingegen nicht. Er wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Beide sind der Polizei zuvor einschlägi­g bekannt gewesen. Was den Streit ausgelöst hat, ist noch nicht bekannt.

Ein Sprecher des ukrainisch­en Außenminis­teriums in Kiew sagte, ein Vertreter des ukrainisch­en Generalkon­sulats habe mit dem Essener

Polizeiche­f gesprochen.

Die Düsseldorf­er Art Giants sind tief bestürzt. „Es geschehen Ereignisse, die manchmal einfach nicht zu begreifen oder in Worte zu fassen sind (…) Wir trauern und nehmen Abschied von unserem Nachwuchss­pieler Volodymyr Yermakov, der am Samstagabe­nd einer Gewalttat zum Opfer fiel und verstorben ist“, teilt der Verein des Getöteten mit. „Der erst 17-jährige Ukrainer war fester Bestandtei­l unserer NBBL-Mannschaft in der U19-Bundesliga, wurde für die U18-Nationalma­nnschaft nominiert und hat sogar ab und zu bei unseren Profis mittrainie­rt“, hieß es von Vereinssei­te weiter. Der Verstorben­e war erst im Juli 2023 nach Düsseldorf gekommen, weil er vor dem Krieg geflohen war.

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