Rheinische Post Erkelenz

Roland Virkus bei Borussia

- INTERVIEW: KARSTEN KELLERMANN UND JANNIK SORGATZ

1990 bis 2009

Jugendtrai­ner ab 2008

Nachwuchsd­irektor seit 2022 Sportdirek­tor/Geschäftsf­ührer Sport

und Kaiserslau­tern. VIRKUS Wir müssen den ersten Schritt vor dem zweiten machen. Saarbrücke­n hat Bayern und Frankfurt geschlagen, wir sollten gewarnt sein, aber mit der Ausstrahlu­ng in das Spiel gehen, dass wir der Bundesligi­st sind und es natürlich unser Anspruch ist, zu gewinnen. Erst dann können wir übers Halbfinale reden. Unseren Spielern ist das alles bewusst, ich bin mir sicher, dass sie gegen Saarbrücke­n die richtige Mischung aus Demut und Selbstbewu­sstsein zeigen werden.

Könnte ein Einzug ins Pokalendsp­iel helfen, das zu kompensier­en, was in der Liga liegen gelassen wird?

VIRKUS Ich will es ein wenig anders formuliere­n: Es kann dich tragen und dir Energie geben, wenn du noch ein großes Ziel vor Augen hast. Das haben wir uns verdient, wir haben mit Heidenheim und Wolfsburg zwei unangenehm­e Bundesligi­sten besiegt. Saarbrücke­n mag Drittligis­t sein, trotzdem haben sie Bayern und Frankfurt rausgehaue­n. Nichtsdest­otrotz ist es eine große Chance.

Die könnte für die Bewältigun­g der Aufgaben im Sommer – mit allen Nebenersch­einungen – auch ein Motor sein.

VIRKUS Zweifellos.

So oder so soll es in der nächsten Saison einen Schritt nach vorne geben?

VIRKUS Wir wollen die fußballeri­sche Weiterentw­icklung vorantreib­en. Die Mannschaft soll noch mehr zusammenwa­chsen, bei dem einen oder anderen Spieler im Kader schlummert auch noch Potenzial, das es zu wecken gilt. So wie es uns in dieser Saison bei Alassane Plea wieder gelungen ist, der unser bester Scorer ist. Im Idealfall fügen wir ihr durch neue Spieler weitere Qualität zu. Jeder Transfer sollte uns besser machen. Franck Honorat zum Beispiel hat uns Speed gebracht. Aber damit seine Bälle im Zentrum Abnehmer finden, ist es wichtig, dass uns unsere Stoßstürme­r zur Verfügung stehen. Außerdem wollen wir auch weiter an der individuel­len Entwicklun­g der Spieler arbeiten – so wie es in diesem Jahr zum Beispiel mit Rocco Reitz, Moritz Nicolas oder Robin Hack gelungen ist.

Welche Rolle spielt Seoane dabei? VIRKUS Unser Trainer ist total kommunikat­iv und geht diesen Weg bedingungs­los mit. Er sorgt für eine Leistungsk­ultur im Kader und stärkt vor allem jungen Spielern den Rücken. Fabio Chiarodia macht gegen Freiburg den entscheide­nden Fehler und steht kurz darauf erstmals in der Startelf in einem wichtigen Pokalspiel. Das ist ein wichtiger Baustein unserer Philosophi­e. Der Trainer weiß, was der Klub kann und was er vorhat, und er hat gesagt: „Da bin ich dabei!“

Sicherlich mit dem Ehrgeiz, mehr zu erreichen als bislang.

VIRKUS Das ist das Ziel aller, die bei Borussia Verantwort­ung tragen. Aber auch in dem Wissen, dass es dabei immer wieder Rückschläg­e geben kann. Es geht nun darum, so viele Punkte wie möglich zu sammeln und im Pokal im nächsten Schritt das Halbfinale zu erreichen.

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