Neue Hoffnung für Café Hoffmann
Beinahe hatte sich Klaus Hoffmann damit abgefunden, dass das Café Hoffmann in der Wegberger Innenstadt für immer geschlossen bleibt. Jetzt wird das Lokal zum Wahlkampf-Thema.
Seit fast drei Jahren ist das Café Hoffmann in der Wegberger Innenstadt geschlossen. Was viele vielleicht nicht verfolgt haben: Das gesamte Inventar und Mobiliar stehen noch in dem Lokal an der Hauptstraße. Sogar die Geräte sind regelmäßig gewartet worden. Ein Zeichen dafür, dass Inhaber Klaus Hoffmann, der gemeinsam mit seiner Schwester unverändert die Standorte in Wildenrath, Gerderath und Schwanenberg betreibt, nie so ganz mit dem Innenstadt-Café abgeschlossen hat. „Wenn die Stadtverwaltung zu Verstand kommt, eröffnen wir das Café sofort wieder“, sagt der Bäckermeister.
Warum hatte er es überhaupt geschlossen? Hoffmanns Anlieferungszeiten waren damals offensichtlich nicht mit den Sperrzeiten der Fußgängerzone in Einklang zu bringen. Zur Erinnerung: Als „massive Einschränkungen seitens der Stadtverwaltung“ordnete das Bäckermeister Klaus Hoffmann schon im März 2021 auf Facebook ein, die ihn zu der Entscheidung gezwungen habe, das Andenken seiner Mutter, das zuvor 27 Jahre lang eine Institution und beliebter Treffpunkt der Bürgerinnen und Bürger war, zu schließen.
Diese Entscheidung sei alles andere als leicht gewesen, aber notwendig. „Da wir auch samstags und sonntags geöffnet hatten, mussten wir auch an diesen Tagen mit Waren beliefert werden beziehungsweise uns selbst mit unseren Waren beliefern können“, sagt Klaus Hoffmann. Die Wegberger Fußgängerzone aber ist, wie es in Innenstädten üblich ist, für den Autoverkehr gesperrt. Um sie zu befahren, brauchen Lieferanten eine Ausnahmegenehmigung – die die Hoffmanns zwar erhalten hatten, aber zum Wohle ihres Cafés flexibler agieren mussten, als es zulässig gewesen wäre.
Nun gebe es, nicht zuletzt durch den Bürgermeisterwahlkampf, neue Hoffnung für Hoffmann. Dass mit Christian Pape bereits im Mai vergangenen Jahres einer der Bürgermeisterkandidaten auf ihn zugekommen sei und ihm ein offenes Ohr geschenkt habe, schätze Hoffmann sehr. „Wir wollen nicht mehr als eine Gleichbehandlung der in der Innenstadt ansässigen
Unternehmen.“Dabei betont Klaus Hoffmann jedoch, dass es ihm nicht darum ginge, welcher Kandidat letztlich Bürgermeister werde, denn auch mit Marcus Johnen habe er ein Gespräch geführt. „In erster Linie hängt meine Entscheidung natürlich von den Rahmenbedingungen ab, auf die ein Bürgermeister Einfluss hat. Aber zudem auch von der Machbarkeitsstudie, die die Innung durchführt.“
Die beiden Bürgermeisterkandidaten Christian Pape und Marcus Johnen sehen die Belebung der Wegberger Innenstadt als wichtige Aufgabe des künftigen Bürgermeisters – auch wenn kritische Zungen die Frage stellen, warum die CDU in den vergangenen Jahren zum Beispiel nicht den Weg für Café Hoffmann
zu ebnen versucht hat. Pape hatte bereits im Mai vergangenen Jahres Bäckermeister Hoffmann besucht, um zu erfahren, was nötig ist, um das Café wieder zu eröffnen und erste Pläne zu schmieden.
Auch Marcus Johnen hat die Hoffmanns vor Kurzem besucht. „Die Innenstadt weiterzuentwickeln, sehe ich als eine wichtige Aufgabe der Verwaltung“, sagt er. Klaus Hoffmann habe signalisiert, es sei ihm ebenso eine Herzensangelegenheit, die Innenstadt zu beleben. „Wir unterstützen die Unternehmen und freuen uns, wenn eine Institution wie das Café Hoffmann wieder eröffnet“, sagt Marcus Johnen. Auch Sascha Jetten, CDU-Ratsherr für Wildenrath, stimmt dem zu: „Als Café Hoffmann damals geschlossen
hat, habe ich Klaus Hoffmann meine Unterstützung angeboten. Aber er wollte sich selbst mit der Verwaltung auseinandersetzen. Ich habe im Januar mit ihm gesprochen. Eine Wiedereröffnung wäre für ihn und für Wegberg ein großer Gewinn.“
In seinem Wahlprogramm erklärt Christian Pape die Unternehmensakquise zur Chefsache für den Fall, dass er die Bürgermeisterwahl am 18. Februar gewinnt. „Wir werden grundsätzlich unternehmerfreundlich agieren“, sagt er. „Derzeit führe ich auch schon Gespräche mit Ausstellern für den Wochenmarkt an den Freitagen, der für Café Hoffmann auch wichtig wäre. Das Café könnte das erste visuelle Zeichen sein, dass ich etwas in der Stadt bewege.“