Jugendlicher stiehlt Feuerwehrauto
Ein 15-Jähriger ist an Karneval in das Gerätehaus der Feuerwehr in Geilenkirchen eingebrochen. Mit einer gestohlenen Uniform feierte er dann Karneval, zudem baute er mit einem Feuerwehrwagen einen Unfall.
Ein 15-Jähriger hat es im Kreis Heinsberg mit seinem Traum eines Feuerwehrkostüms zu Karneval wohl etwas zu genau genommen. Wie die Polizei mitteilte, ist der Jugendliche zwischen Freitag und Montag in ein Gerätehaus der Feuerwehr Geilenkirchen am Theodor-Heuss-Ring eingebrochen. Dort soll er nach ersten Erkenntnissen der Polizei eine FeuerwehrUniform gestohlen haben, mit der er anschließend auch am Straßenkarneval im Kreis Heinsberg teilgenommen hat.
Der 15-Jährige lebt demnach in einer Wohngruppe in Kall (Eifel), das knapp 112 Kilometer von Geilenkirchen entfernt liegt. Mit der gestohlenen Feuerwehr-Uniform soll er auch in seine Wohngruppe zurückgekehrt sein. Den Erziehern fiel das sofort auf, sie riefen prompt die Geilenkirchener Feuerwehr an, um den Vorfall zu klären.
Der Diebstahl war aber wohl nicht das einzige, das der 15-Jährige sich bei seinem Einbruch zu Schulden kommen lassen hat. Denn am
Montag, in Vorbereitung auf einen Einsatz, fiel der Feuerwehr auf, dass es am Gerätehaus einen Unfall gegeben haben muss. Jemand war mit dem Feuerwehrfahrzeug offenbar rückwärts gegen die Fassade gefahren. Dass der 15-Jährige ebenfalls für diese Tat verantwortlich ist, liegt zwar nahe, muss von den Ermittlern aber noch abschließend geklärt werden. „Ob der Jugendliche dafür auch in Frage kommt, oder ob der Unfall von jemand anderem begangen wurde, ist nun Gegenstand polizeilicher Ermittlungen“, teilt die Polizei mit.
Frank Büßelberg, Wehrleiter der Feuerwehr in Geilenkirchen, hat einen Vorfall wie diesen bislang noch nicht erlebt. „Das ist schon sehr kurios“, sagt der Wehrleiter. Demnach sei zunächst einmal unklar, wie der 15-Jährige sich überhaupt Zugang zum Gebäude verschaffen konnte. Einbruchsspuren habe man zumindest bis jetzt noch nicht feststellen können. „Wir sind eine Freiwillige Feuerwehr, demnach ist das Gebäude in der Regel auch nicht besetzt, wenn nicht gerade jemand dort Arbeiten ausführt“, sagt Büßelberg.
Dass die Uniform fehlt, sei den Wehrleuten zunächst gar nicht aufgefallen, weil jeder in der Regel seine persönliche Einsatzkleidung trägt. „Die gestohlene Uniform war Reservebekleidung, und die benutzen wir nur im Ausnahmefall und zählen natürlich auch nicht jeden Tag nach, ob die Garnitur noch da ist.“
Viel mehr als über den Uniformdiebstahl zu karnevalistischen Zwecken ärgert sich die Feuerwehr
allerdings über die Irrfahrt mit ihrem Löschfahrzeug. „Nach jetzigem Stand der Dinge sieht es so aus, als wenn er die Tore geöffnet hat und mit dem Fahrzeug aus der Halle heraus und dann wieder hereingefahren ist“, so Büßelberg. Ob der 15-Jährige anschließend mit dem Feuerwehrauto auch noch durch Geilenkirchen gefahren ist, ist unklar. „Es gibt Hinweise darauf, aber gesehen hat es niemand“, so der Wehrleiter. Fakt ist aber: Beim Rückwärtseinparken hat der Täter erhebliche Schäden am Fahrzeug angerichtet, weil er das Tor nicht getroffen hat. Auch Gegenstände, die in der Halle herumlagen, sind beschädigt worden.
Bei dem Wagen handelt es sich um ein viele Tonnen schweres Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug. „So ein Auto müssen Sie als 15-Jähriger erst mal bewegen können“, sagt der Wehrleiter. Der Jugendliche habe zwar Verbindungen in den Kreis Heinsberg, mit der Geilenkirchener Feuerwehr habe er allerdings nichts zu tun.
Die polizeilichen Ermittlungen dauern an.