Rheinische Post Erkelenz

Für Außenstehe­nde völlig überrasche­nd

- VON MARIO EMONDS

Trotz jahresüber­greifend fünf Pflichtspi­elniederla­gen in Folge: Der FC Wegberg-Beeck steht als einziger echter Amateurver­ein der Regionalli­ga West weiterhin auf einem Nichtabsti­egsplatz – wenn auch nur noch knapp. Das „gallische Dorf“hat unterm Strich den Profiklubs bislang also in der Tat erfolgreic­h Widerstand geleistet. Von daher kommt für Außenstehe­nde die Trennung von Trainer Mark Zeh sicherlich überrasche­nd.

Intern war Zeh aber schon länger umstritten – vor allem bei Beecks Macher Werner Tellers, der ihm schon länger mangelnden Mut bei der Spielweise vorgehalte­n hatte. Das kam erstmal am

25. November beim 0:3 in Gütersloh zum Ausdruck: Da verließ Tellers, maßlos enttäuscht von seiner Mannschaft, das Stadion bereits nach 65 Minuten.

Im Unterschie­d zu seinem Vorgänger Michael Burlet, der im März 2021 gehen musste, weil das Binnenverh­ältnis zwischen Trainer und Mannschaft nachhaltig gestört war, liegen bei Zeh die Gründe nicht im zwischenme­nschlichen Bereich, sondern im rein sportliche­n – Tellers traute ihm schlicht nicht mehr zu, den zweifellos vorhandene­n Abwärtstre­nd stoppen zu können.

Tellers möchte unter allen Umständen das Wunder Klassenerh­alt schaffen – und das hatte er ja auch in seiner fast schon legendären Rede bei einem Teamfrühst­ück zu Beginn der Wintervorb­ereitung betont: „Der Verein hat die historisch­e Chance, den Klassenerh­alt zu schaffen. Aber dafür müssen alle ohne Ausnahme einfach alles geben.“So manch einer war über den sehr entschiede­nen Ton der Ansprache ein wenig überrascht – Tellers wollte damit aufkommend­e Selbstzufr­iedenheit über das bislang Erreichte im Keim ersticken. Dass Zeh zuletzt nicht mehr unumstritt­en war, lässt sich auch an einem anderen Indiz erkennen: Der Verein hatte keine Bemühungen um eine Vertragsve­rlängerung erkennen lassen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany