Bunte Galasitzung bei Hei on Klei
Die eigenen Tanzgarden sorgten in Gerichhausen für beste Stimmung. Mit Hätzblatt, So!Lala und HaPe Jonen standen auch lokale Karnevalsgrößen auf der Bühne im Festzelt.
Ein Wegweiser in Pfeilform mit der Aufschrift „Hei on Klei Gerichhausen“zeigt in Richtung der Straße Zum Ottenhof. Doch dass in etwa 100 Metern Fußweg ein karnevalistischer Abend stattfinden muss, ließ sich anhand der nach außen dringenden Stimmung bereits auf dem Weg Richtung Festzelt erkennen. Die beliebte Galasitzung der Dorfgemeinschaft Hei on Klei zog am Tulpensonntag über 350 Besucherinnen und Besucher in das Festzelt Zum Ottenhof. Gemeinsam feierte man den krönenden Sessionsabschluss des Gerichhausener Karnevalswochenendes.
Auf der Bühne standen die eigene Jugendgarde, die Juniorengarde, die Gerichhausener Tanzmariechen Luna, Ramona, Alessia und Lotta und die Garde des TC SchwarzGrün Gerichhausen. Der Vereinsvorsitzende Michael Nöthlichs betonte: „Bei uns tanzen 70 Mädels und zwei Jungs, das ist natürlich etwas, worauf wir stolz sind.“Ein Vergleichswert: Im Wegberger Stadtteil Gerichhausen wohnen rund 400 Menschen.
Für die musikalische Abendunterhaltung standen verschiedene lokale Karnevalsgrößen auf der Bühne: Die Band So!Lala aus dem benachbarten Klinkum brachte mit kölschen Klassikern und Karnevalshits die Stimmung im Festzelt zum Kochen – Zugaberufe inklusive. Zudem stand der Solokünstler HaPe Jonen auf der Bühne und begeisterte das Publikum mit bekannten Hits zum Mitsingen. Mitreißen konnte
die Besucherinnen und Besucher auch die Band RandgeBeat mit ihrem einzigartigen Stil, der Rockelemente mit kölscher Mundart verbindet.
Stephan Rodefeld stand gleich zweimal auf der großen Festzeltbühne – als charmanter, temperamentvoller Familienliebhaber Luigi und als Ewald, der die Zuschauer
weniger durch Charme, als vielmehr mit seinem etwas knapp geratenen blauen Trainingsanzug verzaubern konnte. Mit im Gepäck hatte er sein Alphorn, denn die Gerichhausener Karnevalssitzung hielt er fälschlicherweise für ein „Alphorntreffen“. Und Neuigkeiten zum hölzernen Blasinstrument hatte er dazu auch noch im Gepäck:
Das Alphorn komme nicht, wie die meisten Menschen wohl vermuten, aus dem Süden Deutschlands, sondern vielmehr aus der entgegengesetzten Himmelsrichtung. Ob er das Publikum von seiner These wirklich überzeugen konnte, blieb auch nach Auftrittsende fraglich.
Ein ganz besonderes Highlight am Abend war der Gastbesuch des
Karnevalvereins Blau-Gelb Sieberath, der mit einer großen Delegation mitsamt Tanzmariechen extra aus der Eifel angereist war, um die Freunde aus dem kleinen Wegberger Stadtteil zu besuchen. Die enge Beziehung zu dem Sieberather Karnevalsverein habe eine lange Tradition, die durch familiäre Beziehungen zwischen den
beiden Gruppierungen zustande gekommen sei, erklärte Michael Nöthlichs.
Mit von der Partie war außerdem die Band Hätzblatt aus Erkelenz, die mitunter zu den lokalen Größen des Karnevals zählt und Stimmungsgarant während der jecken „fünften Jahreszeit“ist.
Zum krönenden Abschluss der erfolgreichen Karnevalssession wurde es emotional – zum Sitzungsfinale standen noch einmal alle anwesenden Akteure der Dorfgemeinschaft zusammen mit dem Elferrat auf der Bühne, um gemeinsam zu singen. Michael Nöthlichs betonte: „Für uns als Verein ist die Galasitzung noch einmal das Highlight am Ende der Session. Unser Leitspruch ist ,Mehr als nur Karneval‘. Wir haben das ganze Jahr über ein Programm, das macht uns als Dorfgemeinschaft besonders.“
Neben Karnevalsveranstaltungen organisiert die Dorfgemeinschaft „Hei on Klei“jedes Jahr ein Sommerfest, einen Seniorennachmittag in der Vorweihnachtszeit und einen St. Martinszug. Im Mai wird gemeinsam im Ortszentrum der Maibaum gesetzt und die verschiedenen Dorfgruppierungen, wie die „Gerkeser Mädsches“oder die „Grünen Waffenröcke“haben für Interessierte aller Altersklassen etwas zu bieten – in Gerichhausen gilt eben: die Dorfgemeinschaft Hei on Klei ist „mehr als nur Karneval“.