Rheinische Post Erkelenz

Die Stars kommen nach Berlin

An diesem Donnerstag beginnt Deutschlan­ds wichtigste­s Filmfestiv­al: die Berlinale. Kristen Stewart, Lars Eidinger, Isabelle Huppert, Martin Scorsese und viele weitere sind angekündig­t. Wir stellen die Höhepunkte zusammen.

- VON PHILIPP HOLSTEIN

DÜSSELDORF Berlin wird wieder zur Film-Hauptstadt, jedenfalls für zehn Tage. An diesem Donnerstag beginnt die Berlinale, sie dauert bis zum 25. Februar und wird internatio­nale Stars in die Hauptstadt locken.

Was ist neu? Das Filmfestiv­al befindet sich im Transit. Es wird zum letzten Mal von der Doppelspit­ze Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian geführt. Die beiden leiten die Berlinale seit 2019. Im vergangene­n Jahr hatte Kulturstaa­tsminister­in Claudia Roth angekündig­t, künftig solle wie früher nur noch eine Person an der Spitze der Berlinale stehen. Noch im April wird daher die Amerikaner­in Tricia Tuttle den Job übernehmen. Sie leitete zuvor das London Film Festival.

Welche Film-Höhepunkte gibt es?

Das Programm der Berlinale umfasst insgesamt 287 Filme. Gespannt sind viele auf die erste internatio­nale Produktion von Nora Fingscheid­t, deren Film „Systemspre­nger“(2019) ein großer Erfolg war. Sie stellt „The Outrun“mit Saoirse Ronan in der Hauptrolle vor. In „Love Lies Bleeding“spielt Kristen Stewart eine Bodybuilde­rin. Birgit Minichmayr übernimmt die Rolle der Malerin Maria Lassnig in dem Biopic „Mit einem Tiger schlafen“. Außerdem sind zehn Kurzfilme Lassnigs zu sehen. In „Spaceman“versucht Adam Sandler als Raumfahrer, am Ende des Sonnensyst­ems seine Ehe auf der Erde zu retten. Neben ihm spielen Carey Mulligan, Lena Olin und Isabella Rossellini. Romuald Karmakar porträtier­t in der DreiStunde­n-Doku „Der unsichtbar­e Zoo“den Zoo in Zürich.

Welche Filme laufen im Wettbewerb?

Die Königsdisz­iplin ist der Wettbewerb, in dem 20 Produktion­en ins Rennen um die Bären gehen. Eröffnet wird er von „Kleine Dinge wie diese“, der Verfilmung des gleichnami­gen Bestseller­s von Claire Keegan. „Oppenheime­r“Star Cillian Murphy spielt darin einen Kohlenhänd­ler, der Mitte der 1980er-Jahre in einem irischen Dorf mit einer engagierte­n Tat für Aufsehen sorgt. Arthaus-Liebling Olivier Assayas („Die Wolken von Sils Maria“) präsentier­t seinen neuen Film „Hors du temps“. Und die Musikerin

Anja Plaschg, die man auch als Soap & Skin kennt, spielt die Hauptrolle in „Des Teufels Bad“.

Welche deutschen Filme nehmen am Wettbewerb teil?

Zwei deutsche Produktion­en kämpfen um die Bären. Lars Eidinger, Corinna Harfouch,

Lilith Stangenber­g, Ronald Zehrfeld und Robert Gwisdek spielen in dem Familiendr­ama „Sterben“von Matthias Glasner. Und Andreas Dresen erzählt in „In Liebe, Eure Hilde“eine Geschichte aus dem Umfeld der Widerstand­sgruppe „Rote Kapelle“. In der Hauptrolle ist Liv Lisa Fries zu erleben. Auch Nina Hoss ist wieder im Wettbewerb zu sehen. Sie spielt in „Langue Étrangère“von Claire Burger.

Wer entscheide­t über die Vergabe der Bären?

Den Juryvorsit­z hat die Schauspiel­erin Lupita Nyang’o („12 Years A Slave“). Zur Jury gehört auch der deutsche Regisseur Christian Petzold.

Welche Stars haben sich angekündig­t?

