Supertramp-Revival in Erkelenz
Kulturmanager Sascha Dücker spielt im März mit seiner Supertramp-Coverband ein Konzert für den guten Zweck in der Stadthalle. Entstanden ist die Gruppe vor knapp 20 Jahren rein zufällig bei einem Pfarrfest.
ERKELENZ Supertramp ist eine der Bands, die eher selten genannt werden, wenn von den größten RockGruppierungen der 70er und 80er Jahre die Rede ist. Und doch dürfte wohl fast jeder dieses „Ach, das Lied kenn‘ ich doch“-Erlebnis haben, wenn ihre Songs im Radio gespielt werden. Was viele Erkelenzer bislang nicht wussten: Der umtriebige Kulturmanager Sascha Dücker ist Sänger einer Coverband mit dem simplen Namen Supertramp Revival Band. Und mit der spielt Dücker am Samstag, 16. März, in der Stadthalle.
„Wir sind eine reine SpaßhabBand“, sagt Dücker über seine Truppe – wobei das der Band eigentlich nicht gerecht wird. Neben Dücker, der die Erkelenzer Kulturszene in den vergangenen drei Jahren deutlich bereichert hat, spielen nämlich weitere Hochkaräter mit, einige von ihnen hat man zuletzt auch schon in Erkelenz hören können. Etwa Keyboarder Markus Schinkel, der als Jazzpianist bei „Jazz on Top“auf dem Dach der Kreissparkasse begeisterte und sich unter anderem schon Deutschlands „Keyboarder of the Year“nennen durfte. Oder Udo Klopke, der mit seiner gleichnamigen Band im vergangenen Jahr bei der Erkelenzer Musiknacht auf dem Burghof spielte und mehrfach den WDR-Rockpreis gewann. Oder Schlagzeuger Wim de Vries, der „Benelux-Drummer of the Year“wurde. Dabei sind auch Sänger und Keyboarder Willem Beus, Bassist Markus Bender und Saxophonist Reto Mandelkow.
Kennengelernt hat sich die siebenköpfige Band bereits vor knapp 20 Jahren auf einem Pfarrfest in Kaarst. „Der dortige Kantor Wolfgang
Weber hat ein Benefiz-Konzert für die erste Photovoltaik-Anlage auf dem Dach veranstaltet und dafür aus ein paar ihm bekannten Musiker eine Band zusammengestellt“, erzählt Dücker. „Wir haben uns gefragt, was wir eigentlich spielen sollen und sind zufällig bei Supertramp gelandet.“
Das Experiment funktionierte wohl so gut, dass die Idee entstand, eine Coverband zu werden. Problematisch war das aber allein schon deshalb, weil Supertramp als Band weiterhin tourte – wenn auch ohne Leadsänger Roger Hodgson und längst nicht mehr so erfolgreich wie in alten Tagen.
Man tourte unter anderem in Frankreich, ansonsten fanden die Auftritte meistens aber nicht öffentlich und mit Eintritt, sondern auf Privatfeiern wohlhabender Menschen statt. Auch auf dem
Lambertusmarkt hat die RevivalBand aber schon gespielt. „Damals hatte ich mit Erkelenz noch gar nicht viel zu tun“, erinnert sich Dücker. Weil es Supertramp mittlerweile nicht mehr gibt, ist es nun auch mit den offiziellen Auftritten einfacher. „Jeder von uns hat viele andere Projekte, aber vielleicht einmal im Monat spielen wir irgendwo ein Konzert“, sagt Sascha Dücker – und zwar nur auf Zuruf, ohne Booker oder große Werbung. Wenn es die Zeit irgendwie erlaubt, treffen sie sich zu ausgesuchten Konzerten, um die Lieblingsmusik ihrer Jugend live zu zelebrieren.
Diesmal ist es in der Erkelenzer Stadthalle soweit, wo Dücker ohnehin einmal im Jahr mit seiner Reihe „Housemusic“gastiert. Diese Konzerte finden stets für den guten Zweck statt, im vergangenen Jahr war es das Mitsingkonzert Rock, Pop & Schlager, davor „Alles nur geklaut“in der Leonhardskapelle. In diesem Jahr also Best of Supertramp. „Meine Band spielt für eine reduzierte Mark, ich bekomme keine Gage“, sagt Dücker.
Nicht selten ändern die Musiker während ihrer Auftritte dann auch spontan die Setlist, wenn es Wünsche aus dem Publikum gibt. In jedem Fall wird es aber die bekanntesten Supertramp-Hits „Dreamer“, „It’s Raining Again“, „Logical Song“, „School“und „Breakfast in America“zu hören geben.
Supertramp fasziniert den Erkelenzer Kulturmanager schon seit Jahrzehnten: „Das waren Ökos, die Musik gemacht haben, ohne große Show. Das ganze lebte von der sehr komplexen Musik.“Im klassischen Bandarrangement dieser Zeit war eigentlich kein Platz für ein Saxophon oder eine Klarinette – bei Supertramp schon. „Und zwei gegenläufige Keyboards, die permanent gegeneinader um die Wette spielen, das gab es eigentlich auch nicht“, sagt Dücker.