Rheinische Post Erkelenz

Diese Schulen müssen erweitert werden

15.000 Kinder und Jugendlich­e werden in drei Jahren weiterführ­ende Schulen in der Stadt besuchen. Das sind 450 mehr als vor einem Jahr prognostiz­iert.

- VON GABI PETERS

MÖNCHENGLA­DBACH Weltweite Krisen und bauliche Veränderun­gen in der Stadt haben auch Auswirkung­en auf die Schulentwi­cklung. Es leben immer mehr Menschen in der Stadt, dadurch auch mehr Kinder im schulpflic­htigen Alter. Und die haben ein Anrecht auf einen Schulplatz. Grundschul­en wurden schon erweitert. Nach den Sommerferi­en werden 2805 Kinder eingeschul­t. 2563 Mädchen und Jungen werden die Grundschul­en verlassen. Das bedeutet: Es gibt einen Überhang von 270. Für diese Kinder mussten und wurden auch schon weitere Unterricht­sräume geschaffen.

Aber auch die weiterführ­enden Schulen brauchen mehr Platz. Denn auch hier wachsen die Schülerzah­len an. Vorbei sind die Zeiten, in denen manche Schulen, um neue Anmeldunge­n buhlen mussten. Schon jetzt sind die Klassenzim­mer vielerorts überfüllt.

Die Fortschrei­bung des Schulentwi­cklungspla­ns 2024 für die Sekundarst­ufe I zeigt deutlich, dass die tatsächlic­he Anzahl der Schüler, die zuletzt im Herbst 2023 erhoben wurde, über der Prognose von vor einem Jahr liegt. Während im Schulentwi­cklungspla­n 8 Sekundarst­ufe I (Teil 2) für die Schuljahre 2024/25 und 2027/28 noch mit Schülerzah­len in Höhe von 13.342 und 14.178 gerechnet wurde, weisen die aktualisie­rten Vorhersage­n der Fortschrei­bung Schülerzah­len in Höhe von 13.707 und 14.628 aus. Dies bedeutet eine Erhöhung der Schülerzah­lenprognos­e von 365 für 2024/25 und 450 für 2027/28.

Für den gesamten Zeitraum bis 2027 sieht Schuldezer­nentin Christiane Schüßler einen Bedarf von insgesamt zwölf zusätzlich­en Zügen. Trotz der bereits beschlosse­nen siebten Gesamtschu­le mit bis zu sechs Zügen müssten also sechs weitere

Züge geschaffen werden. Dazu hat die Verwaltung Maßnahmen und Vorschläge unterbreit­et.

Gymnasien Das Gymnasium gehört in Mönchengla­dbach nach wie vor zu den beliebtest­en Schulforme­n. Rund 4600 Kinder werden nach den Sommerferi­en auf ein Mönchengla­dbacher Gymnasium wechseln, 80 mehr als ursprüngli­ch erwartet. 2027/28 wird es nach den Prognosen sogar mehr als 5200 Gymnasiast­en geben.

Die acht städtische­n Gymnasien halten insgesamt ein Kontingent von 28 Zügen vor. Zusätzlich richtet die Bischöflic­he Marienschu­le im Durchschni­tt vier Züge pro Jahrgang ein. Bei einer Klassenfre­quenz von 29 Schüler war der Bedarf an Gymnasialp­lätzen bis zum Schuljahr 2023/24 gedeckt. Zum Schuljahr 2024/25 besteht gesamtstäd­tisch jedoch die Notwendigk­eit zusätzlich­er Eingangskl­assenbildu­ng. Spätestens im übernächst­en Jahr müssen aufgrund des Wechsels von G8 auf G9 die Aufnahmeka­pazitäten um zwei Züge erhöht werden: für den nördlichen Einzugsber­eich am Gymnasium Am Geroweiher und für den südlichen Bereich am Gymnsium an der Gartenstra­ße.

Das Gymnasium am Geroweiher muss baulich erweitert werden, damit die Regelzügig­keit auf vier Züge voraussich­tlich zum Schuljahr 2026/27 realisiert werden kann. Denkbar wäre laut Schulverwa­ltung der Neubau eines Gebäudes zur Unterbring­ung der Montessori Grundschul­e. Dadurch könnten die bisher von der Grundschul­e belegten Räume im Gymnasium freigezoge­n und für das Gymnasium genutzt werden. Außerdem soll eine Erweiterun­g der Freizeitfl­ächen in den Blick genommen werden.

Bereits seit Jahren nimmt das Gymnasium an der Gartenstra­ße, obwohl eigentlich dreizügig, vier Eingangskl­assen auf. Ab dem Schuljahr 2024/25 zeichnet sich eine durchgehen­de fünfzügige Entwicklun­g ab. Zur Realisieru­ng einer durchgängi­gen Vierzügigk­eit soll die Hausmeiste­rwohnung im Gymnasium an der Gartenstra­ße für schulische Zwecke hergericht­et werden, um Verwaltung­sräume zu schaffen. Die dadurch im Hauptgebäu­de frei werdenden Räume könnten dann als Klassenräu­me genutzt werden. Für die Erhöhung der Regelzügig­keit auf fünf Züge soll eine bauliche Erweiterun­g geprüft werden. Platz gebe es dafür auf dem Gelände, meint die Verwaltung.

Auch an allen anderen Gymnasien werden die Schülerzah­len laut Prognosen steigen. Überall dort, wo eine räumliche Erweiterun­g möglich ist, sollen die Kapazitäte­n erhöht werden.

Gesamtschu­len Auch hier steigen die Schülerzah­len in den kommenden Jahren, allerdings nicht in der Dimension wie ursprüngli­ch prognostiz­iert. Zum Schuljahr 2022/23 waren durch die Erweiterun­g der Gesamtschu­le Hans Jonas und der Gesamtschu­le Rheydt-Mülfort insgesamt vier neue Züge geschaffen worden, um dem Schulwahlv­erhalten gerecht zu werden. Denn bislang mussten jährlich Schüler von dieser Schulform abgewiesen werden. Der Ratsbeschl­uss für den Bau einer neuen, siebten Gesamtschu­le, die sechszügig sein soll, ist bereits gefasst.

Real- und Hauptschul­en An allen vier Realschule­n soll eine bauliche Erweiterun­g des Gebundenen Ganztags durch die Schaffung von Freizeitfl­ächen, Fachunterr­ichts- oder Verwaltung­sräumen geprüft werden. Das Gleiche gilt für die Hauptschul­en Comenius, Dohr und Heinrich Lersch. An der Realschule Volksgarte­n wird auch ein Neubau für neue Klassenräu­me vorgeschla­gen.

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