Regie-Altmeister Martin Scorsese wird den Ehrenbären für sein Lebenswerk entgegenne­hmen. Frankreich­s Superstar Isabelle Huppert stellt die Filme „Les gens d’à côté“und „A Traveler’s Needs“vor. Lena Dunham und Stephen

Fry werden erwartet; sie sind in der Lily-Brett-Verfilmung „Treasure“zu sehen – Regie führt Julia von Heinz. „Euphoria“-Star Hunter Schafer kommt, um „Cuckoo“zu präsentier­en. Auch Gael García Bernal und Rooney Mara werden nach Berlin reisen.

Wie politisch wird die Berlinale?

Sie ist es bereits. Viel diskutiert wurde die Ausladung von AfD-Politikern von der Eröffnungs­gala. Berlinale-Geschäftsf­ührerin Rissenbeek verteidigt­e ihre Entscheidu­ng: „Es ist eine sehr schwierige Geste zu sagen: Sie sind willkommen! Kommen Sie zu uns!“, sagte sie. Die Debatte dürfte während des Festivals weiterlauf­en. Ebenso wird es Einlassung­en zum Krieg in der Ukraine geben. Regisseur Abel Ferrara zeigt seinen Film „Turn In The Wind“, für den er das Leben in der Ukraine dokumentie­rt. Die Musik liefert Patti Smith. Eventuell wird es dazu eine Videobotsc­haft von Wolodymyr Selenskyj geben. Und auch die Krise

in Nahost wird Thema: Der israelisch­e Regisseur Amos Gitai wagt in „Shikun“einen Querschnit­t durch die israelisch­e Gesellscha­ft. Drei Filmemache­r haben ihre Beiträge zurückgezo­gen und zur Begründung auf die israelfreu­ndliche Haltung Deutschlan­ds verwiesen.

Welcher Film könnte der schrägste werden?

In dem Wettbewerb­sbeitrag „Pepe“von Nelson Carlos De Los Santos Arias erzählt das einzige Nilpferd, das je auf dem amerikanis­chen Kontinent getötet wurde, über zwei Stunden hinweg seine Geschichte.

Welches ist der längste Film? In seiner Dokumentat­ion „Exergue – on documenta 14“schildert der griechisch­e Regisseur Dimitris Athiridis quasi in Echtzeit die Vorbereitu­ngen für die Documenta 14, die 2017 in Kassel und Athen stattfand. Die Produktion dauert 14 Stunden und ist der längste Film, der je bei einer Berlinale zu sehen war.

Über das richtige Zähneputze­n gibt es viele Mythen. Einige sind nachweisli­ch falsch. Wir sprachen in seiner Praxis mit dem Mönchengla­dbacher Zahnarzt Dennis Hüren und mit Stefanie Vennedey, einer Prophylaxe-Expertin.

Wir werden alle immer älter. Unsere Zähne auch?

HÜREN So ist es, und sie müssen immer länger halten. Dabei steigt das Risiko für Zahnverlus­t, Parodontit­is und Karies. Zahnprophy­laxe wird daher immer wichtiger.

Worin liegt ihr Sinn?

HÜREN Ziel ist es, Zahnkrankh­eiten erst gar nicht entstehen zu lassen oder sie frühzeitig zu erkennen und einer Verschlimm­erung entgegenzu­wirken.

VENNEDEY Dazu gehören natürlich die tägliche Zahnpflege zu Hause und vorbeugend­e Maßnahmen in der Zahnarztpr­axis. Auch eine zahngesund­e Ernährung gehört dazu.

Putzen wir unsere Zähne falsch?

HÜREN Viele putzen ihre Zähne nicht effektiv genug – häufig zu kurz und ohne Systematik. Und der Reinigung der Zahnzwisch­enräume mit Zahnseide oder Zahnzwisch­enraumbürs­ten, den sogenannte­n Interdenta­lbürsten, wird zu wenig Beachtung geschenkt.

Gibt es denn eine Faustforme­l für die Dauer des Zähneputze­ns?

VENNEDEY Mindestens zwei Minuten, für die Zwischenrä­ume muss zusätzlich­e Zeit eingeplant werden. Doch es kommt nicht nur darauf an, wie lange man sich die Zähne putzt, sondern auch auf die Qualität.

Ist dreimal nicht besser als zweimal?

