So war das närrische Treiben in Hückelhoven
Bei bestem Wetter waren zahlreiche Karnevalisten gekommen, die die Rosenmontagszüge in Hückelhoven und Hilfarth besuchten.
Der Rosenmontag ist der Tag der Züge Hückelhoven und Hilfarth, insgesamt drei – der in Hückelhoven ab 11.11 Uhr, der in Hilfarth ab 14.11 Uhr und dazwischen der Zug der Jecken, die von Hückelhoven nach Hilfarth ziehen. Sowohl zahlreiche Teilnehmer wie auch noch mehr Karnevalsfreunde, die in beiden Stadtteilen an den Straßenrändern auf Wurfmaterialien und Getränke warten.
Turmhoch schoben sich die Wagen durch die Innenstadt, turmhoch die Boxen mit den Karnevalshits der jüngsten Sessionen, turmhoch die Bauern-Traktoren als Zug-Kräfte der Narren-Demonstration in der Hückelhovener Innenstadt: Seit genau 40 Jahren der Rosenmontagszug der ebenso lange bestehenden örtlichen Karnevalsgesellschaft HKG als Ausrichter, gute Laune bei vorfrühlingshaften Bedingungen. Das zeigte sich auch an den Besuchern, die wiederum in großer Zahl die Straßen säumten von Alt-Hückelhoven bis in die Bergmanns-Siedlung und zurück in die Mitte in der Dr.-Ruben-Straße, wo der Zug an der Aula zur AfterZoch-Party mündete.
Die Zug-Leiter Herbert Bonczjk und Lars Pierich steuerten die 18 Großwagen und die zahlreichen Fuß-Gruppen durch die MenschenGruppen an den Rändern, wobei eine gewisse Verlagerung vom offenen und breiten Markt als Wendepunkt der Strecke in die Haagstraße hinein erneut festzustellen war, deren schmale Fahrbahn lässt noch mehr Stimmung in den dicht gedrängten Reihen aufkommen.
Die „Crew of Madness“mit ihrem
riesigen Truck zählte allein eine halbe Hundertschaft der gut 1000 Teilnehmer vor, hinter und auf den Wagen, gezogen von Traktoren mit übermannshohen Reifen, übermannshohen Generatoren und Batterien, die den Saft lieferten für die jecken Rhythmen, die den Narren über die Ohren in die Beine fuhren. Stimmung bis über beide Ohren, süße Bienchen, goldene Cheerleaders, Robin Hoods im Freundeskreis – das Engagement in Sachen Wagenbau und Kostümierung hält trotz immer engerer Behörden-Auflagen an.
Vorgeglüht geht’s dann in Hilfarth gleich weiter, wo der Zug traditionell auf die Hückelhovener wartet, darum eine halbe Stunde später startet. Zum Endspurt wird dann da groß ausgeholt, knapp 30 große Wagen, zahlreiche Fußgruppen aller Motive wälzen sich als närrischer Lindwurm durch die Breitestraße, immer wieder stoppend zur Bespaßung der Bürgersteig-Narren. Die „Trötemänn“als Veranstalter-Abteilung des Instrumentalvereins blickten auf bereits 75 Jahre örtlicher Rosenmontagszüge (seit 1949) zurück. Am Montag waren die Trötemänn auch wieder mit Trommel- und Blasmusik live dabei, die Boxen von den Wagen
sicher eine Idee lauter als 1949, damals wurde allerdings ein heute wohl nicht mehr erlaubter Zug-Teilnehmer mitgeführt – ein lebendes Ferkel, das allerdings nicht selbst laufen musste, im Bollerwagen gefahren wurde.
Bollerwagen waren auch dieses Mal wieder dabei – seit Jahrzehnten als Transportmittel für per Alkohol wärmende Getränke. Schließlich fällt Karneval ja in die kalte Jahreszeit – und auf vielen der Wagen waren Plakat-Hinweise auf die Hückelhovener Alternativ-Narretei für wärmere Tage: „Jeck in de City“am 22. Juni.