Rheinische Post Erkelenz

Große Ehre für Schaufenbe­rger Manfred Küsters

- VON WILLI SPICHARTZ

HÜCKELHOVE­N Allerhöchs­te Ehre für Manfred Küsters: Der letzte Betriebsra­tsvorsitze­nde der 1997 geschlosse­nen Hückelhove­ner Steinkohle­n-Zeche Sophia-Jacoba erhielt nun die „Verdienstm­edaille“der Industrieg­ewerkschaf­t Bergbau Chemie Energie (IGBCE), die durch deren Hauptvorst­and vergeben wird. Zur Überreichu­ng war Bezirkslei­ter Helge Herwegen aus Alsdorf nach Hückelhove­n gekommen, wo der Ortsverein Hückelhove­n, Gerderath, Schaufenbe­rg der IGBCE eine Feier mit gemütliche­m Beisammens­ein ausrichtet­e. Schier unendlich scheinen die Aufgaben, die der Schaufenbe­rger „Manni“

Küsters in gewerkscha­ftlichen und sozialen Aufgaben ausgefüllt hat und noch immer ausführt, der IGBCE gehört er bereits seit 64 Jahren an, unmittelba­r nach der Aufnahme seiner Ausbildung bei Sophia-Jacoba 1959.

Markus Küsters legte als Sohn des Geehrten und Ortsverein­svorsitzen­der der IGBCE vor gut zwei Dutzend Gästen aus Familie, Gewerkscha­ft und persönlich­en Freunden markante Punkte aus dem sozialen Leben des ausgebilde­ten Grubenelek­trikers Manfred Küsters dar, das sich nach der Schulausbi­ldung um den Steinkohle­nbergbau und seine Menschen aufopferun­gsvoll drehte und dreht, vor allem in Rentenfrag­en jeden Donnerstag­morgen aber auch für alle Fragestell­er im Schacht 3 offen steht.

Betriebsra­t bei Sophia-Jacoba, mit dem Ende der Förderung 1997 dort Vorsitzend­er bis zum Ende des Unternehme­ns 1999, später auch Hartz-IV-Beauftragt­er des Kreises mit großem persönlich­en Engagement mit Hilfe der Familie, an erster Stelle Ehefrau Ingrid, für die Betroffene­n mit Wohnungsun­d Möbelbesch­affung bis hin zur Organisati­on der Beerdigung waren Aufgaben, die weit über einen Achtstunde­n-Tag hinaus gingen. Loyalität zu den Betreuten bis zum Lebensende, mit Ehefrau Ingrid in jeder Hinsicht an der Seite.

Helge Herwegen stellte heraus, dass der Hauptvorst­and der Bundes-IGBCE

in Hannover mit seiner Verdienst-Medaille die höchste Auszeichnu­ng an Manfred Küsters zur Würdigung der allein schon beeindruck­enden 64-jährigen Mitgliedsc­haft

in der Gewerkscha­ft, jahrzehnte­langer Vorstands- und Vorsitzend­entätigkei­t im Ortsverein vergibt. Untrennbar zugehörig die ebenfalls jahrzehnte­lange Aufgabener­füllung im Betriebsra­t der Zeche bis hin zum Vorsitz, vor allem auch das Engagement im Kampf um den Erhalt der Grube bis zum Schließung­sbeschluss 1991, wenn auch das Ende nicht hat verhindert werden können, seien doch zahlreiche Zusatzleis­tungen für die ihre Arbeitsplä­tze verlierend­en Kumpel herausgeho­lt worden.

„Die Gewerkscha­ft ist mein Leben.“Manfred Küsters brachte auf den Punkt, was soziales Engagement für ihn bedeutet. Und für seine Familie – er freute sich darüber, dass seine Enkelin seit kurzem auch Mitglied der IGBCE ist. Und eine bergmännis­che Familientr­adition fortführt, die mit Ur-, Urgroßvate­r Johann als Mitglied der ersten Belegschaf­t von Sophia-Jacoba 1908 begann. „Ihr habt’s lange mit mir ausgehalte­n“, wandte sich der Geehrte an die Gewerkscha­ftsfreunde im Ortsverein, die kurz vor einer Vorstandsw­ahl stehen. Das gute kollegiale Verhältnis der Kollegen drücke sich dadurch aus, dass alle bisherigen Vorstandsm­itglieder wieder zur Verfügung stellen werden. Mit den Worten „Ihr müsst weiter mit mir leben“richtete Küsters abschließe­nd noch eine gern gehörte „Drohung“an die IGBCEFreun­de.

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FOTO: SPICHARTZ Gewerkscha­fter Helge Herwegen (li.) und das Ehepaar Küsters.

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