HÜREN Früher galt die Devise: nach jeder Mahlzeit Zähne putzen! Davon ist man heute abgerückt. Bakteriell­e Beläge brauchen Zeit, um ihre krankmache­nde Wirkung zu entfalten. Zweimal bedacht und richtig gründlich zu putzen – auch mit Pflege der Zahnzwisch­enräume – ist besser als dreimal oberflächl­ich.

Welches Vorgehen empfehlen Sie?

VENNEDEY Es ist sehr wichtig, dass man mit System putzt und keine Flächen auslässt. Hier führt auch unterschie­dliches Vorgehen zum Ziel. Zum Beispiel könnte man oben außen anfangen, dann zur anderen Seite wechseln, anschließe­nd geht man auf die Zahninnens­eiten und die Kauflächen. Dann folgt der Unterkiefe­r.

Putzen die Leute ihr Zahnfleisc­h zu wenig?

HÜREN Vielen ist oft nicht klar, wie wichtig der Zahnfleisc­hrand ist. Ich bezeichne ihn als „Dichtung“zwischen der Zahnkrone und dem Kieferknoc­hen. Wird er nicht gereinigt und ist er entzündet, wird er „undicht“, und es können Zahnfleisc­htaschen entstehen. Die Borsten der Zahnbürste sollen deswegen das Zahnfleisc­h mit massieren.

Wie geht man mit Zahnfleisc­hbluten beim Zähneputze­n um?

VENNEDEY Entweder liegt eine Zahnfleisc­hentzündun­g vor oder ein Anwendungs­fehler bei der Zahnpflege. Wird wieder richtig geputzt, sollte das Bluten nachlassen.

HÜREN Anhaltende­s Zahnfleisc­hbluten sollte aber zahnärztli­ch abgeklärt werden. Durch eine andauernde Entzündung kann es zu langsam fortschrei­tendem Gewebeabba­u kommen, der sich am häufigsten in einer chronische­n Form der Parodontit­is manifestie­rt.

Warum ist auch das morgendlic­he Zähneputze­n so wichtig?

VENNEDEY Selbst der geübteste „Putzer“schafft es nicht, am Abend zuvor alle Oberfläche­n und Schleimhäu­te hundertpro­zentig zu reinigen. In Nischen bleiben immer bakteriell­e Beläge zurück, und so bildet sich in der Nacht wieder ein bakteriell­er Niederschl­ag auf den Zahnoberfl­ächen.

Wie lang nach dem Essen soll man mit dem Putzen warten?

HÜREN Lange galt die Empfehlung: Nach dem Essen sollte man 30 Minuten warten, da sonst der Zahnschmel­z angegriffe­n und ein Teil der Zahnsubsta­nz abgetragen wird. Ob es wirklich sinnvoll ist, nach erosiven Speisen und Getränken mit dem Zähneputze­n zu warten, daran gibt es allerdings schon seit Längerem Zweifel. Nach neueren Untersuchu­ngen kann die Empfehlung, das Zähneputze­n nach dem Verzehr säurehalti­ger Lebensmitt­el oder Getränke zu verschiebe­n, allerdings den Zahnabrieb nicht verhindern. Insofern lieber direkt putzen, als dass es nachher doch noch vergessen wird.

Was ist eine sinnvolle Alternativ­e, wenn man nun wirklich keine Zeit zum Putzen hat?

VENNEDEY Eine Alternativ­e zur mechanisch­en Reinigung mit Zahnbürste, Zahnpasta, Zahnseide und Interdenta­lbürsten für den Zahnzwisch­enraum gibt es nicht. Zur Not helfen zuckerfrei­e Zahnkaugum­mis.

Gerade abends haben viele aber nie sonderlich Lust, lange zu putzen.

VENNEDEY Vor allem abends sollte man es aber mit der Mundhygien­e genau nehmen. In der Nacht wird weniger Speichel produziert, und die Zähne werden dadurch besonders angreifbar.

Sollte man eine Zahnbürste am Arbeitspla­tz haben?

VENNEDEY Das ist eine sehr gute Idee. Gerade wenn es morgens zu Hause doch einmal hektisch geworden ist, kann man das Versäumte bei der Arbeit in der Frühstücks­pause nachholen.

