Drei Tatverdächtige nach Böllerwurf ermittelt
Fünf Menschen mussten nach einem Explosionsgeräusch zum Ende des Veilchendienstagszugs ins Krankenhaus.
Der Krach muss gewaltig gewesen sein, ohrenbetäubend – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Zahlreiche Menschen, die am 13. Februar im Bereich des Alten Markts/Hindenburgstraße bis dahin friedlich und fröhlich Karneval beim Veilchendienstagszug gefeiert hatten, könnten plötzlich nichts mehr hören. 19 Personen mussten anschließend von Rettungskräften untersucht werden, fünf kamen ins Krankenhaus.
Der letzte Wagen im Veilchendienstagszug war gerade vorübergezogen, als der Böller gezündet wurde. Zeugen, die sich schon auf den Heimweg gemacht hatten, berichten, dass sie sich vor Schreck umdrehten und eine junge Frau mit einem blutenden Bein auf dem Boden haben liegen sehen. Andere hatten
kurz davor einen jungen Mann gesehen, der eine „Wurfbewegung“gemacht haben, soll.
Rettungskräfte waren nach der Detonation schnell zur Stelle. Polizisten
auch: Und sie konnten drei Tatverdächtige ermitteln. Es handelt sich um drei junge Männer im Alter von 22, 19 und 17 Jahren, wie eine Polizeisprecherin unserer Redaktion berichtete. Alle drei waren noch am Dienstag mit zur Wache genommen worden, wo die Personalien aufgenommen wurden.
Die drei Männer wurden zwar von der Polizei entlassen, ihnen drohen jetzt aber Strafanzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.
Wie die Polizeisprecherin sagte, hätten die Zeugenaussagen die Polizei auf die Spur der Tatverdächtigen gebracht. Während des Veilchendienstagszugs war aber auch eine Drohne zur Überwachung eingesetzt worden und die Videobeobachtung am Alten Markt war eingeschaltet. Ob die Kameras auch beim Auffinden der Tatverdächtigen halfen, konnte am Mittwoch nicht bestätigt werden.
In den sozialen Netzwerken war am Dienstag und Mittwoch nicht nur der Knall am Alten Markt ein Thema, Besucher des Veilchendienstagszugs berichteten auch von Böller-Geräuschen in Eicken, an der Bismarck- und an der Aachener Straße. Der Polizei war davon bis Mittwoch nichts bekannt.
Ermittler untersuchen zurzeit die Reste des explodierten Böllers, die am Alten Markt sichergestellt wurden. Das endgültige Ergebnis sei noch nicht da, so die Polizeisprecherin, „aber wir gehen davon aus, dass es sich um einen in Deutschland nicht freiverkäuflichen Böller handelt“.
Die fünf Menschen, die am Veilchendienstagszug ein Knalltrauma erlitten hatten, eine Person hatte dazu noch Schnittverletzungen, haben das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen können, wie die Polizeisprecherin am Mittwoch bestätigte.