Gladbach marschiert in Richtung 1. Bundesliga
Im Topspiel gegen Schwarz-Weiss Köln strahlt der Gladbacher HTC erneut die Souveränität eines Spitzenteams aus und gewinnt verdient mit 3:1. Der Aufstieg in die 1. Bundesliga in der Halle ist fast geschafft, ein Punkt aus den verbleibenden beiden Partien
Durch einen 3:1-Erfolg am Sonntagabend zu Hause im Spitzenspiel gegen Schwarz-Weiss Köln können die Gladbacher Hockeyherren in der Halle fast für die 1. Bundesliga planen. Nach dem zweiten Sieg im zweiten Spitzenspiel in Serie fehlt dem GHTC zum rechnerisch sicheren Aufstieg noch ein Punkt aus den verbleibenden zwei Partien.
Vor stimmungsvoller Halle wurde im Vorfeld die männliche U18 des GHTC für den Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft geehrt. Das Topspiel wurde von Schiedsrichterlegende Christian Blasch geleitet, der neben rund 650 nationalen Spielen auch 190 internationale Partien geleitet hat – darunter das Olympiafinale 2016. Er hatte die Partie sicher im Griff.
Beiden Teams war die Bedeutung des Spiels anzumerken und es entwickelte sich von Beginn an eine taktisch geprägte Partie. Köln versuchte die Gladbacher Defensive unter Druck zu setzten, diese ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen und fand gute Lösungen. Auch wenn Gladbach nach und nach besser in den gegnerischen Kreis kam, waren hochkarätige Torabschlüsse im ersten Viertel eher Mangelware.
Nach der ersten Pause zeigten dann die Torhüter auf beiden Seiten, dass sie nicht so leicht zu überwinden sind. Zum Ende einer ausgeglichenen, aber höhepunktarmen ersten Halbzeit erarbeitete sich das Heimteam des Trainerduos André Schiefer und Nils Helbig die erste Strafecke: David Ascenco Franco, der unter der Woche noch angeschlagen war, verwandelte diese knallhart per Direktabnahme zum 1:0 (27.). Kurz darauf wurde seine nächste Strafecke erfolgreich geblockt, sodass es mit dem 1:0-Vorsprung in die Halbzeitpause ging.
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie etwas mehr an Tempo auf, doch die Kölner benötigten gegen eine sehr kompakt stehende Gladbacher Defensive weiterhin viel Geduld für einen Torabschluss. Auf der anderen Seite setzte sich David Ascenso Franco clever gegen gleich zwei Abwehrspieler durch und besaß dann noch das Auge, um zu Landsmann Rodrigo Castro querzulegen – dieser traf ins leere Tor zum 2:0 (36.). Die Gäste aus Köln ließen sich von diesem Gegentreffer allerdings nicht aus dem Konzept bringen, Kai Aichinger verwandelte nur wenige Minuten später eine Strafecke oben links zum 1:2-Anschlusstreffer (40.).
Gladbach wurde in der Offensive daraufhin wieder stärker und testete ein ums andere Mal die Standfestigkeit des gegnerischen Torhüters, der unter anderem gegen Max Silanoglu stark parierte. Im letzten Spielabschnitte erhielt Köln früh eine Grüne
Karte und Tobias Braun nutzte die so entstandenen Räume clever aus, indem er aus halblinker Position ins kurze Eck zum 3:1 traf. Gladbach hatte im darauffolgenden Spielzug per Strafecke die größte Chance auf das 4:1, doch der Schuss wurde auf der Linie von einem Feldspieler pariert.
In dieser engen Schlussphase schwächte Köln sich durch eine Unsportlichkeit und die daraus resultierende Gelbe Karte selbst, Gladbach erarbeitete sich wiederum weitere teils hochkarätige Chancen, konnte diese aber nicht verwerten. Fünf Minuten vor dem Ende nahm Köln, das zuvor eine Strafecke vergeben hatten, den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Platz. Die Hausherren blieben allerdings auch in dieser Situation gegen recht unkreative Kölner kompakt und sicherten sich so den Sieg.
„Wir wussten, dass es nicht einfach werden würde und haben eine starke Defensivleistung gezeigt. Köln musste viel Aufwand betreiben, um zu Chancen zu kommen. Am Ende haben wir es auch gegen sechs Mann routiniert verteidigt, nach vorne hatten jetzt nicht alle ihren besten Tag. Jetzt wollen wir noch den verbleibenden Punkt für den endgültigen Aufstieg holen,“sagte André Schiefer. „Es war das erwartet enge
Spiel. Auch wenn uns jetzt ein weiterer Punkt reicht, wollen wir natürlich auch die verbleibenden beiden Partien gewinnen und ungeschlagen bleiben,“ergänzte Nils Helbig.
In der Theorie hätte der GHTC bereits an diesem Spieltag der Aufstieg fix machen können, dafür hätte DSD Düssseldorf am Samstag allerdings nicht gegen HC Essen gewinnen dürfen – doch Düsseldorf gewann mit 14:2. In den beiden verbleibenden Spielen trifft der GHTC am kommenden Samstag auswärts erst auf den Bonner THV, am Sonntag folgt der Abschluss bei Club Raffelberg.