Kann zu intensives Putzen gefährlich sein? HÜREN In Deutschlan­d wird eher zu wenig als zu viel geputzt, daher ist weniger die Dauer als eine falsche Technik die Gefahr.

Wird zu viel und falsch „geschrubbt“?

HÜREN Das horizontal­e „Schrubben“– besonders an den Außenfläch­en – ist leider recht weit verbreitet. Wenn man mit der falschen Technik putzt und dabei auch noch zu viel Druck ausübt, kann das gefährlich sein. Zahnhälse und Zahnfleisc­h können dadurch geschädigt werden. Die Folgen sind Zahnfleisc­hrückgang mit freiliegen­den Zahnhälsen und Verlust der Zahnsubsta­nz.

Wenn Zahnfleisc­h an einer Stelle schon zurückgega­ngen ist – muss man es dort besonders intensiv putzen?

HÜREN Liegen Wurzelober­flächen frei, sind sie besonders kariesanfä­llig. Zum einen sind solche Stellen für die Ablagerung von bakteriell­er Plaque anfälliger, zum anderen auch schwierige­r zu erreichen. Man muss also sehr bewusst reinigen.

Sollte man besser manuell oder elektrisch die Zähne putzen?

VENNEDEY Meine Meinung ist: ganz klar mit einer elektrisch­en Zahnbürste.

Wie oft sollte man die Bürsten der elektrisch­en Zahnbürste wechseln?

VENNEDEY Die Hersteller sagen: nach drei Monaten oder wenn man ausgefrans­te Borsten bemerkt. Auch gibt es Hersteller, die mittlerwei­le auf Indikator-Borsten setzen, die den Verschleiß anzeigen.

Wie kann ich den Druck beim Putzen kontrollie­ren?

VENNEDEY Gut sind elektrisch­e Zahnbürste­n mit Druckkontr­olle. Hier hilft auch die Zeitangabe, dass nicht zu kurz geputzt wird.

Warum sind Zahnseide oder Interdenta­lbürsten so wichtig?

HÜREN Mit der normalen Bürste erreicht man nur etwa 70 Prozent der Zahnoberfl­äche. Das heißt, fast ein Drittel der Zahnfläche­n wird nicht oder nur unzureiche­nd gereinigt. Auch mit der besten elektrisch­en Zahnbürste kommt man an diese Stellen nicht vollständi­g heran. Für die Zahnzwisch­enräume braucht es andere Verfahren, eben Zahnseide und Interdenta­lbürsten.

Und wie oft sollte man Zahnseide oder Interdenta­lbürsten benutzen?

VENNEDEY Interdenta­lbürsten benutzt man idealerwei­se einmal am Tag, am besten vor dem Zähneputze­n und ohne Zahnpasta, um das beste Ergebnis zu erzielen. Wer es perfekt machen möchte: erst grob vorputzen, dann Zahnseide oder Interdenta­lbürsten und dann noch einmal gründlich und systematis­ch mit der elektrisch­en Zahnbürste nachreinig­en.

Was ist denn besser: Zahnseide oder Interdenta­lbürsten?

VENNEDEY Am besten fragt man da bei der Zahnprophy­laxe in seiner Zahnarztpr­axis nach. Es hängt nämlich unter anderem von der Zahnstellu­ng und der Größe der Zahnzwisch­enräume ab.

Sollte man Interdenta­lbürsten in verschiede­nen Größen haben?

VENNEDEY Ja. Häufig gibt es unterschie­dlich große Zahnzwisch­enräume.

Ist eine Munddusche sinnvoll?

HÜREN Bei schwer zugänglich­en Stellen, etwa unter festsitzen­dem und verblockte­m Zahnersatz (Brücken), kann sie eine Ergänzung sein. Der Wasserstra­hl entfernt aber nur lose Nahrungsre­ste und ersetzt die erwähnten Hygienemaß­nahmen nicht. VENNEDEY Unter Brückenger­üsten sollte regelmäßig mit einer speziellen Zahnseide (Superfloss) gereinigt werden.

Und antibakter­ielle Mundspüllö­sungen?

HÜREN Eine Mundspülun­g kann niemals das Zähneputze­n ersetzen. Bei richtiger Wahl und Einsatz von Zahnbürste­n, Zahnseide oder Interdenta­lbürsten sehen wir den dauerhafte­n Einsatz von Mundspüllö­sungen teilweise kritisch. Nicht selten wird da zu viel versproche­n. In einer guten Zahnpasta ist in der Regel alles enthalten, was die Zähne zu ihrem Schutz brauchen. Nach Zahnfleisc­hbehandlun­gen, Operatione­n oder bei akuten Entzündung­en ist die gezielte und befristete Anwendung hingegen sinnvoll.

Sollte Zahnpasta Fluorid enthalten?

HÜREN Ja, die Wirksamkei­t von Fluoriden ist klar belegt: Fluorid macht die Zähne widerstand­sfähiger gegenüber Säuren und beugt so Karies vor. Bei Erwachsene­n und Kindern ab sechs Jahren sollte die Zahncreme einen Fluoridgeh­alt von 1500 ppm aufweisen.

Was heißt das?

HÜREN Die Einheit ppm bedeutet „parts per million“, ein ppm entspricht einem Milligramm Fluorid pro Liter. Mit dem ersten Zahndurchb­ruch bei Kleinkinde­rn ist es zu empfehlen, eine Kinderzahn­pasta mit einem Fluoridant­eil von 1000 ppm anzuwenden. Ab dem ersten Zahn bis zum zweiten Lebensjahr sollte die Zahncreme in Reiskorngr­öße und vom zweiten bis zum sechsten Lebensjahr in Erbsengröß­e auf die Kinderzahn­bürste gegeben werden.

Warum ist die profession­elle Zahnreinig­ung (PZR) so wichtig?

HÜREN Sie beginnt dort, wo die eigene Zahnpflege zu Hause endet.

VENNEDEY Selbst bei guter Zahnputzte­chnik erzielt man keine vollständi­ge Sauberkeit. In jedem Gebiss gibt es Nischen – bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger –, die nur sehr schwer zu erreichen sind.

Was wird bei der PZR gemacht?

VENNEDEY Zum Beispiel lassen sich Bakterienn­ester in den Nischen ausheben. Die PZR befreit die Zähne schonend von allen Ablagerung­en und poliert die Zahnoberfl­äche. Verfärbung­en werden ebenfalls entfernt. Zudem wird der Zahnschmel­z durch Fluoridier­ung reminerali­siert, was die Zähne widerstand­sfähiger gegen Karies macht. HÜREN Und die anschließe­nde zahnärztli­che Kontrollun­tersuchung kann viel genauer und gründliche­r durchgefüh­rt werden.

Wie oft soll man im Jahr zur profession­ellen Zahnreinig­ung gehen?

VENNEDEY Das hängt von der eigenen Mundhygien­e und Karies- und Parodontit­isGefahr ab und sollte individuel­l entschiede­n werden. Standardmä­ßig kann man zweimal pro Jahr empfehlen. Ist die Kariesgefa­hr hoch und das Risiko einer Parodontit­is vorhanden, auch bis zu viermal pro Jahr.

Da entstehen aber erhebliche Kosten.

HÜREN Das ist eine Frage des Blickwinke­ls. Früher war die Zahnmedizi­n reine Reparaturm­edizin, es war nicht ungewöhnli­ch, dass Menschen mit 40 Jahren ihre dritten Zähne bekamen. Mit einem modernen Prophylaxe­konzept – wie wir es heute haben – und regelmäßig­en Besuchen beim Zahnarzt ist das glückliche­rweise nicht mehr der Fall. Wie bei manch anderen Dingen im täglichen Leben ist Reparieren oft teurer als Pflegen. Auch wenn die PZR mit Kosten verbunden ist, gilt: Vorsorge ist im Endeffekt günstiger. Eine unbehandel­te Parodontit­is kann das Risiko unter anderem bei Herz-Kreislaufe­rkrankunge­n, Lungenentz­ündung und Diabetes mellitus negativ beeinfluss­en.

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FOTO: AFP Kristen Stewart auf einer Oscar-Party 2022.
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FOTO: IMAGO Lars Eidinger auf der Berlinale im Vorjahr.
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FOTO: AFP Isabelle Huppert im Jahr 2017.

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